xAI darf Generatoren weiter betreiben, um Grok am Laufen zu halten

Während Elon Musk mit Tesla die umweltfreundlichere Elektromobilität vorantreiben will, verursacht sein KI-Startup xAI an anderer Stelle umso mehr Emissionen. Wie The Guardian berichtet, hat der Tech-Milliardär die Erlaubnis erhalten, in der US-amerikanischen Stadt Memphis 15 Methan-Generatoren zu betreiben. Damit soll die Stromversorgung eines Supercomputers namens Colossus gesichert werden, der unter anderem den hauseigenen Chatbot Grok antreibt.
Die Generatoren dürfen weiter laufen
Schon im vergangenen Jahr hatte xAI mit dem Bau des Rechenzentrums in Memphis begonnen und im Januar die Erlaubnis für den Betrieb von 15 Gasgeneratoren beantragt. Noch bevor eine offizielle Genehmigung vorlag, sollen hier allerdings bis zu 35 mobile Gasgeneratoren zum Einsatz gekommen sein. Aktivist:innen geben an, dass die Maschinen in Spitzenzeiten gleichzeitig liefen und wollen das mit Satellitenbildern belegen. Jetzt wurde der Betrieb von 15 Anlagen bis zum Jahr 2027 offiziell genehmigt. Bilder, die die Non-Profit-Organisation Southern Environmental Law Center (SELC) mit The Guardian geteilt hat, belegen allerdings, dass vor Ort noch immer mindestens 24 Gasgeneratoren installiert sind.
Der Bau des Rechenzentrums sorgte von Anfang an für heftige Kritik. Das gilt insbesondere für das überwiegend von Schwarzen bewohnte Viertel Boxtown, das schon seit Jahrzehnten unter industrieller Umweltbelastung leidet. Studien zufolge weist der Stadtteil eine überdurchschnittlich hohe Belastung mit Luftschadstoffen auf. Auch das Krebsrisiko sowie die Anzahl der an Asthma erkrankten Kinder seien erhöht. Dass xAI trotz massiver Proteste die offizielle Erlaubnis für den Betrieb der Methan-Generatoren erhalten hat, empfinden viele Bürger:innen in Memphis deshalb als Schlag ins Gesicht.
xAI verteidigt sich gegen die Anschuldigungen
Parallel zur Genehmigung bereitet die US-Bürgerrechtsorganisation NAACP gemeinsam mit dem SELC eine Klage gegen xAI vor. Zusammen werfen die Institutionen dem KI-Unternehmen vor, gezielt gegen den sogenannten „Clean Air Act“ verstoßen zu haben, indem es schon weit vor der Genehmigung mit dem Betrieb der Generatoren begonnen hatte. Die Anlage gilt als wesentliche Quelle für Emissionen, die sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Anwohner:innen belasten, und hätte entsprechend strenger reguliert werden müssen.
xAI selbst begrüßte in einem Post auf X die erteilte Genehmigung und versprach den Einsatz modernster Techniken, um die ausgestoßenen Emissionen zu kontrollieren. Das Unternehmen wolle das emissionsärmste Rechenzentrum seiner Art in den USA betreiben und eine gute Partnerschaft mit der Stadt Memphis pflegen. Ein Umweltberater des Unternehmens bestätigte außerdem, dass die genehmigten Generatoren mit zusätzlichen Filtern ausgestattet würden, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Zur Zahl der tatsächlich betriebenen Turbinen äußerte sich xAI allerdings nicht.
Technologische Innovation um jeden Preis?
Der Fall von xAI in Memphis ist weit mehr als ein lokales Umweltproblem. Er steht sinnbildlich für die wachsende Kritik an der Energiepolitik datenhungriger KI-Modelle sowie für die sozialen Kosten technologischer Großprojekte. Während KI-Unternehmen auf immer leistungsfähigere Rechenzentren setzen, werden Fragen nach Klimaschutz, Standortverantwortung und sozialer Gerechtigkeit laut. Ob der Protest gegen xAI tatsächlich noch juristische Folgen nach sich ziehen wird, bleibt abzuwarten. Unter der aktuellen Trump-Regierung scheinen Innovation und wirtschaftliches Wachstum allerdings wichtiger zu sein als das Wohlergehen von Minderheiten vor Ort.