Xpeng zeigt Luxustromer mit Flügeltüren – und antwortet auf Elon Musk
Auf der Guangzhou Motor Show hatte das Unternehmen jede Menge zu tun: Es kündigte erst einmal an, der erste Hersteller zu sein, der die Lidar-Technologie in Serienfahrzeugen verbaut. Zusätzlich präsentierte es eine Sonderedition seiner P7-Limousine, den P7 Wing. Drittens wehrte es sich einmal mehr gegen die Vorwürfe aus dem US-amerikanischen Tesla-Konzern, man habe dort Technologie für den Autopiloten geklaut.
Positionierungssystem mit zentimetergenauer Präzision
Xpeng gab bekannt, seine autonome Antriebssoftware und die Hardwaresysteme für die Serienmodelle 2021 erheblich verbessert zu haben. Darunter fällt die Integration von Lidar-Sensoren – als erster Hersteller weltweit. Man verbessere damit die Objekterkennung erheblich, heißt es. CEO He Xiaopeng sagte: „ Die Einführung der Lidar-Technologie in Serienfahrzeuge ist ein Durchbruch bei der Verbreitung des autonomen Fahrens und eine Bestätigung unseres internen F&E-Prozesses. Unsere Kunden werden von dieser fortschrittlichen Premium-Technologie profitieren, die das autonome Fahren fahrerfreundlicher, sicherer und effektiver macht.“
Die neue Hardware besteht aus hochauflösenden Kameras, Millimeterwellen- und Ultraschall- sowie Lidar-Sensoren. Insgesamt spricht Xpeng von 32 Sensoren und von Hardware-Redundanz, die eine erhöhte Sicherheit biete. Eine Hochleistungs-Computerplattform mit 200 Tera-Operationen pro Sekunde errechne die Daten von weiteren hochpräzisen Positionierungs- und Kartierungssystemen. Zusätzlich hat das Unternehmen sein Echtzeit-Kinematik-Terminal von 4G auf 5G aufgerüstet. Auf dessen Basis entwickelte es ein neues Positionierungsschema, das zentimetergenau arbeiten soll.
Elon Musk und Tasha Keeney ätzen gegen Xpeng
Auf die Lidar-Ankündigung reagierte Tasha Keeney aus einem tesla-freundlichen Investment-Fonds und warf dem chinesischen Unternehmen mittelbar Diebstahl vor. Elon Musk reagierte mit der Aussage: „Sie haben eine alte Version unserer Software und nicht unseren NN-Interferenz-Computer.“ Xpeng schweigt zu den meisten Vorwürfen und Anfeindungen außerhalb des Gerichtssaals.
Als Antwort veröffentlichte Xpeng zu dem Verfahren gegen den Ex-Tesla-Mitarbeiter Guangzhi Cao und Xpeng-Tochter Xmotors eine Stellungnahme. Der Konzern sei weder verfahrensbeteiligt noch habe es in 20 Monaten Rechtsstreit einen einzigen Hinweis für Fehlverhalten im Konzern gegeben. Xmotors habe uneingeschränkt mit Tesla zusammengearbeitet, einschließlich der Bereitstellung einer großen Menge vertraulicher Informationen, um die Vorwürfe zu entkräften. Es seien keine Beweise gefunden worden, dass Xmotors von irgendwelchen Downloads wusste oder gar Cao dazu aufgefordert habe. Auch gäbe es keine Hinweise auf die Existenz von Tesla-Informationen innerhalb von Xmotors.
Flügeltüren ab 47.000 Euro
Neben aktualisierten Innereien zeigte das Startup auch ein neues Modell: den P7 Wing Edition. Während die Standardversion Preise zwischen rund 29.500 und 45.000 Euro aufruft, bietet Xpeng die Limited Edition für knapp 47.000 Euro an. Die Allrad-Variante schlägt mit rund 52.500 Euro zu Buche, wobei alle Preisangaben aus Umrechnungen der Yuan-Preise vor Ort bestehen.
Die Flügeltüren befinden sich nur vorne und sollen auch per Bedienfeld im Innenraum, App und Sprachassistent zu öffnen sein. Für die Garagentauglichkeit dürfen Kunden den Öffnungswinkel modifizieren. Sensoren sollen Hindernisse erkennen und im Zweifel die Türbewegung stoppen können.