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Fundstück

Wissenschaft trifft Fiktion: Forscher erschaffen zufällig Spiderman-ähnliche Fasern

„Ein Material, das Superkräften ähnlich ist, ist immer eine sehr gute Sache“, sagt Erfinder Marco Lo Presti zu seinem neuen Klebstoff, der an das Material erinnert, das Spiderman per Knopfdruck aus seinen Handgelenken schießen kann.

2 Min.
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Eine neue Erfindung holt ein Stück Fiktion aus Spiderman in die Realität. (Bild: Dall-E / t3n)

Viele der nutzbringendsten Erfindungen der Neuzeit verdanken wir dem Zufall. Vielfach wurden auch Erfindungen für bestimmte Zwecke angestrebt, zeigten sich aber dann in anderem Kontext deutlich nützlicher.

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Forscher entdeckt neuen Stoff beim Reinigen von Laborglas

Ob die jüngste Zufallsentdeckung des Biotechnologieforschers Marco Lo Presti von der Tufts University im US-Bundesstaat Massachusetts sich als eine solche erweisen wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls staunte Lo Presti nicht schlecht, als er im Rahmen der Analyse, wie Seide und Dopamin es Muscheln ermöglichen, an felsigen Oberflächen zu haften, folgendes erkannte.

„Während ich Aceton verwendete, um die Glaswaren von dieser Seiden- und Dopamin-Substanz zu reinigen‚ bemerkte ich, dass sie sich in ein festes Format verwandelte, in ein netzartiges Material, in etwas, das wie eine Faser aussah“, lässt sich Lo Presti von Wired zitieren.

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Die Faser ließ Lo Presti und seine Kolleg:innen direkt an den Marvel-Superhelden Spiderman denken, der bekanntlich mit Vorrichtungen an den Handgelenken ausgestattet ist, die es ihm erlauben, eine Lösung zu verspritzen, die sofort an jedem Untergrund haftet und an der er sich dann von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer schwingen kann – was natürlich, nicht, dass das jemand falsch versteht, zumindest bislang eine reine Fiktion ist.

Spiderman-Gewebe funktioniert im Labor

Dem Team von der Tufts University gelang dennoch in kleinstem Maßstab ganz ähnliches, wie in einem in der Zeitschrift Advanced Functional Materials veröffentlichten Beitrag nachzulesen ist. Aufnahmen von den Experimenten des Teams zeigen, wie das Material aus einer Höhe von mehreren Zentimetern auf eine Reihe von Objekten getropft wird, innerhalb von Sekunden eine feste Verbindung bildet und das Objekt weggetragen werden kann.

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Die Fasern sollen zudem eine beeindruckende Zugfestigkeit aufweisen, so Lo Presti. „Wir können jetzt ein Objekt in einer Entfernung von bis zu 30 oder 35 Zentimetern einfangen und ein Objekt von etwa 15 bis 20 Gramm anheben“, sagte er gegenüber Wired.

Auch wenn die Assoziation zu Spiderman sich aufdränge, sei dennoch keine Spinne in der Lage, „einen Strom einer Lösung zu schießen, der sich in eine Faser verwandelt und die Fernaufnahme eines entfernten Objekts ermöglicht“, so der Forscher. Damit sei die Erfindung gänzlich neu, wenn auch von der Natur inspiriert.

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Erfindung vielleicht skalierbar, aber wozu?

Ob sie allerdings skalierbar ist, letztlich also zu einem Stoff führen kann, mit dem man sich tatsächlich von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer schwingen könnte, scheint indes nicht nur fraglich. Laut Lo Presti müsse man sich dabei auch die Sinnfrage stellen.

Sicherlich könne man wahrscheinlich sehr große und schwere Objekte mit dem Stoff einfangen und hochheben, bloß worum solle es sich dabei handeln? Wir sollten jedenfalls nicht damit rechnen, dass wir als alsbald kleine Handgelenksprühgeräte kaufen können, mit deren Inhalt wir uns von Gebäuden abseilen können.

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