Der Arbeitsmarkt ist in einem großen Wandel – auch, weil derzeit viele neue Berufe entstehen. Fünf davon wollen wir euch vorstellen.
Grundsätzlich geht es in der IT-Forensik um die Aufklärung von Straftaten im Internet, aber auch darum, Computer sicherer zu machen. Menschen, die IT-Forensiker werden wollen, sollten Kenntnisse in Juristik, Kriminalistik und Informatik mitbringen – oder aber einen der wenigen inzwischen etablierten IT-Forensik-Studiengänge wahrnehmen.
Die Bandbreite an Einsatzgebieten ist groß: von privaten Wirtschaftsunternehmen, die sich vor Angriffen schützen wollen, über Firmen, die etwa an Verschlüsselungen arbeiten, bis zur Bundeswehr, die sich für hybride Kriegsführung wappnet. Oder das Bundeskriminalamt, das Menschen sucht, die die Polizei bei der Ermittlungsarbeit unterstützen.
Spätestens mit den Diskursen um Metaverse und virtueller oder augmentierter Realität werden diese Avatare immer wichtiger. Denn in gar nicht so ferner Zukunft werden sich Menschen wohl immer häufiger nicht in der Realität begegnen, sondern in virtuellen Welten.
Je näher diese Zukunft rückt, desto wichtiger werden auch Avatar-Fashion-Designer. Menschen also, die Kleidung für die Figuren kreieren, als die wir durchs Digitale laufen. Denn in einer Zeit hoch individualisierbarer Welten, in denen jeder sich die eigene Umgebung selbst erschaffen kann, wird das Outfit wohl einen noch größeren Stellenwert bekommen – sei es im Metaverse oder bei einem virtuellen Meeting auf der Arbeit.
Gesucht werden Menschen, die drei wichtige Qualifikationen mitbringen: Es braucht erstens gute Kenntnisse von Programmen wie Marvelous Designer. Auch Programmiergrundlagen werden gerne gesehen. Zweitens muss die Person Modedesign beherrschen, also wissen, wie neue Trends aussehen, was auf den Laufstegen passiert – und natürlich selbst auch Kleidung designen und im besten Fall zusammennähen können. Drittens ist das Wissen darüber notwendig, wie diese Kleidung in virtuellen Räumen monetarisiert werden kann. Denn die prächtigen Outfits sind nur dann sinnvoll, wenn User sie auch kaufen und tragen wollen. Vorstellungen von Preisen und Exklusivangeboten sind damit eine Grundlage der Arbeit.
Human-Robot-Relations-Manager sind Personaler, die vermitteln und bei der Sensibilisierung für neue Arbeitsprozesse mit nicht-menschlichen Kollegen helfen; und die neben Fähigkeiten in Beziehungsmanagement und Krisenkommunikation auch noch ein grundsätzliches Verständnis für IT-Prozesse mitbringen.
Um dieses Berufsprofil auszufüllen, muss man nicht zwingend Pädagogik studieren. Widerstands- und Konfliktfähigkeit, Empathie und transparente Kommunikation helfen. Artverwandte Studiengänge sind beispielsweise Wirtschaftspsychologie, spezialisierte Betriebswirtschaft oder, ganz klassisch, Personalmanagement. Den einen richtigen Weg in die HR-Abteilung gibt es nicht.
Immer mehr Firmen setzen auf eigene Ethik-Teams oder erweitern ihre Chefetage um eine Chief AI Ethics Officer. Sie stellen Leitlinien auf, die einen ethisch korrekten Einsatz von Daten und künstlicher Intelligenz im Unternehmen sicherstellen sollen. Mithilfe solcher Frameworks sollen ethische Probleme bereits bei der Entwicklung vermieden werden.
Aus Unternehmenssicht zahlt sich das bei der Außenwirkung aus, denn auch KI-Produkte verkaufen sich langfristig nur dann, wenn die Kunden den Lösungen vertrauen. Aber auch rechtliche Probleme sollen so verhindert werden. Regelungen für den KI-Bereich befinden sich zwar in vielen Fällen noch im Entstehungsprozess, Datenschutz oder Anti-Diskriminierungsvorschriften müssen aber schon heute bedacht werden.
Wer sich als junger Mensch für Informatik interessiert, wählt häufig ein entsprechendes Studium und geht danach in die Wirtschaft. Stattdessen Informatik auf Lehramt zu studieren und Schüler dann zum Beispiel Programmieren beizubringen, darauf kommen weitaus weniger Menschen. Warum auch? Schulen sind wenig digital, die Strukturen sind veraltet und wirklich nah an der technischen Entwicklung ist man dort auch nicht – Stichwort: Overhead-Projektor. Doch das ändert sich gerade.
Lehrer der Zukunft helfen jungen Menschen und unterstützt sie auf dem Weg, sich selbst zu finden und Berufe zu ergreifen, die es heute noch gar nicht gibt. Wer Lehrer für digitales Wissen wird, kann genau dabei helfen, und sollte selbst Kenntnisse etwa zu Datenschutz, Programmieren oder den Funktionsweisen von Algorithmen mitbringen.