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Die besten Dienstleister für wiederkehrende Zahlungen: Abo-Payments leicht gemacht

Das Abo-Modell hat sich in der Softwarebranche längst etabliert. Auch Online-Händler setzen mehr und mehr auf den so genannten „Abo-Commerce“. An sie richten sich moderne Payment-Lösungen, mit denen Subskriptionen professionell verwaltet und abgerechnet werden können. Eine Marktübersicht.

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Im IT-Markt haben SaaS, PaaS und Co. in den vergangenen Jahren klassische Lizenzmodelle ersetzt. Cloud-Anbieter wie Salesforce oder Amazon haben das Mietmodell im Business-Umfeld etabliert, Streaming-Dienste wie Spotify, Netflix und Co. haben ganze Consumer-Branchen auf den Kopf gestellt und sind nicht mehr aus der Welt zu denken. Der Trend hin zu Abo-basierten Geschäftsmodellen, bei denen Produkte und Dienstleistungen wiederkehrend in einem fest vereinbarten Zeitraum abgerechnet und dem Kunden zugestellt werden, sind inzwischen auch im Online-Handel zu beobachten – Stichwort „Abo-Commerce“. So liefern HelloFresh und Kochzauber zum Beispiel Kochrezepte und Pakete mit allen dazu benötigten Lebensmitteln und Zutaten direkt an die Haustür. Bei Glossybox können sich Frauen jeden Monat Kosmetikprodukte nach Hause schicken lassen, bei Bloomydays Blumen. Bei MeineSpielzeugKiste lassen sich Spielzeuge mieten statt kaufen. Sogar Tee kann man inzwischen online im Abo kaufen.

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Das Konzept ist eigentlich nicht neu. Man denke etwa an Zeitungsabonnements oder an die Flatrates der Mobilfunk- und Internetanbieter. Doch im Zuge des digitalen Wandels eröffnen sich neue Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle, von denen sowohl Anbieter als auch Kunden profitieren können. Das bestätigt eine aktuelle Studie von IDG Business Research: Ihr zufolge sind 84 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland davon überzeugt, dass sich gerade eine Verlagerung von Produkten hin zu Services vollzieht. Sowohl traditionelle Industrien als auch Startups, so die Studienautoren, eigneten sich vermehrt das zukunftsträchtige Business-Modell an.

Abo-Abrechnung automatisieren

Um wiederkehrende Zahlungen effizient verwalten und abrechnen zu können, greifen Unternehmen auf spezielle „Recurring Billing“-Lösungen zurück. Diese versprechen die reibungslose, automatisierte Abwicklung sämtlicher Abrechnungsprozesse und eine flexible und einfache Implementierung. Auf einem Online-Dashboard können Anwender Abo-Pläne, Tarife, Preiskonditionen, Angebote, Rabatte und Co. zentral verwalten. Abrechnungsintervalle, Laufzeiten, Testzeiträume und Kündigungsfristen lassen sich einfach personalisieren. Zudem verfügen diese Systeme über APIs, Client-Bibliotheken und vorgefertigte UI-Komponenten für den Checkout-Prozess, die die Integration in eigene Web-, Desktop- oder Mobile-Apps ermöglichen. Reporting- und Analytics-Werkzeuge gehören ebenfalls zum Standardrepertoire moderner Recurring-Billing-Lösungen.

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Diese werden sowohl direkt von Zahlungsdienstleistern („Payment-Service-Providern“, kurz PSP) als auch von Softwareherstellern angeboten, die die Integration der Payment-Gateways verschiedener Zahlungsdienstleister ermöglichen. PSPs realisieren die technische Anbindung eines Onlineshops beziehungsweise Cloud-Services an Kreditkarteninstitute und Banken und bieten ihren Kunden das erforderliche Händlerkonto – häufig auch „Merchant Account“ genannt –, um Online-Zahlungen zu akzeptieren. Dadurch werden Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen von den hohen Sicherheitsanforderungen der Bank- und Kreditkartenindustrie entlastet. Der Clou: Payment-Service-Provider bieten vorgefertigte Checkout-Formulare, SDKs und APIs, bei denen Kreditkartendaten auf ihren eigenen Servern verarbeitet und an die Kreditkarten- und Bankinstitute übermittelt werden. Onlinehändler kommen nicht mit Kreditkartendaten in Berührung und vermeiden dadurch eine umfangreiche und kostspielige PCI-DSS-Zertifizierung.

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Für Kunden ist der Checkout dank Stripe besonders einfach. Der Dienst wird mittlerweile in fast 20 Ländern genutzt, in Deutschland befindet er sich in der offenen Beta-Phase.
Für Kunden ist der Checkout dank Stripe besonders einfach. Der Dienst wird mittlerweile in fast 20 Ländern genutzt, in Deutschland befindet er sich in der offenen Beta-Phase.

Stripe: Payments as a Service

Ein moderner Zahlungsdienstleister, der mit dem Konzept „Payments as a Service“ den Markt revolutioniert hat, ist Stripe, ein Startup wie aus dem Silicon-Valley-Märchenbuch. Das Unternehmen ist 2010 in San Francisco von den Brüdern John und Patrick Collison gegründet worden – Immigranten aus Irland, die dazu ihr Studium in Harvard beziehungsweise am MIT aufgegeben haben. Seitdem haben namhafte Investoren und VCs wie die PayPal-Gründer Elon Musk und Peter Thiel, Sequoia Capital oder Andreessen Horowitz 280 Millionen US-Dollar in das Boom-Startup investiert. Dessen Bewertung ist nach der vergangenen Finanzierungsrunde im Sommer 2015 auf fünf Milliarden US-Dollar gestiegen.

Als Full-Service-Anbieter stellt Stripe alle notwendigen Werkzeuge bereit, um Kreditkartenzahlungen online zu akzeptieren und Subskriptionen professionell zu managen, und das ohne Setup-Kosten oder monatliche Grundgebühren. Hat man in der PC-Ära ganze Monate gebraucht, um ein Zahlungs-Gateway wie PayPal zu integrieren, kann die Stripe-Integration in nur wenigen Tagen erfolgen. Dafür sorgen eine mächtige, aber gleichzeitig einfach zu handhabende API, die sehr gut dokumentiert ist, und zahlreiche Client-Bibliotheken für alle wichtigen Programmiersprachen. Diese versetzen Entwickler in die Lage, Subskriptionen und den Checkout-Prozess mit nur ein paar Zeilen Code zu implementieren. Über Webhooks und Callbacks wird man über wichtige Ereignisse, etwa das Fehlschlagen einer Transaktion, in Echtzeit informiert. So kann man zum Beispiel auf Probleme beim Bezahlen reagieren. Praktisch: Auf dem Online-Dashboard kann man Pläne, Kunden, Rechnungen, Auszahlungen und Rabatt-Coupons für Marketing-Aktionen jederzeit manuell editieren.

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Zu den Kunden des US-amerikanischen Anbieters Braintree gehören Unternehmen wie Uber, AirBnB und GitHub.
Zu den Kunden des US-amerikanischen Anbieters Braintree gehören Unternehmen wie Uber, AirBnB und GitHub.

Braintree

Eine weitere Full-Service-Lösung, die ebenfalls eine attraktive Alternative für Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen darstellt, bietet der US-amerikanische Anbieter Braintree. Die Firma, die durch den Branchenprimus PayPal übernommen wurde, zählt namhafte Internetfirmen wie Uber, Airbnb und GitHub zu seinen Kunden und ist mittlerweile auch in Deutschland erhältlich.

Auch Braintree punktet mit einer flexiblen API und vorgefertigten
Client-Bibliotheken in sieben Programmiersprachen, darunter PHP, Java
und Ruby, die die Einbindung des Payment-Gateways beschleunigen. So wie Stripe stellt der Dienst ein Mobile-SDK (Software
Development Kit) bereit. Neben Kreditkartenzahlungen unterstützt
Braintree PayPal-Zahlungen.

Weitere Anbieter, die anspruchsvolle Abo-Lösungen in Deutschland vermarkten, sind unter anderem FastSpring, der unter Softwareanbietern sehr beliebt ist, Digital River, der sich speziell an E-Commerce-Anbieter richtet, sowie Adyen aus Holland.

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Professionelles Subscription-Management

Neben den Lösungen der Full-Service-Provider gibt es unabhängige Softwarehersteller, die dedizierte Subscription-Management-Lösungen entwickeln. Diese ermöglichen es den Anwendern, mehrere Zahlungs-Gateways zu implementieren, um ihren Kunden unterschiedliche Zahlungsmethoden anzubieten.

Mit Monsum (ehemals FastBill Automatic) bietet etwa der deutsche Invoicing-Spezialist FastBill eine bewährte Cloud-Plattform, die mehrere PSPs wie Stripe, PayPal, Adyen, Heidelpay und Wirecard unterstützt. Der Dienst ermöglicht es Onlinehändlern und Abo-Anbietern, regelmäßige, wiederkehrende Zahlungen nicht nur per Kreditkarte, sondern auch per Lastschrift, PayPal oder Rechnung völlig automatisiert abzuwickeln.

Von der Kunden- und Aboverwaltung über die Zahlungsabwicklung bis hin zu Rechnungsstellung und -versand: FastBill deckt alle Prozesse der Abo-Abrechnung ab und verspricht dabei hohe Flexibilität. SaaS-Anbieter, die auf das Freemium-Modell setzen, können zum Beispiel kostenlose Tarife anlegen, die auch ohne Angabe von Zahlungsdaten abgeschlossen werden können. Ein weiteres, interessantes Feature sind die Multi-Abonnements. Diese erlauben es jedem Kunden, mehrere Abos parallel abzuschließen oder zwischen verschiedenen Tarifen auf einfache Weise zu wechseln.

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Monsum aus dem Hause FastBill automatisiert sämtliche Abo-Abrechnungsprozesse.
Monsum aus dem Hause FastBill automatisiert sämtliche Abo-Abrechnungsprozesse.

Billwerk

In direkter Konkurrenz zu Monsum steht Billwerk, früher unter dem Namen „Pactas“ bekannt. Die ebenfalls hierzulande entwickelte Lösung versteht sich als ganzheitliche Subscription-Management-Plattform, mit der sich durch einstellbare Laufzeiten, Preise und Kündigungsfristen selbst komplexe Abrechnungsmodelle abbilden lassen. Praktisch: Über das Dashboard haben Anwender jederzeit einen schnellen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen ihres Abo-Geschäfts. So lassen sich etwa die abgeschlossenen Verträge, der Umsatz oder der Cashflow jederzeit analysieren. Was die Unterstützung spezieller Business-Cases angeht, muss sich Billwerk nicht vor FastBill verstecken. Neben der wiederkehrenden Standard-Abrechnung unterstützt die Plattform weitere Abrechnungsmodelle wie einmalige Setup-Gebühr, periodische Add-ons, Testphasen, laufzeitabhängige Preise, Rabatte und Coupons sowie Verbrauchsabrechnungen.

Verbrauchsabrechnung mit Recurly

Wer verbrauchsabhängige Abrechnungsmodelle umsetzen möchte, sollte auch einen Blick auf Recurly werfen. Dabei handelt es sich um eine aus Kalifornien stammende Payment-Lösung, die sich ausschließlich auf wiederkehrende Zahlungen fokussiert und von Internetfirmen wie Groupon, SlideShare und HubSpot eingesetzt wird. Die Software überzeugt durch ein umfangreiches Featureset, das Entwicklern den nötigen Spielraum bietet, um komplexere Use-Cases zu implementieren. So lassen sich mithilfe des „Metered Billing“-Moduls Abos mit dynamischen Preiskonditionen professionell realisieren. Das ist ein Feature, das auch die vergleichbare Lösung CheddarGetter in petto hat.

Das Unternehmen Recurly wurde 2009 in Kalifornien gegründet. Die US-Firma bietet verbrauchsunabhängige Abrechnungsmodelle an.
Das Unternehmen Recurly wurde 2009 in Kalifornien gegründet. Die US-Firma bietet verbrauchsunabhängige Abrechnungsmodelle an.

In Deutschland ansässige Firmen, die Recurly einsetzen möchten, benötigen ein Händlerkonto bei einem der vom System unterstützten Zahlungsdienstleister. Hierzu zählen unter anderem Worldpay, Braintree, Stripe und Wirecard. Neben den monatlichen Kosten, die man an Recurly zahlt, fallen für die Nutzung des integrierten Payment-Gateways zusätzliche Gebühren an. Weitere internationale Softwarehersteller, die mit bewährten Subscription-Management-Lösungen auf dem Markt vertreten sind und mit Recurly konkurrieren, sind ChargeOver, ChargeBee, Chargify, ReCharge und Paymentwall.

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Fazit

Spezielle Subscription-Management-Lösungen wie Monsum, Billwerk oder
Recurly überzeugen hingegen durch ein umfangreicheres Featureset, mehr
Flexibilität bei der Implementierung komplexer Pricing-Modelle und
ermöglichen zudem die Integration verschiedener Zahlungsdienstleister.
Die unterstützten Zahlungsmethoden und -Gateways und die angebotenen
Integrationsmöglichkeiten sind entscheidende Auswahlkriterien, die jeder
Anbieter für sich genau analysieren sollte. Da das Thema Recurring
Billing für SaaS- und Abo-Commerce-Anbieter geschäftskritisch ist,
können die Kundennähe und die lokale Expertise deutscher Provider einen
entscheidenden Vorteil gegenüber der internationalen Konkurrenz
darstellen.

Die Subscription Economy boomt. Das sieht man nicht zuletzt an der zunehmenden Anzahl spezieller Cloud-Lösungen für Recurring Billing und Subscription Management, die in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen sind. Moderne Full-Service-Payment-Provider wie Stripe oder Braintree bieten einen besonders einfachen Einstieg in die Welt der Online-Subskriptionen. Mit Mobile-SDKs und mächtigen APIs richten sie sich aber nicht nur an Einsteiger, sondern auch an Unternehmen, die eine nahtlose Integration des Payment-Gateways mit dem eigenen System realisieren möchten.

Dass die Abrechnungswirtschaft aber auch Tücken mit sich bringt, zeigt die
Insolvenz des Rocket-Internet-Startups Paymill. Das 2012 gegründete
Unternehmen wollte Software-Entwickler ansprechen, die das
Payment-Gateway vollständig in ihre eigenen Systeme integrieren möchten.
Punkten wollte das Startup mit lokalem Kundensupport und mehr
Zahlungsoptionen. Im April musste es Insolvenz anmelden. Die Firma scheiterte nach eigener Aussage unter
anderem daran, keine Lizenz von der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten zu haben.

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