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Ratgeber

Das sind die besten Web-Tools fürs Growth-Hacking

Startups haben oft kein umfassendes Marketing-Know-how und auch kein Geld, um ihre Produkte auf traditionelle Art und Weise zu bewerben. Sie müssen kreativ werden, um Kunden zu gewinnen und sie an ihr Unternehmen zu binden. Growth-Hacking verspricht Abhilfe. Im Folgenden eine Vorstellung moderner Web-Tools, die Methoden und Konzepte der neuen Marketing-Technik flankieren und unterstützen.

Von Diego Wyllie
7 Min.
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Grafik: vasabii / iStock

Kaum eine andere Disziplin hat sich in den letzten Jahren im Zuge der rasanten Digitalisierung der Wirtschaft so stark verändert wie das Marketing. Marketer werden heute mit einem höheren Arbeitsvolumen und komplexeren Aufgaben konfrontiert, die nicht länger mit E-Mails, Excel-Tabellen und traditionellen Methoden zu lösen sind. Die Zeiten, in denen ein qualitativ hochwertiges Produkt alleine ausreichte, um erfolgreich zu werden, sind auch längst vorbei. Aufgrund der starken Konkurrenz und der schnellen Dynamik, die in den heutigen Märkten herrschen, wird effizientes Marketing zu einem kritischen Erfolgsfaktor. Der letzte Trend, der diese gravierende Veränderung der Rolle des Marketings im Unternehmen verdeutlicht, ist das so genannte Growth-Hacking.

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Die relativ neue Marketing-Technik ist ursprünglich von Startups entwickelt worden, um mit Kreativität, unkonventionellen Methoden („Hacks“), Analytics, Automatisierung und dem Einsatz von Social Media oder anderer Distributionskanäle mit Viralitätspotenzial Bekanntheit zu erlangen. Startup-Gründer haben oft keinen herkömmlichen Marketing-Hintergrund, sondern einen technischen. Da sie also in der Regel weder über das erforderliche Know-how noch ein großes Werbebudget verfügen, müssen sie andere Wege gehen, um ihre Produkte effektiv zu bewerben, Nutzer zu generieren und langfristig zu binden – anders gesagt: Wachstum zu erzeugen.

Fokus aufs Wachstum

Der Begriff „Growth-Hacker“ ist im Jahr 2010 vom Marketing-Experten Sean Ellis aus Kalifornien geprägt worden, der bei Startups wie Dropbox, Eventbrite und LogMeIn gearbeitet hat und heute die populäre Seite GrowthHackers.com betreibt. In einem vielbeachteten Blogpost erklärte er damals, ein Growth-Hacker sei jemand, der vor allem anderen auf Wachstum aus sei: „Alles, was er unternimmt, wird genau auf die mögliche Wirkung auf skalierbares Wachstum hin untersucht“, schrieb er.

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Seitdem diskutieren Marketer, Marktanalysten und Experten, ob Growth-Hacking nun bloß ein Buzzword – schließlich gebe es das ähnliche Guerrilla-Marketing schon seit den 1980er Jahren – oder doch die neue Königsdisziplin des Marketings sei. Das Interesse an dieser Methode ist seit 2012 jedenfalls stetig angestiegen, wie eine Analyse des Begriffs in Google Trends beweist. Mittlerweile übernehmen immer mehr Unternehmen jenseits der Startup-Szene, die sich stärker aufs Wachstum ausrichten wollen, Methoden und Ideen des Growth-Hackings. Gleichzeitig werden diese Ansätze in modernen Marketing-Lösungen umgesetzt.

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User Analytics und gezielte Kundenkommunikation

So hat etwa das in San Francisco ansässige Startup Intercom diverse Growth-Hacking-Methoden in einer durchdachten Kommunikationslösung zusammengeführt. Dabei orientiert es sich an dem erfolgreichen Customer-Intelligence-Tool Mixpanel. Anstelle von Standardmetriken, die klassische Analytics-Dienste wie Google Analytics bieten, kann man bei Intercom seine eigenen, selbstdefinierten Kennzahlen erfassen und auswerten. Mit Hilfe verschiedener SDKs (Software Development Kits) lässt sich Intercom in beliebige Web-, Desktop- und Mobile-Apps integrieren. Entwickler können im Code genau spezifizieren, welche Benutzeraktionen (Registrierung, Login, Kauf eines Produkts, Newsletter-Anmeldung und so weiter) erfasst werden sollen. Die gesammelten Daten werden dann auf einem funktionsreichen Online-Dashboard grafisch aufbereitet und lassen sich anhand flexibler Reports auswerten.

Das ist jedoch erst der Anfang. Intercom versetzt Anwender nämlich in die Lage, anhand der erfassten Daten die Kunden zu segmentieren und sie zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Kanal anzusprechen – per E-Mail, Push- oder In-App-Notification. Dabei bietet Intercom vier separate Produkte, die für verschiedene Use-Cases konzipiert sind: „Live Chat“, „Marketing Automation“, „Feedback“ und „Customer Support“. Damit kann die Software sämtliche Interaktionen des Unternehmens mit den Kunden, in jeder Phase des Kundenlebenszyklus, optimal abdecken.

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Outbound, Reactor und Customer.io

Nach dem beachtlichen Erfolg von Intercom und Mixpanel haben sich weitere Startups den Themen Customer Intelligence und Engagement gewidmet, unter anderem Outbound.io, Reactor und Customer.io. Mit Outbound.io präsentiert sich ein leichtgewichtiges Web-Tool, mit dem Startups ihren Usern personalisierte Nachrichten automatisiert schicken können. Das System unterstützt E-Mail, SMS und Push-Benachrichtigungen für iOS und Android. Praktisch: Mit dem integrierten A/B-Testing-Modul lässt sich der Erfolg verschiedener Kampagnen professionell auswerten.

Bei Reactor, gestartet im Jahr 2014, handelt es sich um eine ganzheitliche Marketing-Plattform, die als „All-in-one User Interaction Hub“ vermarktet wird. So bringt die ebenfalls aus dem Silicon Valley stammende Lösung Marketing Automation, CRM und User Analytics auf einen gemeinsamen Nenner. Customer.io bietet sich als eine weitere, interessante Alternative zu diesen Produkten an, die sich aber speziell aufs E-Mail-Marketing fokussiert. Neben transaktionalen E-Mails können Anwender auch Newsletter-Kampagnen professionell erstellen. Ein weiterer Vorteil: Den E-Mail-Content kann das Marketing-Team mit Hilfe eines integrierten Rich-Text-Editors direkt im Programm erstellen. Weitere, weniger bekannte Startups, die in Sachen User-Engagement gute Dienste leisten können, sind Route und Autosend.

Zopim bietet nützliche Live-Chat-Widgets, um Websitebesucher direkt ansprechen zu können.

Zopim bietet nützliche Live-Chat-Widgets, um Websitebesucher direkt ansprechen zu können.

Zopim: Mit Seitenbesuchern chatten

Wer den Kundendialog schon bei der ersten Begegnung mit dem Web-Besucher fördern möchte, greift auf Live-Chat-Software zurück. Mit Zopim stellt der Kundenservice-Spezialist Zendesk einen einfach gestrickten Service bereit, der sich auf dem Markt als eine zuverlässige Lösung positionieren konnte. So zählt der Hersteller nach eigenen Angaben bereits über 100.000 Firmen aus über 100 Ländern zu seinen Kunden. Zopim versetzt E-Commerce-Anbieter und Internetfirmen in die Lage, ein Chat-Widget in die Webseite zu integrieren, das einen direkten Dialog mit den Webbesuchern ermöglicht. Die Integration erfolgt denkbar einfach: Man muss dazu lediglich einen JavaScript-Codeschnipsel in die gewünschte Homepage einbauen. Eine gute Alternative zu Zopim ist Olark.

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Neukundengewinnung

Die aufgeführten Anwendungen können wertvolle Dienste beim User-Onboarding, Produktmanagement und bei der Kundenbindung leisten. Sie sind in erster Linie dafür konzipiert, durch Analytics-, Kommunikations- und Engagement-Werkzeuge Retention-Raten und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Wenn man aber keine Kunden hat, nützen solche Tools natürlich nichts. Zum Glück gibt es ebenso leistungsfähige und innovative Online-Dienste, auf die Marketer zurückgreifen können, um möglichst schnell möglichst viele Neukunden zu finden.

LaunchRock: Kundenakquise für Pre-Launch-Startups

Viele davon sind sogar kostenlos, zum Beispiel LaunchRock. Mit dem Online-Dienst können Startups auf einfache Weise professionelle „Coming Soon“-Seiten im Browser erstellen. Dadurch können sie sich bereits um die Kundengewinnung kümmern, bevor das Produkt überhaupt fertig ist. Der kalifornische Anbieter, inzwischen durch Startups.co übernommen, stellt einen einfachen Editor bereit, der die intuitive Erstellung moderner Landing-Pages nach dem Baukastenprinzip ermöglicht.

LaunchRock ist ein kostenloses Tool, das Pre-Launch-Startups dabei hilft, auf ihr bevorstehendes Produkt-Release aufmerksam zu machen.

LaunchRock ist ein kostenloses Tool, das Pre-Launch-Startups dabei hilft, auf ihr bevorstehendes Produkt-Release aufmerksam zu machen.

Neben Formularen etwa für Kundenregistrierung oder Newsletter-Anmeldung lassen sich auch Social-Sharing-Funktionen im Nu realisieren. Die Seiten sind dank Responsive Design für Web und Mobile optimiert und optisch nach eigenem Gusto anpassbar. Ein weiterer Pluspunkt: Die integrierten Analytics-Features liefern wichtige Erkenntnisse über den Erfolg der durchgeführten Launch-Kampagnen. Ein ähnliches Tool, das aber speziell für den erfolgreichen Release neuer Mobile-Apps konzipiert ist, ist LaunchKit.

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Keyword Planner: Die richtigen Keywords finden

Eine weitere, kostenlose Lösung, die in der Praxis häufig zum Einsatz kommt, ist Googles Keyword Planner. Dabei handelt es sich um ein praktisches Web-Tool, das interessante Vorschläge für Suchbegriffe liefern kann. Anwendern ermöglicht es die Suche nach einem einzelnen Wort oder einer beliebigen Wortgruppe. Das Programm gibt daraufhin Keyword-Vorschläge samt Wettbewerbsintensität und Verlaufsstatistiken und liefert die durchschnittlichen monatlichen Suchanfragen für die Keywords. Diese können nach Land und Zeitraum gefiltert werden und geben einen guten Überblick darüber, welche Reichweite einzelne Suchbegriffe aufweisen. Damit eignet sich der Keyword Planner nicht nur für AdWords-Kampagnen und Suchmaschinenoptimierung, sondern auch fürs Content-Marketing.

Dank Infogram muss man kein Designer sein, um professionelle, optisch ansprechende Infografiken zu erstellen.

Dank Infogram muss man kein Designer sein, um professionelle, optisch ansprechende Infografiken zu erstellen.

Infogram: Infografiken für Laien

Content-Marketing ist eine Variante des Online-Marketings, bei dem durch die Bereitstellung hochwertiger Informationen Kunden gewonnen oder ans Unternehmen gebunden werden sollen. Mit dem Siegeszug neuer sozialer Plattformen wie Pinterest oder Medium gewinnt dieses Thema zunehmend an Bedeutung. Dabei haben sich Infografiken als ein beliebtes Format etabliert, um Kennzahlen, Daten oder komplexe Sachverhalte effektiv zu kommunizieren. Mit dem aus Lettland stammenden Online-Service Infogram können auch Laien optisch ansprechende Infografiken auf einfache Weise im Browser erstellen. Diese bestehen aus mehreren Diagrammen, Textinhalten, Videos und Bildern, die in den vorgegebenen Templates beliebig miteinander kombinierbar sind. Die Daten für die Diagramme lassen sich mit dem integrierten Tabelleneditor editieren. Zudem besteht die Möglichkeit, Daten aus Excel-Dateien zu importieren. Einmal fertig erstellt, lassen sich die Infografiken problemlos in Websites einbetten, im PNG- oder PDF-Format exportieren und in sozialen Netzwerken teilen.

Brand Monitoring

2013 in Paris gestartet, konnte sich das Tool „Mention“ schnell als eine der besten Alternativen im Monitoring-Segment positionieren. Inzwischen sollen laut Anbieter bereits über 350.000 Unternehmen, darunter GitHub, Spotify und Microsoft, das System nutzen. Im Prinzip arbeitet es ähnlich wie Google Alerts: Man gibt eine Reihe von Keywords an, an denen man interessiert ist, und das System durchsucht dann automatisch das Web nach den Suchbegriffen. Jedes Mal, wenn ein Journalist oder Blogger über das eigene Produkt berichtet oder ein Kunde es auf Twitter oder Facebook weiterempfiehlt, wird man automatisch benachrichtigt. Auf dem Online-Dashboard werden sämtliche Erwähnungen („Mentions“ eben) übersichtlich aufgelistet. Das Beste dabei: Sind die eigenen Social-Media-Profile integriert, kann die Reaktion auf sämtliche Erwähnungen direkt auf dem Online-Dashboard erfolgen, egal, ob die Konversation auf Twitter, Facebook oder Instagram stattfindet.

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Eine interessante Alternative zu Mention präsentiert sich mit Colibri IO. Neben den bereits erwähnten Media-Monitoring-Features punktet die Lösung aus San Francisco mit zahlreichen Growth-Hacking-Tools rund um Analytics, SEO, Influencer-Marketing und mehr. Ebenfalls nennenswert ist der Newcomer Notify. Der entscheidende Unterscheid zu Mention und Colibri IO besteht darin, dass hier die Erwähnungen direkt in den Business-Chat-Tools Slack und HipChat verwaltet werden.

Fazit

Insbesondere für Startups in der Anfangsphase lohnen sich klassische Werbemaßnahmen in der Regel nicht. Denn selbst wenn sie über einen umfangreichen Werbeetat verfügen, um in Online-Banner, AdWords oder gar einen Fernsehspot zu investieren, kennen sie ihre Kundschaft noch zu wenig, um Werbung kosteneffizient und effektiv zu schalten. Die Folge: Hohe Akquisitionskosten, die auf Dauer gravierende Folgen für das Unternehmen haben könnten. Growth-Hacking mit seinen kostengünstigen und unkonventionellen Methoden ist in dieser Phase nicht nur sinnvoll, sondern absolut unabdingbar. Egal ob man es nun für ein Buzzword oder die Zukunft des digitalen Marketings hält: Fakt ist, dass die wichtigsten Konzepte dieses Lösungsansatzes – allen voran Automatisierung, analytisches Vorgehen und die Integration des Marketings in das Produkt – langsam aber sicher den Weg in jede Marketing-Abteilung finden.

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