Fußzeilen mit HTML und CSS standardkonform umsetzen: Bodenhaftung
Zu Zeiten der guten alten Tabellenlayouts war ein klassischer Footer gar kein Problem: Man nehme eine Tabelle mit einer Höhe von 100% und positioniere seine Elemente darin. Heutzutage, mit Rücksicht auf Webstandards und einer Verantwortung gegenüber den Zielen des Semantic Web, ist das keine ernstzunehmende Option mehr. Widmen wir uns also dem Weg zur Lösung, ein Footer, der bei beliebig komplexem Inhalt sowohl optisch als auch semantisch den Abschluss einer Seite bildet, dabei aber auch valide und browserübergreifend funktionieren soll.
Die Basiszutaten
Um ein Element absolut in einem anderen zu positionieren, muss das Elternelement relativ positioniert sein, dass heißt, um den Footer passend setzen zu können, benötigen wir einen „Container“, der relativ positioniert ist. In diesem Container befindet sich zusätzlich unser Contentblock, der im Normalfall die Höhe des Containers je nach seinem Inhalt vergrößert oder verkleinert. Das führt zu folgendem Markup:
<div id=“page“> <div id=“content“>...</div> <div id=“footer“>...</div> </div>
Listing 1
Folgender CSS-Code setzt die obigen Überlegungen um:
#page { position:relative; } #footer { position:absolute; bottom:0; }
Listing 2
Da absolut positionierte Elemente aus dem normalen Elementfluss genommen und über normal fließende Elemente gesetzt werden, muss je nach Höhe des Footers noch ein Bottom-Padding zum Content-Bereich hinzugefügt werden:
#page { position:relative; } #content { padding:0 0 50px 0; } #footer { position:absolute; bottom:0; height:50px; }
Listing 3
Leider ist es aber so, dass im Internet Explorer/Windows absolut positionierte Kindelemente ihre Position verlieren, wenn das Elternelement keine explizit gesetzte Höhe hat. Widmen wir uns also nun der Lösung dieses Problems.
Höhere Gewalt
Bisher ist die Höhe unseres Containers durch die Höhe des Contentblocks bestimmt. Solange genug Inhalt vorhanden ist, verhält sich unser Footer wie gewünscht. Wir wollen aber, dass der Footer auch dann am unteren Rand des Browserfensters (auch „Viewport“ genannt) sitzt, wenn der Inhalt nicht den gesamten Browser füllt. Also geben wir unserem Container eine Mindesthöhe von 100%, was bedeutet, dass seine Höhe mindestens der Höhe seines Elternelements entspricht. Sein Elternelement ist hier das <body>-Element. Verpassen wir also dem <body> eine Höhe von 100% und, um sicherzugehen, dem <html>-Element gleich mit:
html, body { height:100%; } #page { position:relative; min-height:100%; }
Listing 4
Der Footer sollte sich nun an der gewünschten Position befinden – getestet mit IE/Windows ab Version 6.0, Safari ab Version 2.0, Opera ab Version 7.51 und Firefox ab Version 2.0.
Komplexe Inhalte
Damit sich der Footer auch bei sehr komplexen Inhalten richtig verhält, muss sichergestellt sein, dass der Contentblock die Möglichkeit hat, sich zu strecken, um somit den Footer nach unten zu drücken. Bei extensiver Verwendung von Floats und/oder absoluter Positionierung im Inhaltsbereich kann es zu Problemen kommen. Mit intelligenter Verwendung des clear-Attributs oder zusätzlichen wrapper-Elementen kommt man allerdings immer zu einem funktionierenden Ergebnis.
Zum Abschluss ein praxistaugliches, funktionierendes Beispiel mit einem Header, drei Float-Inhaltsspalten und dem Footer:
<div id=“page“> <div id=“header“>...</div> <div id=“content“> <div id=“sidebar“>...</div> <div id=“primary-content“>...</div> <div id=“misc-content“>...</div> <div class=“clearing“></div> </div> <div id=“footer“>...</div> </div>
Listing 5
Die passenden CSS-Deklarationen:
html, body { height:100%; } #page { position:relative; min-height:100%; } #header { width:980px; } #content { width:980px; padding:0 0 50px 0; } #sidebar { position:relative; width:180px; float:left; } #primary-content { position:relative; width:550px; float:left; } #misc-content { position:relative; width:250px; float:left; } .clearing { clear:both; height:0; padding:0; border:0; margin:0; font-size:0; line-height:0; } #footer { position:absolute; bottom:0; width:980px; height:50px; }
Listing 6
Das Element „clearing“ sorgt hier dafür, dass das Floating der drei Contentspalten aufgehoben wird und der nachfolgende Footer durch den
Inhalt nach unten verschoben werden kann. Die restlichen CSS-Angaben
stellen sicher, dass dieses Element keinerlei visuellen Einfluss auf
die Seite hat. Die Breitenangaben der Spalten sind unerlässlich für
korrektes Floating im IE/Windows.
Dieses HTML/CSS-Grundgerüst leistet gute Dienste als Basis-Markup für entsprechende Projekte und lässt mehr Zeit für die Erstellung von validen, kompatiblen, erreichbaren und suchmaschinenfreundlichen HTML-Seiten. Über den Softlink können alle Listings als Zip-Datei heruntergeladen werden.
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