Design-Legende Hartmut Esslinger: „90 Prozent aller Designer kopieren nur“
Heute zeigt sich der 71-Jährige von Apple-Produkten eher wenig begeistert. Im Interview mit t3n erklärt er, wie die Rezeptur guten Designs aussieht und warum digitale Werkzeuge die klassische Papierskizze nicht ersetzen können.
t3n Magazin: Hartmut, in einem Vortrag hast du mal gesagt, Designer würden von Chefs häufig als bloße „Schönmacher“ missverstanden. Was machen Designer denn nun eigentlich?
Hartmut Esslinger: Designer verbinden Technologie und Business mit Symbolik und Geschichte. Das Wichtigste dabei ist das Umdenken. Das Umdenken von dem, was es gibt gegenüber dem, was es geben soll oder geben muss. Design fängt also immer mit der Beobachtung von Menschen an. Was fehlt ihnen? Was könnten sie toll finden? Leider ist Design heute oftmals das Resultat von Machtgedanken.
t3n Magazin: Wie meinst du das?
Hartmut Esslinger: Wenn man als Chef in einem Unternehmen viel Macht über eine Software oder ein Produkt besitzt, ist die Versuchung groß, selbst daran mitgestalten zu wollen. Das darf nicht passieren.
t3n Magazin: Was sollten Chefs also tun?
Hartmut Esslinger: Designer gehören in die Geschäftsleitung oder sollten zumindest als gleichwertige Partner angesehen werden. Sonst funktioniert es nicht.
t3n Magazin: Bringen Designer dafür überhaupt das nötige Know-how mit?
Hartmut Esslinger: Natürlich müssen sich Designer mehr qualifizieren. Problematisch an der heutigen Designlehre ist, dass sie noch immer hauptsächlich an Kunstschulen stattfindet. Und da denkt man sich halt: Ich muss meine Gefühle ausdrücken und hoffen, dass sie mir jemand abkauft. Kunst ist aber nur ein Mittel von vielen, um mit Design erfolgreich zu sein.
t3n Magazin: Worauf kommt es denn noch an?
Hartmut Esslinger: Das Hauptaugenmerk liegt vielmehr auf wirtschaftlichen, ökologischen und auch strategischen Ansprüchen. Es geht um Business, aber auch um Ressourcen und Kultur. Eben um alles mögliche, nur nicht allein um Ästhetik.
t3n Magazin: Was sollten Chefs beachten, wenn sie Designer einstellen?
Hartmut Esslinger: Man muss schauen, ob die Talente motiviert und in der Lage sind, kreativ zu denken. Darüber hinaus sollten sich Chefs folgende Fragen stellen: Passt das Profil des Designers auch strategisch zu unserer Branche? Bringen sie etwas Neues mit? Immerhin soll es ja auch Spaß machen, mit Designern zusammenzuarbeiten. Aber es gibt heute auch noch viele Sexisten.
t3n Magazin: Wie begründest du diesen Vorwurf?
Hartmut Esslinger: Mit der von mir gegründeten Agentur Frogdesign waren wir in den 80er Jahren die einzigen, die Designerinnen eingestellt haben. Viele Unternehmen in der Branche waren der Meinung, dass Frauen technisch nicht versiert seien, weil sie ja lieber mit Puppen spielen und keine Autos im Sandkasten haben. Wie gut ein Designer ist, hat aber nichts mit dem Geschlecht zu tun.
t3n Magazin: Apropos Frogdesign: Mit deiner Agentur stehst du ja stilprägend für das Design und den Erfolg von früheren Apple-Produkten. Zuletzt gab es jedoch viel Kritik, und das nicht nur an der Hardware. Ehemalige Mitarbeiter mokierten sich zum Beispiel über iOS und die neue Systemschrift…
Hartmut Esslinger: Bei Software ist es ganz schlimm. Es gibt fast keine Software mehr auf dem Markt, die wirklich elegant durchgearbeitet ist. Im Prinzip sind alles Prototypen. Das neue iOS ist nur noch ein ästhetischer Prototyp.
t3n Magazin: Was genau stört dich an iOS?
Hartmut Esslinger: Ach, zu Anfangszeiten unter Steve Jobs war iOS noch richtig cool und innovativ. Inzwischen ist es aber nicht mehr als eines dieser „Schönmacherprodukte“. Allein die Schrift ist so klein, ich kann sie schon gar nicht mehr lesen. Auf dem Display sieht das ja alles toll und super ästhetisch aus, aber der wirklich innovative und kulturelle Teil von Design, das heißt, etwas Neues, Besseres und Einfacheres zu schaffen, der fehlt.
t3n Magazin: Hat Apple das Gespür für gutes Design verloren?
Hartmut Esslinger: Wenn man sieht, wie es sich seit dem Tod von Steve entwickelt, dann ja.
t3n Magazin: Aber war sein Einfluss denn wirklich so groß, wie alle immer behaupten?
Hartmut Esslinger: Steve war in der Lage, Dinge zu sehen, die andere nicht sehen. Er hat die Philosophie von Einfach und Genial gelebt. Keep it simple. Das war er. Heute wird leider in die Breite gegangen. Aber ich möchte nicht rumhacken. Jony Ive und die anderen Leute arbeiten sicher alle hart und tun ihr Bestes. Nur: Was bei Apple fehlt, ist jemand, der sich oben um die Ethik kümmert.
t3n Magazin: Okay, aber was macht ein gut designtes Produkt dann aus?
Hartmut Esslinger: Ein gut designtes Produkt ist einfach, sinnvoll und begeistert kulturell.
t3n Magazin: Hast du ein Beispiel?
Hartmut Esslinger: Abgesehen von den früheren Apple-Produkten war der Walkman von Sony in den 80er Jahren eines der wenigen Produkte, die mich wirklich fasziniert haben. Ich meine, die Dinger haben das Zeitalter der tragbaren Musik eingeläutet.
t3n Magazin: Was war denn so besonders am Walkman?
Hartmut Esslinger: Die Technologie war zu dieser Zeit nicht einmal neu. Schon in den Sechzigern gab es Kassettenrekorder, die sogar in der Raumfahrt eingesetzt wurden. Im Laufe der Jahre wurden diese immer kleiner und auch die Klangqualität immer besser. Irgendwann hat man dann festgestellt: Wir können diesen Rekorder ja umwandeln in einen reinen Musikspieler. Und um Batterie zu sparen, machen wir gleich noch kleine Kopfhörer von Sennheiser dran. War der erste Walkman noch eher ein technischer Kompromiss, avancierte die zweite Generation – das rote Modell mit der Ecke – zum Statussymbol einer ganzen Jugendgeneration.
t3n Magazin: Auf eine Evolution folgte also eine Revolution?
Hartmut Esslinger: Genau. Man muss nicht immer alles neu erfinden. Man muss nur einen Weg finden, bestehende Technik anzuwenden und zu verändern.
t3n Magazin: Jetzt verändern sich mit der Digitalisierung ja auch die Werkzeuge für Designer. Wie sollte ein Designprozess denn heute idealerweise aussehen?
Hartmut Esslinger: Leider hat sich die Denkweise hier verschlechtert. Designer dürfen sich nicht von dem Gedanken verführen lassen, dass sich ihre Werkzeuge verändern. Der Prozess ist ja immer der gleiche.
t3n Magazin: Das heißt?
Hartmut Esslinger: Man nähert sich iterativ einer Idee an. Man erstellt einen Entwurf nach dem anderen und schaut immer, wie die Leute darauf reagieren. Die klassische Methode mit Stift und Papierskizze ist natürlich zeitaufwendig, klar. Aber sie bringt auch Qualität. Jeder Schritt bringt einen Schritt weiter.
t3n Magazin: Trotzdem lässt sich der Nutzen neuer Werkzeuge im Design von Soft- und Hardware ja nicht wegdiskutieren. Zum Beispiel 3D-Drucker.
Hartmut Esslinger: Ja, ich verstehe das schon. Mit digitalen Designprogrammen kommt man halt gleich zur Sache. Alles sieht sofort schön und attraktiv aus. Und dann kommt der Chef und sagt: Das ist gut so! Dabei ist es nachher in der Realität ziemlich großer Mist. Ich jedenfalls sage: Die meisten am Computer entwickelten Produkte sind nicht marktlohnend. Das ist lächerlich.
t3n Magazin: Das musst du erklären…
Hartmut Esslinger: Man braucht immer eine körperliche Beziehung zum Design. Das kann der Computer alleine ja gar nicht leisten. 3D-Drucker und Virtual Reality hin oder her. Das sind alles nur Werkzeuge, die vieles schneller, aber nicht besser machen. Im Gegenteil: Wer sie nicht richtig benutzt, macht sogar alles schlechter. 90 Prozent aller Designer kopieren nur noch. Aber wie sagte schon Picasso: Gute Künstler kopieren, große Künstler stehlen.
t3n Magazin: Ein Zitat, das auch Steve Jobs gerne verwendet hat. Lass uns über deine langjährige Freundschaft zu ihm sprechen. In der von Walter Isaacson autorisierten Biographie…
Hartmut Esslinger: Sorry, aber die Biographie von Steve ist kompletter Bullshit.
t3n Magazin: Wie bitte?
Hartmut Esslinger: Abgesehen von ein oder zwei Kapiteln, wo Walter Isaacson selbst mit Steve durch Sunnyvale fährt, ist alles nur abgeschrieben.
t3n Magazin: Das ist aber eine ziemlich gewagte These…
Hartmut Esslinger: Tut mir leid, aber so ist es. Ich erinnere mich noch gut daran, wie mich Isaacson’s Assistent damals angerufen und zu einigen Sachen befragt hat. Stimmt dies? Stimmt das? Stimmt jenes? Und ich antwortete nur: Nein, nein und noch mal nein. Ich bin Schwarzwälder und kein Bayer und so weiter. Und dann dieses ganze Geschwafel, wo jeder, der mit Steve Jobs mal zu tun hatte, erzählt, was er erlebt hat. Das Buch ist eine einzige Peinlichkeit.
t3n Magazin: Aber Steve Jobs hatte Walter Isaacson doch selbst beauftragt…
Hartmut Esslinger: Das stimmt, aber ich verstehe bis heute nicht, warum Steve diesem Typen eine Plattform gegeben hat. Er war natürlich todkrank, das darf man nicht vergessen. Trotzdem ist Isaacson für mich bloß einer dieser typischen PR-Schreiber aus Amerika. Schon die Biografie von Einstein war völlig daneben. Das war übrigens auch die Motivation dafür, mein eigenes Buch zu schreiben und das ein oder andere richtig zu stellen.
t3n Magazin: Zum Beispiel?
Hartmut Esslinger: Zum Beispiel, dass das Büro von Jony Ive entgegen vieler Behauptungen kein Gemischtwarenladen gewesen ist, wo jeder ein- und ausgehen konnte. Niemand kam dort rein. Auch das öffentliche Bild von Steve Wozniak ist total lächerlich. Der Mann wohnt hier um die Ecke und spricht gar nicht mehr mit der Presse, weil er so oft als Trottel hingestellt und Steve als Evil Guy. Völlige Idiotie.
t3n Magazin: Naja, dass Steve Jobs seine Mitarbeiter auch tyrannisiert hat, ist ja inzwischen von weit mehr als nur einer Quelle überliefert. Wie hast du ihn denn persönlich erlebt?
Hartmut Esslinger: Wenn Steve einen Mitarbeiter verbal angegangen ist, dann hatte er immer einen Grund dazu. Warum soll ich jemanden gut behandeln, wenn er Mist baut? Überhaupt stört mich das ganze Gehabe mit der Political Correctness in der Branche.
t3n Magazin: Wie ist das denn gemeint?
Hartmut Esslinger: Die größte Flasche wird immer noch nett behandelt, anstatt einfach mal zu sagen: Mann, jetzt bring mal Performance!
t3n Magazin: Hat Steve damit nicht auch viele Mitarbeiter verletzt?
Hartmut Esslinger: Natürlich war Steve ehrgeizig, aber er hat auch gelernt wie ein Wahnsinniger. Er konnte uns drei Mal etwas sagen und beim vierten Mal hat er einfach sein eigenes Ding gemacht. Was ich damit sagen will: Steve war ein netter und unheimlich motivierter Kerl mit dem Ziel, etwas Gutes zu tun. Wenn jemand rumgelabert hat, hat er das nicht akzeptiert. Ganz einfach.
t3n Magazin: Hast du als Designer auch etwas von ihm lernen können?
Hartmut Esslinger: Ja. Dass es sich lohnt, stur zu bleiben.
t3n Magazin: Was hältst du eigentlich von Smartwatches?
Hartmut Esslinger: Smartwatches sind nicht mehr als ein modisches Accessoire. Darauf eine Software aufzuspielen und sie zu bedienen halte ich nicht für sehr funktional. Am besten schlägt sich da im Augenblick noch die neue Smartwatch von Samsung, mit dem Drehring ist sie zumindest etwas besser zu bedienen. Aber es ist kein Durchbruch.
t3n Magazin: Was wird dann der nächste technische Durchbruch sein?
Hartmut Esslinger: Ein Produkt ähnlich wie Google Glass. Nur besser.
t3n Magazin: Ist Google Glass nicht kolossal gescheitert?
Hartmut Esslinger: Google Glass wurde einfach falsch vermarktet. Quasi als Beobachtungswerkzeug. Das hat man völlig unterschätzt. Ich bin aber überzeugt, dass ein Gerät, das den menschlichen Körper annähernd koordinieren kann, die Zukunft ist.
t3n Magazin: Werden Smartphones damit irgendwann obsolet?
Hartmut Esslinger: Naja, zunächst muss es die Hauptaufgabe des Smartphones sein, den Computer zu ersetzen. Diese Vision hatte ich ja schon 2001.
t3n Magazin: 2001?
Hartmut Esslinger: Ja, wir wollten eine bahnbrechende Innovation. Also haben wir Motorola – einer unserer damaligen Kunden – alles gezeigt, was wir zuvor schon für Apple gemacht haben und vorgeschlagen, ein Smartphone zu entwickeln. Eins mit richtigem Touchscreen und Betriebssystem, auf dem alles drauf ist, also Zugriff auf Internet, E-Mails, Musik und so weiter. Die Idee war ganz einfach: Eine Fortführung des Macintoshs in der Hosentasche. Es hätte 30 Millionen US-Dollar gekostet, das zu bauen. Aber Motorola hat sich geweigert, das Geld zu investieren.
t3n Magazin: Und dann?
Hartmut Esslinger: Dann habe ich es Steve Jobs gezeigt. Der Rest ist Geschichte.
t3n Magazin: Du bist jetzt 71. Wie sieht dein Alltag heute eigentlich aus?
Hartmut Esslinger: Ich arbeite im Home Office und auch nur noch an Sachen, die mir persönlich Spaß machen.
t3n Magazin: Was sind das für Sachen?
Hartmut Esslinger: Für Stowa, einen Uhrenhersteller aus dem Schwarzwald, habe ich zum Beispiel ein eigenes Modell namens „Rana“ gestaltet. Seit einem Jahr arbeite ich außerdem an einer HiFi-Anlage für den deutschen Hersteller Audionet. Die Maschine kommt im Mai auf den Markt. Ansonsten bin ich etwa sechs Mal im Jahr in Shanghai und lehre als Professor für strategisches Design an einer Uni.
t3n Magazin: Das hört sich ja nicht nach viel Freizeit an. Gar keine Hobbies?
Hartmut Esslinger: Der Job ist mein Hobby. Wenn du Designer bist, dann bist du eben Designer. It’s the best job on earth!
t3n Magazin: Was kannst du jungen Designern mit auf den Weg geben?
Hartmut Esslinger: Geht auch Umwege. Das heißt: In der Universität neben Design ruhig auch mal Psychologie oder Philosophie belegen. Denn die bildhafte Kommunikation ist die Kernthese des Designs. Oder warum sich nicht zur Abwechslung mal mit Ergonomie beschäftigen? Zu wissen, wie der menschliche Körper funktioniert, erweitert den Horizont enorm. Designer brauchen Bandbreite und Geduld.
t3n Magazin: Warum?
Hartmut Esslinger: Weil sich Neues nur entdecken lässt, wenn man auch auf Altes blickt. Gehört man natürlich nur zu einem dieser zahlreichen Lifestyle-Victims, wird das nix.
Laut Wikipedia ist der Herr 72 Jahre (und nicht 71 wie im Artikel erwähnt).
Von wann genau ist denn das Interview?
Hallo Uwekeim,
das Interview ist ursprünglich in der t3n Nr. 43 im Frühjahr 2016 erschienen. Es handelt sich um eine Onlinestellung eines Heft-Artikels.
Entschuldige daher den Fehler, wir korrigieren das as soon as possible. ;-)
Beste Grüße,
Daniel
Vielen lieben Dank, Daniel!
Also Interview in seiner Qualität ist grässlich. Fragen teilweise daneben und anscheinend (siehe Kommentar oben) nicht einmal die Fakten geprüft. Spricht wieder für die mangelnde qualität, seit einigen Jahren bei T3N. Aber egal.
Die Antworten von ihm sind aber Top. Bringt vieles auf den Punkt und da bin ich oft einer Meinung mit ihm. Ist halt einer von der alten Schule, der ebenso wie Jobs damals, Scheiße nicht einfach schön betitelt.
Das mit Apple stimmt halt leider. Aktuell haben sie die Vision verloren. Merkt man irgendwie, dass Steve Jobs fehlt. Ist nachher leicht zu sagen, aber der hätte doch niemals die Touch Bar durchgewunken. Entweder ein gut nutzbarer sinnvoller Touchscreen, oder gar kein Touch.
Hallo Peter,
über konstruktives Feedback freuen wir uns immer gerne! Was stört sich an den Fragen genau? Ein paar Beispiele wären hilfreich.
Hier noch mal als Hinweis: Bei dem Interview handelt es sich um eine Zeitveröffentlichung eines Heft-Artikels aus dem Frühjahr. Ggf. sind einige Passagen im Text daher nicht mehr ganz aktuell.
Beste Grüße
Daniel
Wow, ich kenne den Mann zwar nicht persönlich, aber so wie er sich präsentiert ist er ein ziemlich unsympathischer Zeitgenosse. Sicherlich ist sein Anspruch nicht der, anderen zu gefallen, aber was sind denn seine Kernthesen? Dass Designer, also Künstler sich gerne sehr bildlich und metaphorisch ausdrücken ist bekannt und auch verständlich, Gestaltung ist eben ihr Job. Aber wieviel handfestes liefert er denn?
– Design war damals besser (insbesondere die von ihm gestalteten Produkte, wahrscheinlich war damals so ziemlich alles besser (?))
– Apple war damals besser und ist seit Steve Jobs nur noch Schatten seiner selbst
– Design ist heute nicht mehr das was es einst war
– Er hat Steve Jobs sehr viel besser gekannt als der dubiose Autor dem das Schreiben der Biografie anvertraut wurde
– iOS ist Mist, genau wie Softwaredesign im Allgemeinen, insbesondere wegen zu kleiner Schrift (?)
Für letzteres empfehle ich eine Lesebrille, für schwache Augen bietet Apple zusätzlich ja die dynamische Schriftanpassung. Schriftgröße 30 pt. zum Standard zu erheben, weil es teilweise Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen gibt, halte ich jedoch nicht für die Lösung.
So wie ich es verstehe ist er auch eigentlicher Schöpfer des iPhones, oder missinterpretiere ich da etwas bezüglich seiner Erzählung, er sei von Motorola abgewiesen worden und habe dann bei Apple mit seiner Idee landen können?
Meine Güte, zum Glück war der Mann mal eine mehr oder minder große Nummer bei Apple, zumindest kann er von so seinem Ruf damit jetzt noch leben. Sorry, aber sein kompletter Auftritt schmeckt stark nach „verbitterter alter Mann wünscht sich die alten Tage zurück“, das sieht man ja häufiger, traurig ist nur dass er sich nicht mal ziert das offen zu zeigen. Die von ihm designte Uhr finde ich übrigens nicht wirklich ästhetisch, da gefällt mir Jonys Apple Watch besser.
„Sorry, aber sein kompletter Auftritt schmeckt stark nach „verbitterter alter Mann wünscht sich die alten Tage zurück“
Schau mal. Deine Fragen entlarven dich ein wenig. Du hast wirklich keine Ahnung von der Thematik, aber hast eine Meinung. Wie passt das zusammen? Wie wärs, wenn du dich einfach mal vorher über ihn und Frogdesign informierst?
Der Mann ist ein Raubein, keine Fragen. Aber er eckt auch an, rüttelt wach und hat vorallem eine Expertise. Ich stimme nicht mit allem überein. Aber Designer mit Standpunkten anzutreffen ist leider schon recht selten.
„iOS ist Mist, genau wie Softwaredesign im Allgemeinen, insbesondere wegen zu kleiner Schrift (?) … Für letzteres empfehle ich eine Lesebrille … für schwache Augen bietet Apple zusätzlich … dynamische Schriftanpassung … “
Wieder entlarvend. Du verstehst gar nicht die Punkte, auf die er hinaus will. Unterhalte dich mal mit Typographen.
Stattdessen haust du alterdiskriminierende Überheblichkeiten raus.
Ehrlich, ich habs so satt. Andauernd wird man als Produktdesigner von meinungsstarken „Experten“ attackiert, die sich ihr Wissen aus t3n-Artikeln und der Werbung zusammenreimen. Aber so ist das eben mit dem „Design“. Projektionsfläche für Halbwissen.
Hallo alle Designer,
Um Klarheit zu schafen bitte mehr über Dieter Rams lesen :
https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Rams
Vielen dank
Ireneus
Dem stimmen wir zu. Die zehn Design-Thesen von Dieter Rams sind aus unserer Sicht nach wie vor das Maß aller Dinge.
Wenn er so dicke mit Jobs war, warum hat er ihm nicht als erstes sein Smartphone Konzept gezeigt und dann erst Motorola? Leider fehlen in Interviews heute immer die wirklich interessanten Fragen und Antworten. Wen interessiert, ob er Isaacson toll findet oder nicht?
Ich bin großer Fan von Esslinger, muss Tim Kruse allerdings zustimmen, er ist verbittert. Ich kanns als Produktdesigner einfach verdammt nochmal nichtmetrisch hören das CAD und 3D Druck das Design zerstören, ich kanns nicht mehr hören das Software per se schlecht, umständlich und unnötig ist.
Seit ich vor 9 Jahren angefangen habe zu studieren kommt aus jeder Ecke von jedem Veteran die selbe verbitterte grütze. „3D gesteltete Objekte haben keine Seele“ höre ich immer wieder und muss dann jedes Mal ein Stück erbrochenes runterschlucken. Ich arbeite nun seit 11 Jahren mit 3D Software, mehr als 1/3 meines Lebens und kann nur sagen ihr liegt damit komplett falsch.
3D ist das iterativste Tool von allen, ermöglicht auch weniger versierten Personen einen ersten Eindruck und fühlt sich – mit genügend Übung – auch an wie ein waschechtes Werkzeug.
Dass man das mit 70 nicht mehr lernt ist mir klar aber wie ausgerechnet diejenigen die die Computer mitgestaltet haben jetzt so darauf schimpfen kann ich nicht nachvollziehen. Esslinger erlaubt es sich selbst wohl einfach nicht diese neue Art des gestaltend anzuerkennen, schade.
Bitte entschuldigt die Rechtschreibfehler, Smartphone…
PS: Esslinger hat aber selbstverständlich recht wenn er sagt dass sich der Prozess dahinter nicht großartig verändert hat.