Internationaler Großeinsatz für die österreichische Wirtschaftskammer: Einmal um die ganze Welt mit TYPO3
Die Außenwirtschaftsorganisation Österreichs (AWO), ein Teil der
Wirtschaftskammerorganisation (WKO) mit über 70 Außenhandelsstellen in
53 Ländern sowie Marketingbüros in aller Welt, stellt die Serviceorganisation der österreichischen
Wirtschaft im Ausland dar. Die Mitarbeiter in den Außenhandelsstellen
fördern Kontakte zwischen österreichischen Firmen und Unternehmen des
jeweiligen Landes. Sie beraten und organisieren Messen und
internationale Veranstaltungen. Die AWO-Verantwortlichen erkannten das
Web als wesentliches Tool für diese anspruchsvolle Tätigkeit. Schnell
war klar, dass die „alte“ Web-Infrastruktur einen Relaunch benötigte,
da die bisherigen Sites optisch, inhaltlich und technisch nicht mehr
auf dem aktuellen Stand waren. Zudem waren die Sites dezentral
organisiert, und entsprechend unterschiedlich zeigte sich der Auftritt
von Land zu Land.
Modernes CMS für das neue Web-Konzept der AWO
Ein leistungsfähiges und zeitgemäßes CMS sollte es der AWO
ermöglichen, ein einheitliches Web-„Gesicht“ zu zeigen, die Sites
funktionell wertvoller zu machen und eine klare redaktionelle Linie
einzuführen. Auf der einen Seite sollten die Redakteure in den Ländern
rasch Informationen für ihre Zielgruppen veröffentlichen können und auf
der anderen Seite musste es für die Mitarbeiter der Wiener Zentrale
möglich sein, aktuelle Informationen aus Österreich auf den Sites aller
Länder zu posten.
Heute werden auf den „Ländersites“ sowohl Informationen über die AWO
aus Österreich als auch lokale Informationen dargestellt. Dieses
Konzept hat den Vorteil, dass auch bei wenig lokalen Informationen die
Site stets aktuell und für den Besucher attraktiv erscheint. Die
erwähnten zentralen Inhalte aus Wien werden über MountPages in die
einzelnen Sites geschaltet. Eine eigens erstellte
Banner-Management-Extension ermöglicht das Schalten von Bannern auf die
frei definierbare Auswahl an Ländersites.
Mehr als 70 Mandanten
Wie stellt sich also die Aufgabe im TYPO3-Backend dar? Jedes Land
mit Außenhandelsstelle(n) verfügt über eine eigene Site in der
gemeinsamen TYPO3-Instanz. So hat man als Administrator im Backend
einen beeindruckenden Seitenbaum von mehr als 70 Einzel-Sites. Ein
einfacher Redakteur wiederum sieht im Backend nur seinen speziellen
Bereich, zu dessen Bearbeitung er eine Berechtigung besitzt, wie
zum Beispiel „aktuelle Wirtschafts-Events in der Ukraine“. Das ist eine
beeindruckende Demonstration des mächtigen Berechtigungssystems in
TYPO3.
Da manche Außenhandelsstellen für mehrere, benachbarte Nationen
zuständig sind, bilden diese Sites noch zusätzlich eigene Bereiche für
die Länder ab. Dazu kommen noch Sites für die zentralen Inhalte, ein
Extranet und eine Schulungs-/ “Sandbox“-Umgebung. Dies alles will gut
organisiert sein.
Die Herausforderung: keine Redundanz!
Das Templating erfolgte konzentriert für alle Sites.
Unterschiedliche Settings pro Ländersite (etwa: Spracheinstellungen)
wurden über so genannte Constants definiert. Aufgrund des Umfangs an
Sites und Sub-Sites war ein globaler Aufbau unumgänglich. So ist es
möglich, spätere Kundenwünsche zentral auf alle Ländersites
auszurollen. Die Administration und Konfiguration erfolgte in wenigen,
zentral abgelegten TypoScript-Files.
Beim Gruppen- und Rechtemanagement galt die Devise „kein Button zu
viel für die Redakteure“. Mit der entsprechenden Anpassung der
Bedieneroberfläche wurde die optimale Backend-Usability gewährleistet.
Neben den einzelnen Sites für die Länder wurde auch ein Extranet
(mit Frontend-Login für alle AWO-Mitarbeiter) eingerichtet, der
„AWOMAT“. Interne Informationen, Statistiken und Arbeitsmaterialien
stehen hier den AWO-Mitarbeitern zur Verfügung.
Fast alle Sprachen dieser Welt
Ein weltweites Projekt erfordert ein durchdachtes Sprachenkonzept.
Seitens AWO wurde festgelegt, dass jedes Land als Standard-Sprache
Englisch und auf Wunsch auch eine oder mehrere zusätzliche Sprachen zur
Verfügung hat. So kommt man auf die stolze Zahl von 32 Website-Sprachen
(Frontend) in den unterschiedlichen Zeichensätzen. Darunter auch
Arabisch, Farsi oder Chinesisch – die UTF-8-Fähigkeiten in TYPO3
machten dies möglich.
Dennoch
waren auch im Bereich der Sprachen Anpassungen notwendig, um ein
konsistentes Sprachenhandling zu erreichen. So wurden Seitentitel zur
korrekten Darstellung in der URL-Adressenzeile aus dem
UTF-8-Zeichensatz nach Latin umgewandelt. In Zusammenarbeit mit den
Außenhandelsstellen-Mitarbeitern wurden alle Text-Elemente der Seiten
(alle Labels für Buttons und dgl.) in die vielen Sprachen übersetzt.
Struktur |
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Technik |
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Training |
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Umsetzung stets im Zeitplan
Um ein solches Großprojekt in nur 2,5 Monaten umzusetzen, benötigte
es ein straffes Projektmanagement auf Seiten des Auftraggebers wie auch
bei plan2net, der beauftragten Agentur. Es galt, die internen und
externen Projektpartner effizient zu koordinieren. Allein die mehr als
350 Issues in der kurzen Realisierungsphase, die Projektmitarbeiter in
das plan2net-Projekttool eingetragen haben, zeigen die starke
Involvierung aller beteiligten Projektmitarbeiter.
Präzise Spezifikation der Funktionalität gemeinsam mit strenger
Einhaltung des Zeitplans haben den Projekterfolg ermöglicht. Die
Entwicklung wurde transparent unter steter Einbeziehung der
AWO-Projektleitung durchgeführt – so ermöglichte der bewährte
plan2net-Prototyping-Prozess das rasche und effiziente Annähern an die
definierte Kunden-Applikation.
Schulungen und Handbuch
Im Zuge des Rollouts der einzelnen Länder wurde eine neuartige Form
der Schulung durchgeführt: In rund 1,25 Stunden dauernden
Telefontrainings wurde den mehr als 140 Redakteuren in der ganzen Welt die
Arbeit mit TYPO3 nahe gebracht. Nach dieser Schulung waren die
Mitarbeiter in den Außenhandelsstellen bereits in der Lage, selbständig
ihre neue Website mit Content zu befüllen. Hier hat sich einmal mehr
die intuitive Bedienung und leichte Erlernbarkeit des CMS bewiesen.
Sehr hilfreich war in diesem Zusammenhang ein erweitertes und
verbessertes Frontend-Editing („Easy Edit“-Modul), das von plan2net
speziell für dieses Projekt entwickelt wurde: einfachstes Editieren und
Neuerstellen für Redakteure in allen Frontend-Bereichen.
Als Schulungsunterlage wurden Screenshot-Skriptum, Online-Videos und
zur späteren Vertiefung des Inhalts ein auf AWO „maßgeschneidertes“
Applikations-Handbuch erstellt. Chefredakteure und Administratoren
wurden vor Ort in der Wiener WKO- Zentrale eingeschult.
Der Auftraggeber ist zufrieden: Das herausfordernde Projekt wurde
„intime“ und „inbudget“ abgearbeitet. Mit dem neuen CMS hat die
Online-Arbeit der AWO-Redakteure eine neue Qualität erreicht. Nicht nur
die Akzeptanz des neuen Systems durch die Mitarbeiter in der ganzen
Welt spricht für TYPO3. Die Fülle an neuen Ideen und
Geschäftsmöglichkeiten, die AWO-Mitarbeiter noch umgesetzt sehen
wollen, beweist Begeisterung: Bereits nach wenigen Tagen kam
beispielsweise der Wunsch auf, weltweit alle AWO-Standorte mit Hilfe
aktueller Geo-Tagging-Systeme auf einer Weltkarte zu visualisieren.
TYPO3 macht eben Lust auf mehr.