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Software & Entwicklung

Teil 1: Mit TYPO3 auf Spurensuche: Erfolge messen

Der Launch oder Relaunch einer Internet-Präsenz auf TYPO3-Basis ist schnell geschafft, doch schon bald danach tauchen meist interessante Fragen auf: Ist das Konzept der Website stimmig? Werden Inhalte gefunden und wahrgenommen? Stimmt das Suchmaschinen-Marketing?

8 Min.
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Auf einen Großteil der Fragen geben statistische Auswertungen der Besucher eine Antwort. Die Daten können dabei durch einfache Erhebungen oder gezieltes Besucher-Tracking erfasst werden. In der zweiteiligen Artikelreihe „Erfolge messen“ soll praxisnah durchleuchtet werden, welche Möglichkeiten sich mit TYPO3 bieten und wo die Schwierigkeiten bei der Einbindung liegen. Dieser erste Teil der Reihe beschäftigt sich mit den Möglichkeiten zu statistischen Auswertungen auf Basis anonymer Besucher.

„Simple hit statistics“

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Eine denkbar einfache und simple Art, einen Überblick über die meistbesuchten Seiten eines Web-Auftrittes zu erhalten, bietet die TYPO3-Erweiterung „Simple hit statistics (sys_stat)“ [1] von Kasper Skårhøj. Diese zeigt, zurückblickend auf die letzten 30 Tage, die Zugriffe auf einzelne Seiten oder Ebenen an.

Installation und Konfiguration

Im TYPO3-Backend wird die Erweiterung „Simple hit statistics (sys_stat)“ über „Tools > Ext-Manager > Import extensions“ installiert. Ist die Installation erfolgreich verlaufen, steht unter „Web > Info“ im Inhalts-Frame unter „Zugriffsstatistik“ eine Auswertung für die zurückliegenden 30 Tage zur Verfügung. Dabei können verschiedene Ebenen, Seiten, Hauptbereiche und die Gesamtzahl der Besucher begutachtet werden.

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Zusammenfassung

So einfach wie sich „Simple hit statistics“ installieren lässt, so schnell sind auch die Grenzen dieser Erweiterung erreicht:

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  • keine umfangreiche und langfristige Auswertung möglich
  • technische Aspekte, Herkunft der Besucher und Suchbegriffe werden nicht berücksichtigt
  • einfache Nutzung auch für Redakteure

„PP-Stats“

Wie schön wäre es doch, die gleiche einfache Nutzung mit mehr Möglichkeiten als „Simple hit statistics“ zu haben. Die Antwort darauf heißt: „Simple Page-Access Stats (pp_stats)“ [1]. Durch die Zusammenarbeit von area42 mit dem Autor steht diese Erweiterung auch in allen wichtigen Sprachen, inklusive Deutsch, zur Verfügung.

Installation und Konfiguration

Im TYPO3-Backend wird die Erweiterung „pp_stats“ über „Tools > Ext-Manager > Import extensions“ installiert. Wichtig hierbei ist, dass in den Einstellungen („Settings“) des Extension-Managers auch alle Extensions ohne Review angezeigt werden („Enable extensions without review“ bzw. „Enable unsupported extensions“).

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War die Installation erfolgreich, steht PP-Stats unter „Web > Info“ im Inhalts-Frame unter „Seiten-Zugriffsstatistik“ zur Verfügung. Hier ist jetzt eine Filterung nach verschiedenen Intervallen, den meisten Zugriffen oder der Herkunft der Website-Besucher möglich. Die Tagesstatistik liefert zusätzliche Details zu IP-Adressen und den verwendeten Browsern. Auch die Herkunftsseiten der Besucher können auf Basis von Kategorien ausgewertet werden. Dazu klickt man im Seitenbaum auf „Weltkugel > Neu“ und wählt im Inhalts-Frame rechts „Kategorie“ aus. Die hier gesetzten Kategorien lassen sich dann nachträglich über „Web > List“ im Inhalts-Frame verändern und unter „Info > Seitenzugriff > Herkunft“ auswerten.

Zusammenfassung

PP-Stats befindet sich noch in der Entwicklung, bietet aber schon jetzt eine gute Funktionsvielfalt und bildet zur Zeit die wohl beste Möglichkeit, sofern weder AWstats noch ein externer Service in Betracht kommt. Mit der Auswertung der Herkunft der Besucher lässt sich die Relevanz von Suchmaschinen-Einträgen und die Platzierung von Online-Werbung gut überprüfen. Der Zugriff auf beliebig zurückliegende Zeitpunkte der Statistikauswertung und die Filterung nach Intervalen sind wichtige Details, die man bei „Simple hit statistics“ vermisst.

Eine Übersicht über die meistbesuchten Seiten ist schön, allerdings wäre eine solche Übersicht auch für die Auswertung der technischen Details wünschenswert. Auch fehlt PP-Stats leider die Möglichkeit, Seiten nach verschiedenen TYPO3-Domains aufzuteilen – ein deutliches Manko für TYPO3-Installtionen auf denen mehrere Websites mit unterschiedlichen Domains betrieben werden. Eine Darstellungsmöglichkeit der Daten als Diagramm fehlt ebenfalls.

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Zusammenfassend ist PP-Stats vom Ansatz, der leichten Installation und durch die einfache Nutzung absolut vielversprechend und sollte auf jeden Fall ausprobiert und im Auge behalten werden.

Awstats

Beschäftigt man sich intensiver mit dem Thema Logfile-Analyse, kommt man an Awstats [2] nicht vorbei. Das unter GPL veröffentlichte Tool ist umfassend, übersichtlich, zuverlässig und performant. Viele Provider setzen, nicht zuletzt wegen der Leistung und der Lizenzkostenfreiheit, auf dieses Produkt, welches mittlerweile in Version 6.6 angeboten wird.

Für TYPO3 existieren zahlreiche Extentions, die die direkte oder indirekte Anbindung von AWstats zum Ziel haben. Wir haben uns mit der beliebtesten und auch ansprechend dokumentierten Erweiterung „AWstats (cc_awstats)“ [1] beschäftigt. Die Extension ist – wie zur Zeit leider fast jede Statistik-Erweiterung – als Beta-Version ausgewiesen. Sehr praktisch an der Installation erscheint die Tatsache, dass nicht nur eine Schnittstelle zu dem beliebten Logfile-Analyser installiert wird, sondern auch die eigentliche Software.
„Schön und los!“ könnte manch einer denken, doch da gibt es einen Haken: AWstats ist ein Perl-Script und die Extension besteht aus einem PHP-Wrapper, der zwischen TYPO3 und Awstats vermittelt. Sieht man einmal davon ab, dass sich heute kaum ein Web-Entwickler noch gern mit CGI herum plagen möchte, erlauben auch moderne Sicherheitskonzepte von Webservern nicht ohne weiteres die Ausführung von Perl-Scripten via PHP. Und es gibt noch eine andere Schwierigkeit, die überwunden werden muss und in der Anwendungsarchitektur begründet ist. Das Standardverzeichnis zum Ausführen von Perl-Scripten korrespondiert nicht zwangsläufig mit dem Verzeichnis, in welches die Extension installiert wird. Aus dieser Tatsache heraus ergeben sich zwei Probleme:

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  • Dem Perl-Script muss mitgeteilt werden, wo sich der Perl-Interpreter befindet
  • dem Webserver muss das Ausführen von CGI-Scripten im TYPO3-Extension-Ordner erlaubt werden.

Wer also keinen Zugriff auf die Datei „httpd.conf“ hat und diesbezüglich eine Anfrage bei seinem Provider als aussichtslos betrachtet, für den kommt Awstats leider nicht in Frage. Allen anderen sei gesagt: Der Aufwand lohnt und ist mit wenigen kleinen Eingriffen zu meistern.

Installation und Konfiguration

Bevor AWstats Benutzerzugriffe analysieren kann, muss TYPO3 erst für das Generieren von Logfiles konfiguriert werden. Dafür gibt es TypoScript-Anweisungen, die in das höchstgelegene TS-Template der Website intergiert werden sollten:

TYPOSCRIPT – SETUP

config.stat = 1
config.stat_apache = 1
config.stat_apache_logfile = area42.log

Listing 1

Zusätzlich muss noch das Standardverzeichnis für die Logfiles definiert werden. Dies kann durch das Install-Tool im Abschnitt „All Configuration“ oder in der Datei localconf.php durch folgenden Eintrag ausgewiesen werden:

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CONFIG

$TYPO3_CONF_VARS['FE']['logfile_dir'] = "fileadmin/area42_stats/";

Listing 2

Das Verzeichnis und eine leere Log-Datei (z.B. „area42.log“) müssen danach manuell auf dem Server erstellt und mit entsprechenden Rechten (755) versehen werden. Ist das geschehen, kann die eigentliche Extension über „Tools > Ext-Manager > Import extensions“ installiert werden.

War die Installation erfolgreich, erscheint nach einem Reload der Backend-Oberfläche von TYPO3 unter „Tools“ der Menüpunkt „Awstats“.
Hat man bisher alles richtig konfiguriert, kann das entsprechende Logfile ausgewählt und die Domains(s) für das Schreiben in das Log festgelegt werden.

Hiernach überprüft man noch die Richtigkeit des Pfades zum Perl-Interpreter im AWstats-Script. Standard ist „/usr/bin/perl/“. Wer TYPO3 auf Windows-Servern betreibt, muss den Pfad entsprechend der Windows-Konvention ändern. Da dieser Pfad in der 1. Zeile des Skriptes zu finden ist, ist das Bearbeiten über den Extension-Manager der bequemste Weg.

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Bleibt ein letztes Problem: Der Webserver führt aus Sicherheitsgründen Perl-Skripte meist nur im dafür vorgesehenen „/cgi-bin/“ Ordner aus. Wir benötigen für den Betrieb der AWstats-Extension jedoch die Freigabe zum Ausführen von Perl-Skripten für unseren Extension-Ordner. Dafür sind einige Zeilen in der „httpd.conf“ nötig. Bei unserer lokalen Windows-Testinstallation sah der Eintrag wie folgt aus:

CONFIG

ScriptAlias /cgi-bin/ "C:/htdocs/area42/TYPO3conf/ext/cc_awstats/awstats/"
<Directory "C:/htdocs/area42/TYPO3conf/ext/cc_awstats/awstats">
	AllowOverride All
	Options +ExecCGI
	Order allow,deny
	Allow from all
</Directory>

AddHandler cgi-script .pl .cgi

Listing 3

Der erzeugte Alias ersetzt das Standard-CGI-Verzeichnis und definiert entsprechende Zugriffsrechte zur AWstats-Erweiterung.
Verlief alles ohne weitere Konfigurationsprobleme, startet die Erweiterung das Perl-Script nach einem Klick auf das Logfile im AWstats-Backend-Modul. Sofern bereits Traffic erfasst wurde, kann nun nach Herzenslust analysiert werden.

Das Erstellen der Statistik kann bei großen Datenmengen jedoch etwas dauern. Abhilfe schafft hier das automatisierte Erstellen der Statistik im Hintergrund. Ein Tutorial dazu befindet sich auf den Seiten von Jochen Weiland [3].

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Zusammenfassung

Es ist klar, dass nicht jedem die benötigten administrativen Rechte zur Verfügung stehen, um die komplizierte Installation der AWstats-Extension vorzunehmen. Der Aufwand geht deutlich über die oft üblichen „3 Klicks und los“ hinaus. Auch die Auswertungsmöglichkeiten richten sich hier eher an Profis. Anfänger könnten bei der Fülle der Möglichkeiten leicht den Überblick verlieren. Hinzu kommt, dass „AWstats (cc_awstats)“ im TYPO3-Backend im Tools-Menü erscheint, welches in der Regel nur für Administratoren zugänglich ist. Entschließt man sich jedoch zur Nutzung von „AWstats (cc_awstats)“, wird man mit einem professionellen, komfortabel integrierten und stabil laufenden Logfile-Analyser-Tool belohnt, das kaum Wünsche offen lässt.

eTracker

Wem die einfacheren Bordmittel von TYPO3 nicht ausreichen oder AWstats nicht nutzen kann, muss auf umfassende Auswertungsmöglichkeiten nicht verzichten. Abhilfe schafft hier die Extension „eTracker (sk_etracker)“ von SinkaCom. Mit dieser ist es sehr einfach möglich, den Statistik-Service eTracker [4] auf einer TYPO3-Installation einzubinden. Der eTracker-Service bietet dabei professionelle Auswertungsmöglichkeiten und lässt sich im Vergleich zu AWstats sehr einfach einbinden.

Installation und Konfiguration

Im ersten Schritt ist eine Anmeldung bei eTracker nötig, hier muss sich für das gewünschte Paket und die damit entstehenden Kosten entschieden werden. Für die Evaluierung kann auch eine 14-tägige Testphase in Anspruch genommen werden.
Nach erfolgreicher Registrierung erhält man die nötigen Daten für den Zugriff auf die eTracker-Administrationsoberfläche und Hinweise zur Einbindung des Dienstes in die zu erfassenden Webseiten.

Im zweiten Schritt installieren wir im TYPO3-Backend über „Tools > Ext-Manager > Import extensions“ die Erweiterung „etracker“. Wichtig ist hier ebenfalls, dass in den Einstellungen („Settings“) des Extension-Managers auch alle Erweiterungen ohne Review angezeigt werden („Enable extensions without review“).

Nach erfolgreicher Installation kann die Erweiterung über den Bereich „Template > Constant Editor“ konfiguriert bzw. in den einzelnen Seiten in TS-Constants des Templates modifiziert werden.

TYPOSCRIPT – CONSTANTS

plugin.etracker.ssl = 
plugin.etracker.prefix = a42_
plugin.etracker.securitycode = 424242
plugin.etracker.area = Startseite

Listing 4

Danach muss im TS-Setup-Feld noch die eTracker-Erweiterung per TypoScript dem Template zugewiesen werden:

TYPOSCRIPT – SETUP

page.10 < plugin.etracker

Listing 5

Der Aufruf der statistischen Auswertung erfolgt anschließend direkt über die eTracker-Website.

Zusammenfassung

Auch wenn der Weg über eTracker einen einfachen Weg zur umfassenden Auswertung darstellt, so fehlt aufgrund der Trennung der Einstellungen in TS-Constants und TS-Setup ein gewisser Grad an Automatisierbarkeit. Dieser scheint jedoch gerade bei großen Websites zwingend erforderlich. Wünschenswert wäre zudem ein direkter Aufruf der eTracker-Administrationsoberfläche aus dem TYPO3-Backend heraus.

Unbestritten ist jedoch die klar gestaltete und professionelle Auswertung von eTracker. Sowohl ungeübte Benutzer als auch Marketingprofis haben hier alle nötigen Informationen in einem umfassenden Tool gebündelt verfügbar.

Webstats4u

Eine weitere Möglichkeit einen externen Service zu nutzen ist die Erweiterung „Webstats4u Statistics (ww_webstats4u)“ von Raoul Wissink, welche das Webstats4u-Symbol im Frontend einbindet.

Installation und Konfiguration

Im ersten Schritt ist eine Anmeldung bei Webstats4u [5] für einen kostenlosen Account notwendig. Nach erfolgreicher Registrierung erhält man die im weiteren Verlauf benötigte „Site-ID“. Im TypoScript-Setup der Seite muss jetzt noch die „Site-ID“ eingebunden und dem Template zugewiesen werden:

TYPOSCRIPT – SETUP

plugin.tx_wwwebstats4u_pi1.siteID = area42-Ug5AURW1jtggu2Vz4mySBPoA
page.100 < plugin.tx_wwwebstats4u_pi1

Listing 6

Ist dies geschehen, kann vom Frontend der TYPO3-Site aus die Statistik aufgerufen werden.

Zusammenfassung

Webstats4u bietet einfach aufgebaute, jedoch bei weitem nicht so umfangreiche Möglichkeiten wie eTracker. Natürlich möchte auch nicht jeder seine Statistik öffentlich zugänglich machen. Der Funktionsumfang kommt im Vergleich eher dem von „Simple Page-Access Stats (pp_stats)“ nahe, welches aufgrund der Integration in TYPO3 dann doch die bessere Wahl darstellt.

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Kommentare (2)

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Won-Suk

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe das Modul pp_stats installiert. Funktioniert wunderbar. Leider bekommt der Backenduser Redakteur keine Statistiken angezeigt.

Problembeschreibung:
Der Redakteur kann über Web>Info auf die Seiten-Zugriffsstatistik zugreifen. Die erste Seite wird auch angezeigt. Wenn man nun versucht detaillierte Informationen zu bekommen, z.B. unter Besucher pro Periode dann auf den Link „Die letzten 7 Tage“, dann erscheint eine leere Seite.

Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.

Ich bedanke mich im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Won-Suk Choi

Jan Christe

Da bin ich leider auch überfragt. Aber Du könntest die Frage direkt dem Autor der Extension stellen, über das Formular auf typo3.org. Ansonsten ist die TYPO3-Mailingliste immer ein guter Anlaufpunkt

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