Ein neuer Hype, rätselhafte Pakete und was sonst noch war: Frühlingsgezwitscher in der Blogosphäre
Bei Twitter kann man Nachrichten mit maximal 140 Zeichen veröffentlichen und die Meldungen anderer lesen. So weit, so unspektakulär. Aber wie so oft bei sehr simplen Angeboten kommt es drauf an, was man draus macht. Nach der Blog-Konferenz re:publica 08 in Berlin [1] bekam Twitter im deutschsprachigen Raum einen richtigen Schub. Inzwischen ist das Thema aus den Blogs nicht mehr wegzudenken. Und schon gibt es eigene Blogs zu Twitter. Zwei Beispiele: Twitterdings [2] liefert täglich die interessantesten Tools und Tipps. Twitkrit [3] nimmt sich einzelne Twitter-Nachrichten („Tweets“) vor oder beleuchtet das „Gesamtwerk“ eines Twitterers – beides mit Augenzwinkern und viel Spaß an der Sache.
Und wer mehr auf handfeste Fakten steht: Ergänzend zu den „Deutschen Blogcharts“ gibt es nun auch die „Deutschen Twittercharts“ [4]. Hinter beiden steckt „popkulturjunkie“ Jens Schröder. Die Twittercharts veröffentlicht er an jedem 1. des Monats. Noch gibt es für sie allerdings keine eigene Website.
Das geheimnisvolle Paket
Ein Paket ohne Absender erreichte eine ganze Reihe deutscher Blogger. Darin: Eine Zahnbürste, ein Nassrasierer und ein Simpel-Handy von Motorola. Die Spekulationen schossen ins Kraut: Wer hatte dieses Paket warum verschickt? Manche spekulierten über das Thema Reise, andere vermuteten ein politisches Statement gegen den Überwachungsstaat und wieder andere sahen die Welt voller bezahlter Blogger, die dafür abkassierten, dass sie über das seltsame Paket bloggten. Die Auflösung: Tchibo bewarb damit eine neue Community [5], in der Ideen entwickelt werden sollen, aus denen wiederum neue Produkte entstehen könnten.
Neuer Statistikdienst in den Startlöchern
Unter dem Namen Blogoscoop [6] ist ein neuer Dienst in Vorbereitung, der die Blogosphäre in gemessene Zahlen verwandeln möchte. Einige Blogger haben bereits die Chance, den Dienst im Rahmen einer geschlossenen Alpha-Phase zu testen.
Zwar ist Blogoscoop einerseits ein Statistikdienst speziell für Blogs und könnte mit seiner Topliste eventuell das 2007 geschlossene Blogscout ersetzen. Aber die Macher Matthias Schwenk und Martin Kunzelnick wollen mehr als nur Seitenzugriffe zählen. Sie wollen zeigen, wie sich Themen entwickeln, welche Begriffe in der Gunst steigen, welche anderen hingegen fallen.
Alle teilnehmenden Blogs vergeben dabei Schlagworte für sich. Diese Schlagworte und andere Daten können schließlich für sehr individuelle Toplisten verwendet werden. Anfang Mai ist der Dienst auf einen neuen Server umgezogen. Demnächst startet die öffentliche Beta-Phase.
Jobs für Blogger und das Ende der Redaktionen
Wer als Blogger mit anderen etwas gemeinsam auf die Beine stellen möchte oder sich etwas dazuverdienen will, findet vielleicht auf der noch jungen Seite Bloggerjobs [7] die passende Info. Auf die Beine gestellt hat sie Andreas Gerads, der auch das Blog „EASN – Everything A Start-up Needs“ [8] betreibt.
Das Ende der Redaktionen sieht Andreas Göldi kommen [9]. Der Grund: Immer häufiger kommen die Nachrichten zu den Lesern, anstatt umgekehrt. Über Blogs und Social Networks verbreiten sich News auf neuen Wegen. Zitat: „Denn wer weiß schon besser als unsere Freunde und Bekannten, was uns potenziell interessieren könnte? Und wer wäre kompetenter in der Beurteilung wichtiger Themen als die Elite-Blogger, die mit ihren Links die Nachrichtenauswahl auf Techmeme oder Memeorandum bestimmen?“