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Software

Zukunftssicher und barrierefrei mit TYPO3: Greenpeace Deutschland

Greenpeace Deutschland hat seinen Hauptauftritt „www.greenpeace.de“ frisch mit TYPO3 relauncht. Komplett barrierefrei und mit etlichen neuen Funktionen, die der Redaktion das Arbeiten und dem Benutzer den Zugang zur Seite erleichtern. Dass Entwicklungen wie die des Digital Asset Managements in das TYPO3-Projekt zurückfließen war dabei ein ausdrücklicher Wunsch. So profitieren am Ende beide: Greenpeace und TYPO3.

7 Min.
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Greenpeace
macht seit über 30 Jahren weltweit Umweltprobleme zur öffentlichen
Angelegenheit. Greenpeace Deutschland feiert im Herbst 25. Geburtstag.
Für eine Nichtregierungsorganisation wie Greenpeace stellt die
Online-Kommunikation einen wesentlichen Pfeiler dar um ungehindert über
ihre Anliegen und Aktivitäten zu berichten. So unterstehen die
Kommunikationsziele und -kanäle einer ständigen Überprüfung.

Anforderungen

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Auch
wenn der letzte Relaunch von Greenpeace Deutschland im Jahre 2002 nicht
allzu weit zurücklag, kristallisierten sich neue Anforderungen an die
Online-Plattform heraus. In dem bestehenden artikelorientierten
Auftritt stellte der schnelle Zugang zu den Informationen die größte
Hürde dar. Eine Überarbeitung der Informations- und Navigationsstruktur
und in dem Zuge auch des Designs waren nötig. Die Navigation sollte
einfach, übersichtlich und benutzerfreundlich sein. Besonders wichtig:
Barrierefreiheit war eine der
Hauptanforderungen des Kommunikationsbereichs an die IT-Abteilung von
Greenpeace. Ziel war es, als erste Umweltorganisation mit einem neuen,
barrierefreien Webauftritt auch Menschen mit Handicap den Zugang zu
Inhalten im Internet zu erleichtern. Außerdem sollte die zentrale
Webseite die barrierefreien Standards für alle zukünftigen neuen
Webseiten der Organisation setzen.

Arbeitsprozesse
mussten optimiert und der effektive Umgang mit großen Mengen
vorhandener Assets, zum Beispiel Bilder, Filme und Dokumente, auf
verschiedenen Plattformen einheitlich organisiert werden. Darüber
hinaus sollte die tägliche Arbeit der Online-Redaktion mit dem neuen
Content Management System erheblich erleichtert werden.

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Die
Plattform selbst war in Entwicklungs-, Produktions- und Live-Server zu
trennen. Der Live-Betrieb musste sehr hohen Zugriffszahlen und
Spitzenwerten gewachsen und jederzeit skalierbar sein.

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Entscheidungskriterien für TYPO3

Greenpeace
wollte weiterhin, wie bisher mit OpenACS, auf OpenSource setzen. Nach
einer begrenzten Ausschreibung fiel die Entscheidung auf TYPO3 und auf
die @rtplan[21] GmbH als ausführende Agentur. Ausschlaggebende
Kriterien für das neue System waren:

  • Flexibilität und Erweiterbarkeit
  • Zukunftssicherheit und Support-Kraft durch die große Community
  • die Möglichkeit, TYPO3 auch primär artikelorientiert einzusetzen
  • Funktionsvielfalt und Anpassungsfähigkeit der integrierten Medienverwaltung (DAM)
  • Einsatz von MySQL und dadurch Wegfall der bisher benötigten ORACLE-Lizenz
  • Einsatzmöglichkeit von TYPO3 in einer skalierbaren Serverumgebung

Artikelsystem/Contentpool

Aus
dem bestehenden Auftritt mussten alle bisherigen, im Laufe der Jahre
entstandenen Artikel übernommen werden. Hierfür wurde eine neue
Tabellenstruktur entworfen, die die Inhalte umstrukturiert und nach
Artikelart und Themenbereich
kategorisiert. Alle relevanten
Informationen zu einem Artikel werden dadurch zentral gebündelt. Dies
betrifft die klassischen Felder wie Überschrift, Kurztext, Text und
Metainformationen, jedoch auch Referenzen zu zentral gehaltenen
Artikeltypen, Themenkategorien, externe Links, Adressen und Medientypen
wie Bilder, Downloads oder Videos. Für die Redakteure wurden
übersichtliche Eingabemasken zur Verfügung gestellt, was mit dem „TYPO3
Extension Kickstarter“ ein Leichtes war.

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Als
Ablageort der Artikel in der Anwendung wurden Content-Pools angelegt,
um Artikel-Inhalte mehreren Websites zugänglich zu machen. So kann die
Website „Greenpeace 4 Kids“ [1],
die für das Zielpublikum Kinder und Heranwachsende ebenfalls mit TYPO3
neu umgesetzt wurde, auf Inhalte der Haupt-Site zurückgreifen und
umgekehrt. Die „Kinder-Site“ ist momentan noch mit einem vorgegebenen,
nicht barrierefreien Layout implementiert, soll in Zukunft aber
ebenfalls auf die neuen Standards von Greenpeace umgestellt werden. Aus
der bestehenden ORACLE-Datenbank wurden sämtliche Artikel extrahiert,
per Script von Formaten bereinigt und in neuer Struktur auf die Seiten
des Content-Pools überführt.

Zur Ausgabe im Frontend wurde mit
„general list“ ein neues, multifunktionales Plugin entwickelt, das
Datenbankinhalte jeder Art in strukturierter Form darstellen kann. So
ist es möglich entweder ausgewählte Artikel oder ganze
Tabellen-Strukturen einer Ausgangsseite abzubilden. Die Modi der
Darstellung, etwa Liste, Detail oder Layout, sind über TypoScript frei
definierbar. Das Prinzip entspricht dem der Extension „tt_news“, ist
aber weitergehend abstrahiert und mit zusätzlichen Funktionalitäten
angereichert.

Digital Asset Management (DAM)

Auch
für die Verwaltung der medialen Inhalte wurden innerhalb des Projekts
in Zusammenarbeit mit René Fritz neue Funktionen und Verbesserungen
entwickelt, die mittlerweile in Form der Extension „DAM“ [2] über das TYPO3 Extension Repository [3] frei
verfügbar sind. Der Service zur Verarbeitung von IPTC-Daten –
Metainformationen, die mit einem Bildbearbeitungsprogramm an eine
Bild-Datei angehängt werden können – wurde runderneuert. Die Daten
lassen sich nun direkt aus dem DAM übernehmen. Beim Indexieren von
Bildern können so Metadaten (zum Beispiel Titel, Beschreibungen,
Kategorien, Autoren oder Copyright-Informationen) eingelesen werden. Im
Zusammenspiel mit dem für Massenoperationen verbesserten
Indexierungsprozess und einem neuen Modul zur Abspeicherung von
Indexierungsregeln in XML erlaubt das DAM nun große Mengen von Assets
per Cronjob zu verarbeiten. Für Greenpeace ergab sich dadurch ein
effektiver Workflow. Das neue Bildmaterial der Fotoredaktion wird per
FTP auf einen Ziel-Server geladen, automatisch per Cronjob im Format
verarbeitet und indexiert. Der Internet-Redaktion stehen so für neue
Artikel immer tagesaktuelle Bilder zur Verfügung. Mittlerweile umfasst
allein das Bildarchiv über 20.000 kategorisierte und vom DAM verwaltete
Dateien.

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Der zweite Block der wesentlichen Neuerungen im DAM
betrifft das Einbinden der Assets in „tt_content“ oder beliebige andere
Extensions. Mittlerweile ist es möglich im System hinterlegte, mediale
Inhalte wie Bilder oder PDFs nicht als Kopie anzusprechen, sondern
direkt auf sie zu referenzieren. Der Element-Browser wurde dahingehend
überarbeitet. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen muss bei
einer nachträglichen Änderung nur eine Datei an zentraler Stelle
aktualisiert werden. Zum anderen sind dadurch die Meta-Informationen
für die Frontend-Ausgabe abbildbar. Downloads können so zum Beispiel
nicht nur wie bisher mit einem Thumbnail und dem Dateinamen, sondern
auch mit einer Beschreibung oder einem Textauszug angezeigt werden. Für
die Erstellung von barrierefreien Webseiten kommen weitere erhebliche
Vorteile hinzu.

Barrierefreiheit: Ideal mit TYPO3

Die
barrierefreie Umsetzung der neuen Website erweitert nicht nur den
Benutzerkreis und ist mittlerweile für Greenpeace als
Nichtregierungsorganistation eine Selbstverständlichkeit.
Barrierefreiheit hat auch ganz pragmatische Gründe, indem sie die
Aktivisten und Journalisten vor Ort durch die problemlose Darstellung
der Inhalte auf mobilen Geräten wie etwa Blackberrys oder PDAs
unterstützt. Letztendlich bewirkt die barrierefreie Umsetzung aber auch
schlankeren Quelltext, damit weniger Traffic und somit einen
ressourcenschonenden Einsatz von Technologie. Dies ist absolut im Sinn
von Greenpeace und seinen Unterstützern.

Bei der Umsetzung der
Website wurden eine Vielzahl von Kriterien mit einbezogen. Der Prototyp
wurde auf seine Informationsarchitektur überprüft und einer
heuristischen Evaluation durch „Trixie und Alvar C.H. Freude“
unterzogen. Die Möglichkeit des Benutzers, sich Informationen parallel
über einen thematischen Weg (zum Beispiel Atomkraft, Meere) oder über
den Typ der Information (etwa Pressemitteilung, Nachricht, PDF-Dokument
oder multimedialer Inhalt) zu erschließen, hat sich als sehr positiv
herausgestellt. Das Layout und die Präsentation basiert vollständig auf
CSS-Techniken. HTML-Elemente werden dabei lediglich zur logischen
Strukturierung der Inhalte verwendet. Bei der Layout-Umsetzung wurde
auf die Linearisierbarkeit der Inhalte geachtet. Tabellen und andere
HTML-Elemente wurden nicht für Layout-Zwecke eingesetzt. Alle Menüs und
Listen wurden als HTML-Listenelemente umgesetzt. Für ältere Browser ist
die CSS-Verwendung deaktiviert, diese stellen die Seiten ohne CSS in
linearisierter Form dar, um Darstellungsfehler zu vermeiden. Das Layout
und die Schriften sind skalierbar und als zusätzliche Darstellungshilfe
wurde ein skriptgesteuertes Element verwendet, mit dem eine
Schriftgrößenänderung direkt auf der Seite möglich ist.

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Für
einzelne Ausgabegeräte werden unterschiedliche CSS-Layout-Dokumente
benutzt. Die Druckversion einer Webseite beispielsweise ist
ausschließlich mit CSS-Mitteln implementiert. Sämtliche HTML-Seiten,
auch die komplexen Formulare, validieren nicht nur gegen den Standard
XHTML 1.0 transitional, sondern auch gegen die restriktivere Variante
XHTML 1.0 strict.
Neben der korrekten semantischen HTML-Auszeichnung
für Zitate und hervorgehobene Textpassagen im angepassten Editor
„htmlArea RTE“ werden Akronyme, Abkürzungen, Definitionen und
Sprachwechsel für das gesamte System in ein eigens entwickeltes,
zentrales Glossar eingetragen (Extension: „Accessibility Glossary“).
Beim Parsen der Webseite erschließen sich Begriffe so zum einen über
eine maus-sensitive Markierung im Text und sind zusätzlich, mithilfe
des Plugins „general list“, als Glossar alphabetisch sortiert
darstellbar.

Ein
Nummernblock, das sogenannte Access-Key-Pad, für oft verwendete Seiten,
Navigations- und Sprungmöglichkeiten direkt zum Inhalt,
Inhaltsverzeichnisse und Sprungmarken innerhalb von größeren Artikeln
erhöhen die Usability. Die URLs der Seiten wurden durch Einsatz der
„RealURL“-Extension als „sprechende“ Adressen umgesetzt, was sich bei
der Benutzung der Website besonders beim Einsatz assistiver
Technologien als hilfreich erweist. Abschließende Tests der
Barrierefreiheit gemäß BITV (Barrierefreie
Informationstechnik-Verordnung) durch das BIK-Team „Barrierefrei
Informieren und Kommunizieren“ aus Hamburg und Marburg sowie durch das
Fraunhofer-Institut bestätigten das Ergebnis als überdurchschnittlich.

Skalierbare Server-Umgebung

Die
Topologie der Serverumgebung wurde in Kooperation mit der net&works
GmbH umgesetzt, deren Entwicklung „Live-Production Environment“ zum
Einsatz kam. Je nach Szenario können hiermit mehrere Produktions- und
Live-Server getrennt werden. Die mitunter für dynamische Seiten des
Live-Auftritts benötigten aktualisierten Datenbank-Tabellen werden
entweder auf einen zentralen Datenbank-Cluster oder direkt in einzelne
Instanzen auf den Live-Servern repliziert. Für Greenpeace wurde das
zweite Verfahren gewählt. Die Umgebung ist jederzeit skalierbar.
Steigen durch öffentlichkeitswirksamen Aktionen von Greenpeace Zugriffe
und Last auf den Live-Servern, können jederzeit weitere Webserver
eingebunden werden.

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Flexibel in die Zukunft

Greenpeace
begreift die neue Plattform nicht als statischen Zustand. Die
Organisation will viel ausprobieren und neue Dienste zur Verfügung
stellen. Die Generierung von HTML-Seiten aus PDF-Dokumenten soll das
Angebot hinsichtlich der Barrierefreiheit abrunden. Der Import von
RSS-Newsfeeds aus anderen Unterseiten und deren Export für Websites von
Ortsgruppen, „News-to-SMS“-Dienste für Journalisten und die Integration
neuer Artikeltypen wie etwa Audio-Inhalten sind nur einige Stichpunkte.
TYPO3 bildet dafür das optimale Fundament.

Als erstes Resümee des
Projekts mit TYPO3 fasst Roman Mora, Leiter des Projekts in der
IT-Abteilung von Greenpeace, zusammen: „In Zeiten immer größerer
Konzentration der Medien ist es für uns sehr wichtig Förderer,
Sympathisanten und Umweltinteressierte direkt erreichen zu können. Sie
müssen schnell und benutzerfreundlich an die Informationen gelangen,
die von unseren Gegnern aus Industrie und Politik so gerne
unterschlagen werden, etwa die wahren Kosten der Atomenergie oder die
verschwiegenen Risiken der Gentechnik. Außerdem hatten wir keine Lust
mehr unsere Fördergelder in Form von Lizenzgebühren an die vielen Bill
Gates dieser Welt zu geben. Und dann kam TYPO3 – ein System, das es uns
ermöglicht schnell, kostengünstig und effektiv die hohen Anforderungen
an unsere Online-Kommunikation umzusetzen. Der Wechsel zu einem neuen
Content Management System ist in der Regel ein sehr risikobehaftetes
Projekt. Mit TYPO3 war es uns möglich diesen Wechsel innerhalb eines
recht straffen Projektrahmens erfolgreich vorzunehmen. TYPO3 wird uns
die nächsten Jahre sicherlich noch begleiten.“

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