- Quellen für nicht-lineares Fernsehen
- Mediatheken
- Video on Demand
- Videoportale für User Generated Content
- Hardware-Vielfalt für moderne Fernsehfreunde
- Spielkonsolen
- Home Theatre PC
- Zotac ZBOX nano AD12
- Acer Aspire Revo
- Mediaplayer
- Apple TV
- Western Digital TV Live
- D-Link Boxee Box
- Smart TVs
- Tablets & Smartphones
- Fazit: Von einfach anstöpseln bis aufwändig einrichten
Mehr Spaß beim Zappen: Die beste Hardware für TV-On-Demand
Auf den Inhalt und den Ablauf des normalen Fernsehprogramms hat der Zuschauer keinen Einfluss. Er kann sich lediglich entscheiden, ob er sich ein Programm ansieht oder nicht. Wer sich nicht vorschreiben lassen möchte, was er wann zu gucken hat, muss zu entsprechenden Quellen und Hardware-Lösungen greifen. Streng genommen war schon der gute alte VHS-Rekorder der erste Schritt in diese Richtung. Heutzutage gibt es wesentlich mehr Möglichkeiten, das Fernsehprogramm zu individualisieren.
Quellen für nicht-lineares Fernsehen
Interessante Alternativen zum herkömmlichen Fernsehprogramm existieren nicht nur in den USA. Der deutsche Medienkonsument kann bei den Inhalten zwar nicht so aus dem Vollen schöpfen wie die Nordamerikaner, aber in jüngster Vergangenheit wurden auch hierzulande einige neue Quellen für Video-Inhalte erschlossen. Neben Mediatheken und Video-on-Demand-Anbietern zählen hierzu auch die großen Online-Videoportale wie YouTube und Vimeo.
Mediatheken
Egal ob öffentlich-rechtlicher oder privater Sender – fast alle herkömmlichen TV-Kanäle bieten ihre Inhalte inzwischen zumindest in Teilen auch online an. Jede Mediathek verfolgt allerdings ihr eigenes Bedien- und Vermarktungskonzept und auch HD-Qualität vermisst der Zuschauer oft schmerzlich. Ein Gros der öffentlich-rechtlichen Inhalte muss zudem laut Rundfunkstaatsvertrag nach sieben Tagen wieder offline genommen werden.
Video on Demand
Klassisches Video on Demand bezeichnet den Abruf von Spielfilmen und Serien zu einer beliebigen Uhrzeit, ohne Rücksicht auf das Alter oder die Sender-Zugehörigkeit eines Inhalts. Zu den in Deutschland agierenden Anbietern gehören beispielsweise Maxdome, Lovefilm und Watchever. Diese Dienste sind allerdings nicht immer auch auf allen Endgeräten verfügbar. Auch wenn die Anbieter mit großen Zahlen protzen, fehlt den meisten Katalogen bisher die Aktualität. Das durchschnittliche Preisniveau bei Bezahlung einzelner Inhalte liegt in etwa bei drei bis sechs Euro, je nach Aktualität und Videoqualität.
Auch iTunes gilt als klassisches Video-on-Demand-Angebot. Die Auswahl ist beachtlich und beinhaltet viele aktuelle Filme und Serien. Gerade bei TV-Serien bietet Apple sogar US- und UK-Serien in Originalsprache unmittelbar nach der Ausstrahlung an. In HD-Qualität sind Filme kaum unter fünf und Serienepisoden kaum unter drei Euro zu finden.
Videoportale für User Generated Content
Auch Videportale mit User Generated Content sind Teil der neuen TV-Landschaft. Die zwei bekanntesten Portale sind YouTube und Vimeo. Mit der Abonnement-Funktion für einzelne Kanäle präsentiert YouTube Nutzern bevorzugte Videos. Neuerdings finanziert YouTube auch so genannte „original channels“, also bekannte und talentierte YouTube-Filmemacher, die das Angebot an periodischen Formaten erweitern sollen. Damit möchte Google die Lücke zum (linearen) Fernsehprogramm weiter schließen und dafür sorgen, dass der Zuschauer regelmäßig wieder einschaltet. Im Gegensatz zu YouTube steht bei Vimeo eher die Qualität statt die Quantität im Vordergrund. Im Videobestand finden sich viele hochwertige und künstlerisch anspruchsvolle Clips, Kurzfilme und Dokumentationen, die sich auf großen Bildschirmen besonders gut machen.
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Hardware-Vielfalt für moderne Fernsehfreunde
Möchte man die nicht-linearen Inhalte auf den Fernseher bekommen, hat der Nutzer die Qual der Wahl. Unterschiedliche Gerätegattungen buhlen um die Gunst der Konsumenten. Von der Spielkonsole über Home Theatre PCs bis hin zu dedizierter Hardware und Smart-TV-Geräten. Dabei ist es gar nicht so einfach, sich für ein bestimmtes Empfangsgerät zu entscheiden, denn die Wahl hängt von unterschiedlichen Ansprüchen des Konsumenten ab. Nicht auf jedem Gerät stehen auch alle Anbieter nicht-linearer Video-Inhalte zur Verfügung. Auch in Sachen User Interface, Komfort, Gerätegröße und ähnlichen Aspekten sind die Unterschiede groß.
Spielkonsolen
Was liegt näher, als einen Kasten, der sowieso schon am Fernseher angeschlossen ist, auch als Multimediazentrale zu verwenden? Genau deswegen statten sowohl Sony als auch Microsoft ihre aktuellen Spielkonsolen mit Mediaplayer-Funktionen aus. Auch wenn der Fokus bei Xbox 360 und PlayStation 3 klar auf Gaming liegt, erweitern die Unternehmen ihre Plattformen ständig mit neuen Angeboten und Video-Anbietern. Ohne Zusatzkosten bereiten Konsolen beim Abrufen von Videos allerdings wenig Freude. Die Bedienung mit einem Game-Controller ist suboptimal, aber Fernbedienungen sind erhältlich und erleichtern die Nutzung. Die Formatunterstützung lässt auf beiden Plattformen noch Wünsche offen (zum Beispiel in Sachen MKV-Support). Bedingt durch die große Verbreitung der Geräte existiert allerdings eine beachtliche Vielfalt an Apps, die den Funktionsumfang der Konsolen erweitern.
Besitzer einer Xbox 360 können beipsielsweise auf Angebote von Lovefilm, ZDF, Arte, YouTube, Vimeo, UGC Portalen und bald Watchever zurückgreifen. Auf PlayStation 3 stehen Maxdome, Lovefilm, YouTube und in Bälde ebenfalls Watchever zur Verfügung.
Home Theatre PC
Home Theatre PC (HTPC) bezeichnet einen Computer zur Heim-Unterhaltung. Das kann vom ausrangierten Desktop-Rechner bis zum spezialisierten Mini-PC jedes universelle PC-System sein. Der größte Vorteil dieser Produkte besteht in der freien Wahl der Wiedergabe-Software und dem Betriebssystem. Vom kostenlosen Linux-System mit XBMC-Oberfläche (Xbox Mediacenter) bis zum kommerziellen Windows Media Center sind dem Käufer keine Grenzen gesetzt. Dank der fortschreitenden Miniaturisierung der Hardware gibt es in dieser Kategorie einige interessante Produkte, zum Beispiel bei den Mini-PCs (auch Nettop genannt). Bezüglich Inhalten ist auf HTPCs alles erhältlich, was der Nutzer auch auf seinem herkömmlichen PC nutzen kann. Die Geräte spielen ihre Stärke besonders mit dem Web-Browser aus, denn die Geräte können auf alle Mediatheken, UGC-Videoportale und Video-on-Demand-Anbieter zugreifen.
Zotac ZBOX nano AD12
Mit einer Grundfläche von nur rund 13 x 13 cm bietet Zotac mit dem AD12 aktuelle Prozessortechnik in Form der AMD-Brazos-Plattform mit einem Dual-Core-Prozessor, der mit 1,7 Ghz getaktet ist. Damit ist das Gerät bestens geeignet für rechenintensive Wiedergabe von HD-Videos oder die Verwaltung großer Datenbanken, zum Beispiel von Film- oder Musikverzeichnissen. Zu haben ist das Gerät ab 300 Euro.
Acer Aspire Revo
Einen ähnlichen Mini-PC hat auch Acer im Angebot. Hinter dem Modellnamen Aspire Revo bietet Acer unzählige Ausstattungsvarianten für das Nettop-Modell an. Angefangen bei stromsparenden und günstigen Atom- und Celeron-Prozessoren bis hin zu performanten Core-i3-Prozessoren. Für flüssigen Heimkino-Genuss genügt zum Beispiel die AMD-Variante Aspire Revo RL70, die ohne Betriebssystem schon ab 250 Euro erhältlich ist.
Mediaplayer
Neben universellen Geräten wie den HTPCs bietet der Markt auch spezialisierte Mini-Systeme, die fest verlötete und spezialisierte Prozessoren beziehungsweise Chipsätze einsetzen. Die Geräte können meistens mit geringen Abmessungen, geringer Wärmeentwicklung und einem günstigen Preis überzeugen. Bei der Software ist man allerdings meist auf die Vorgabe des Herstellers angewiesen, Raum zur Modifizierung gibt es nur selten.
Apple TV
Der Apple TV ist ein kompakter Mediaplayer auf Basis des Apple-Betriebssystems iOS. Apple schränkt jedoch stark ein, was der Nutzer auf dem Gerät wiedergeben darf. Ein freier Zugriff auf das Dateisystem ist nicht möglich. Alle Inhalte müssen daher über iTunes bezogen werden. Allerdings bietet Appel TV auch YouTube, Vimeo und Watchever. Der Zugriff auf externe Speichermedien oder Netzwerkspeicher ist ab Werk nicht möglich. Die aktuelle Generation des Apple TV ist für 109 Euro zu haben. Bastler bevorzugen die Vorgänger-Generation, weil sich dort alternative Software (etwa XBMC) installieren lässt.
Western Digital TV Live
Der WD TV war einer der ersten Mediaplayer auf dem deutschen Markt und auch das aktuelle Modell erfreut sich noch großer Beliebtheit. Der kleine, unauffällige Kasten spielt sprichwörtlich alles ab, was man ihm vorwirft. Die Anzahl der unterstützten Formate ist beeindruckend. Zudem spielt es keine Rolle, ob die Dateien aus dem Netzwerk oder von lokal angeschlossenen Datenträgern kommen. Durch die große Popularität gibt es für den WD TV Live auch Apps für die meisten Content-Quellen. Der geringe Preis von 80 Euro macht den WD TV Live zu einem absoluten Preis-Leistungs-Sieger. Inhalte lassen sich von YouTube, Vimeo, Maxdome und Media Markt beziehen.
D-Link Boxee Box
Die Boxee Box gehört zu den Urgesteinen im Segment der Mediaplayer. Dank regelmäßiger Updates des Betriebssystems ist sie allerdings immer auf dem neusten Stand. Im Gegensatz zur Konkurrenz von Western Digital legt die Boxee Box mehr Wert auf Design, sowohl in Sachen Hardware als auch bei der Software. Das Betriebssystem lässt sich einfach und schnell bedienen. Dadurch dass es sich bei Boxee um ein Linux-basiertes Betriebssystem handelt, bieten sich viele Möglichkeiten für Erweiterungen und Modifikationen. Die Boxee Box von D-Link ist aktuell für rund 130 Euro zu haben und gewährt Zugriff auf verschiedenste Content-Quellen wie YouTube, Vimeo, CNN und den BBC iPlayer.
Smart TVs
Schenkt man den TV-Herstellern Glauben, dann liegt die Zukunft des Fernsehens nicht in zusätzlicher Hardware, sondern ist direkt in den Fernseher eingebaut. Das Stichwort lautet „Smart TV“ und viele alt eingesessene Hersteller von TV-Geräten setzen auf diesen Trend. Auch wenn Samsungs Smart-TV-Konzept am ehesten überzeugt, sind Bedienbarkeit und Geschwindigkeit bei den entsprechenden Geräten noch verbesserungswürdig. Auf Smart TVs von Samsung stehen derzeit Maxdome, Videoload, YouTube und Vimeo zur Verfügung.
Der Smart-TV-Markt leidet noch unter einer unnötigen Fragmentierung, denn jeder Hersteller und jede Baureihe hat inzwischen ihr eigenes Betriebssystem. Ein Konzept, um das zu ändern, stammt von Google. Der Konzern möchte sein Betriebssystem Android auch im TV-Markt positionieren. Hierfür arbeitet Google mit mehreren Herstellern von Fernsehern und Set-Top-Boxen zusammen. Da das Betriebssystem seinen Ursprung bei Smartphones hat, ist die Bedienung auch in diesem Fall noch nicht ausgereift. Zusätzlich erschwert der Fakt, dass je nach Hersteller unterschiedliche Eingabegeräte zum Einsatz kommen, ein einheitliches Interface.
Tablets & Smartphones
Fernsehen und Medienkonsum werden dank Tablets und Smartphones immer mobiler. Die vorherrschenden mobilen Betriebssysteme Android und iOS können vor allem durch eine Vielzahl von Apps überzeugen. Darunter finden sich diverse Mediatheken von Sendern wie beispielsweise Arte oder ZDF. Fast jeder Sender und teilweise sogar einzelne Sendungsformate haben ihre eigene App mit eigenen Abspielfunktionen. Dazu kommen Apps wie Zattoo Live TV, die gleich Angebote mehrerer Sender vereinen. Selbst Pay-TV Anbieter wie Sky sind mit von der Partie. YouTube und ähnliche Dienste gehören ohnehin zum guten Ton.
Der Nutzer kann nicht nur unterwegs auf diese Angebote zurück greifen, sondern seine mobilen Geräte auch mit entsprechendem Kabel mit dem Fernseher verbinden. Auch kabellos lassen sich Video-Inhalte vom Smartphone oder Tablet auf das TV-Gerät bringen. Unter iOS beispielsweise ist AirPlay die Standard-Schnittstelle zum kabellosen Streaming von Medieninhalten. Für an nicht-linearem Fernsehen Interessierte ist es also durchaus eine Überlegung wert, ob ein vorhandenes Smartphone oder Tablet unter Umständen nicht sogar als Streaming-Hardware ausreicht.
Fazit: Von einfach anstöpseln bis aufwändig einrichten
Eine pauschale Empfehlung in Sachen non-lineares Fernsehen lässt sich weder im Bezug auf die Software noch auf die Hardware aussprechen. Es kommt stark auf das Nutzungsverhalten des Zuschauers an. Wer sofort loslegen möchte, ohne Handbücher zu wälzen, Betriebssysteme zu installieren oder Hardware zusammenzubauen, der greift zum Apple TV. Damit können auch technikfremde Nutzer etwas anfangen. In Verbindung mit einem iPhone oder einem iPad lassen sich Inhalte von
vielen Diensten per AirPlay sogar auf den Fernseher streamen. Dafür müssen sie allerdings die Limitierung in Sachen Dateizugriff auf externe Datenträger oder Netzwerkquellen sowie relativ hohe Preise für VoD-Inhalte in Kauf nehmen.
Auch Spielkonsolen leisten „Out of the Box“ schon einiges und bieten Zugriff auf jede Menge Content-Quellen wie VoD-Inhalte oder Mediatheken, zudem verfügen sie über einfache Mediaplayer-Funktionalitäten und ermöglichen so das Streamen von lokalen Inhalten. Wer diesbezüglich ein wenig mehr Spielraum und verschiedenste Dateieformate am Fernseher abspielen möchte, der greift zu einem klassischeren Mediaplayer wie die Boxee Box oder den Western Digital TV.
Nutzer, die hingegen nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ vorgehen und sich an Bastelei nicht stören, sollten sich einen HTPC, zum Beispiel die ZBOX nano von Zotac, schnappen. Dabei hat der Kunde die absolute Freiheit, sowohl in Sachen Hardware als auch Software, und kann sich ein System ideal auf die eigenen Bedürfnisse zurechtschneidern.
Raspberry Pi mit RaspBMC. Darauf dann diverse Mediatheken. Das Ganze läuft spitze.
Watchever bietet nicht „in Kürze“ sondern bereits heute Apps für Samsung/LGs TV, für Apple TV/iPad/iPhone und PS3. Zudem kostet Watchever 9 Euro im Monat, wie man da auf drei bis sechs Euro pro Film kommt ist mir schleierhaft.
Mit einem Jailbreak Apple TV 2 kann man ebenfalls nahezu alle bekannten Formate abspielen und das ganze mit XBMC auf noch sehr komfortabel aus dem LAN heraus (wie geschrieben). Mit einem Mac an der Seite ist auch ohne Jailbreak, aber dann dank Streaming Zugriff auf alle lokalen Medien möglich.