Der französische Open-Source-Wettbewerb geht in die dritte Runde: Liberté, Égalité, Fraternité!
Der internationale Wettbewerb wurde erstmals 2003 vom „Europäischen Zentrum für Transfer und Open-Source-Forschung“ veranstaltet. Von Anfang an war das Ziel des Wettbewerbs, die Nutzung und Entwicklung innovativer Open-Source-Lösungen zu fördern, Entwicklern für ihre engagierte Arbeit die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdienen, und so im Großen und Ganzen die gesamte Community voranzubringen – nicht nur in Frankreich, sondern weltweit. Insbesondere sollen Initiativen unterstützt werden, die beabsichtigen, Open Source in bisher unerschlossene Gebiete zu führen oder die wesentliche Verbesserungen in Sachen Ergonomie, Nutzbarkeit und Einfachheit an bestehenden Projekten realisieren. An den neuen „Junior Free Software Awards“ sollen sich 2006 zum ersten Mal auch Studenten aus aller Welt am Wettbewerb beteiligen.
Bewertung
Jury-Vorsitzender ist in diesem Jahr Mark Shuttleworth, Gründer der Internet-Zertifizierungs-Plattform thawte und Finanzier der erfolgreichen Linux-Distribution Ubuntu. Zur Bewertung der eingereichten Projekte stehen ihm zahlreiche Experten aus der Open-Source-Szene zur Seite, die nicht ausschließlich wegen ihrer technischen Kenntnisse oder ihrer Erfahrung auf einem bestimmten Gebiet zu Preisrichtern ernannt wurden, sondern auch aufgrund ihrer regen Beteiligung in diversen Communities. Ihr Urteil fällen die Jurymitglieder auf Basis vorgegebener Kriterien, die einen Gesamteindruck sowie eine präzise Aussage über die Reife und Qualität eines Projekts ermöglichen sollen. Dies sind beispielsweise technische Aspekte wie Funktionalität, Bedienung und Unabhängigkeit von kommerzieller Software. Aber auch Faktoren wie Community-Dynamik und Originalität des Lösungsansatzes spielen eine große Rolle und gehen allesamt zu gleichen Teilen in die Wertung ein.
Belohnung
Den ausgezeichneten Projekten werden nicht nur Geldpreise in Aussicht gestellt (3.000 Euro für die Gewinner, 1.000 Euro für Nominierte), sondern auch Förderungen in Form von Laptops, Büchern und Breitband-Internet-Anschlüssen. Außerdem winkt ein Stand auf der Ausstellung Solutions Linux, auf der das eigene Projekt präsentiert werden darf. Neben der Anerkennung der Jury genießen die Gewinner eine erhöhte Medienaufmerksamkeit und können die Popularität ihres Projekts im Lichte einer breiteren Öffentlichkeit zusätzlich steigern.
Insgesamt fördert der Wettbewerb nicht nur die Programmierer an sich und die Entwicklung ausgereifter Software, sondern die gesamte Open-Source-Community: Er ermöglicht den Teilnehmern, untereinander in Kontakt zu treten, mit Gleichgesinnten Ideen auszutauschen und möglicherweise sogar Kooperationspartner sowohl für neue als auch für bestehende Projekte zu finden. Insgesamt kann der Wettbewerb also durchaus als Sprungbrett für ambitionierte Entwickler dienen.
Rahmenbedigungen
Die bis zum 1. Oktober 2006 einzureichenden Projekte können wahlweise auf Französisch oder Englisch vorgelegt werden. Nähere Informationen zum Vorgehen sowie zum Wettbewerb an sich sind auf der offiziellen Website www.tropheesdulibre.org zu finden.
Preise werden für die sechs Kategorien Security, Multimedia, Applikationen für öffentliche Infrastrukturen und Communities, Unternehmensmanagement, Education und PHP-Applikationen vergeben. Ein Projekt kann auch in mehreren Kategorien antreten und somit mehrere Auszeichnungen verliehen bekommen. In der Endausscheidung, die am Tag vor der Preisverleihung am 7. Dezember 2006 stattfindet, wird in jeder Kategorie aus jeweils drei zuvor nominierten Kandidaten ein Gewinner ermittelt.