Liferay Portal
Liferay wird von zahlreichen großen Unternehmen für eine Vielzahl von Geschäftsfeldern genutzt – von der Datenverwaltung mit eingebautem Content Management System bis zur Organisation und Kommunikation mit Hilfe der mitgelieferten Kollaborationstools. Zu den Kunden zählen unter anderem die Vereinten Nationen, Pepsi, Symantec, Borland, die HanseMerkur Versicherungsgruppe, T-Systems, o2 und die Sparkasse Köln/Bonn.
Liferay Portal, so der volle Name, ist als Open-Source-Software unter der MIT-Lizenz frei verfügbar, Anfang August 2007 wurde Version 4.3.1 freigegeben. Neben Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit bringt die neue Version zahlreiche neue Portlets, mit denen sich das Portal um verschiedene Anwendungen erweitern lässt. Neu hinzugekommen sind beispielsweise Portlets für Dienste wie Googles AdSense, Gadgets und Maps sowie für Open ID und einen Ajax-Chat. Liferay Portal nutzt darüber hinaus verstärkt das Spring Framework, wodurch Enterprise Java Beans überflüssig werden sollen. Die Anpassung des Persistenz-Layers soll zudem die Skalierbarkeit und Performance spürbar verbessern und die Systemanforderungen reduzieren. Außerdem generiert und übermittelt Liferay neuerdings automatisch Sitemap-Protokolle für die großen Suchmaschinen-Betreiber.
WebOS
Die neue Darstellungsform WebOS ist stark an die eines klassischen Desktop-Arbeitsplatzes angelehnt und soll eine angenehmere und intuitive Benutzerumgebung gewährleisten. Die verschiedenen Portalanwendungen (Portlets) können im WebOS nach Belieben verschoben, übereinander angeordnet, vergrößert und verkleinert werden.
Publishing und Staging
Die Funktion „Staging“ bietet Administratoren und Redakteuren über einen separaten Staging-Server die Möglichkeit, eine oder mehrere Kopien einer Webseite einzusehen, zu verwalten und zu bearbeiten, ohne dabei die Live-Version der Webseite zu verändern. Die „Working Copy“ genannte Kopie besitzt alle Funktionalitäten und das Look & Feel der Live-Version, ist jedoch für die Öffentlichkeit nicht einsehbar. So kann eine neue Version einer Webseite erstellt und überprüft werden und nach Abnahme für die Veröffentlichung freigegeben werden.
OpenID
Liferay-basierte Portale können ihren Nutzern ermöglichen, sich per OpenID automatisch am Portal anzumelden. OpenID ist ein dezentrales Single-Sign-On-System zur Benutzeridentifizierung. Anwender können sich mit Hilfe ihrer Login-Daten, die bei einem vertrauenswürdigen OpenID-Provider hinterlegt sind, auf beliebigen OpenID-unterstützenden Websites anmelden. Das lästige Anlegen von Benutzerkonto und Passwort für neue Websites und Dienste kann so umgangen werden.
Eclipse Plugin
Seit Version 4.3 bietet Liferay ein Eclipse-Plugin an, das die Entwicklung von Portlets vereinfachen und beschleunigen soll. Entwicklern ermöglicht das Plugin, Benutzeroberflächen zu Liferay hinzuzufügen oder zu verändern, ohne tiefere Kenntnisse der CSS-Elemente zu haben. Zudem kann das Plugin für die flexible Entwicklungsumgebung Eclipse verschiedene Setup-Verfahren ausführen, die sonst manuell ausgeführt werden müssten.
Mikroformate
Liferay 4.3.1 ist in der Lage, Kalender- und Kontaktdaten in den Mikroformaten hCard und hCalendar in das Portal und die Portlets einzubinden. Mit Hilfe von Mikroformaten können Informationen semantisch ausgezeichnet werden, wodurch sie auch für Computeranwendungen oder Suchmaschinen lesbar werden.
PHP und Ruby
Liferay Portal unterstützt neuerdings PHP- und Ruby-basierte Applikationen. Sie können in Liferay als Portlet-Anwendung angebunden werden. Das ermöglicht PHP- und Ruby-Entwicklern, die Vorteile der schlanken Programmiersprachen mit den Vorteilen eines Portal-Frameworks zu kombinieren.
Fazit
Die neue Liferay-Version 4.3.1 integriert zahlreiche interessante Funktionen in das Portal-Framework, etwa die neue Oberfläche WebOS, die Staging-Fähigkeit und die Unterstützung von OpenID. Als Portalsoftware kann Liferay aufgrund seiner hohen Flexibilität und Integrationsfähigkeit, besonders im Bereich der Anwendungsserver und Datenbanken, in einer Vielzahl von Geschäftsfeldern eingesetzt werden und ist so besonders für mittelständische und große Unternehmen interessant.