Open-Source-Lösung für saubere Briefkästen: MailCleaner
Das MailCleaner-ISO-Image basiert auf einer angepassten Debian GNU/Linux-Distribution und lässt sich auf nahezu jeder i386-kompatiblen Hardware installieren. Administratoren und Benutzer können das System über eine frei anpassbare Weboberfläche bedienen, ohne zusätzliche Software zu installieren. MailCleaner [1] basiert auf stabilen Open-Source-Software-Modulen wie Exim für die E-Mail-Verarbeitung, MailScanner, SpamAssassin und ClamAV für den Filterungsprozess und Apache mit PHP und MySQL für die Webschnittstelle. Im Zusammenspiel liefern diese Komponenten alle benötigten Funktionen für ein effizientes, leistungsfähiges und stabiles E-Mail-Gateway.
Installation und Verwaltung
Inklusive Download und Brennen des ISO-Images auf CD sollte die Installation auf einem dedizierten Server oder PC nicht länger als eine Stunde dauern. Die Mailcleaner-CD installiert zuerst das Debian-Betriebssystem mit automatischer Hardware-Erkennung und richtet dabei die Festplatte ein. Nach einem Neustart reicht ein einfacher Befehl, um alle benötigten Pakete zu installieren und die erforderlichen Dienste zu starten. Das Netzwerk wird über einen weiteren Befehl konfiguriert, die Weboberfläche ist dann über die IP-Adresse erreichbar. Anschließend können die zu schützenden Domains eingetragen werden. Die MX-Einträge der Domains müssen auf die IP-Adresse des MailCleaner-Systems zeigen. Durch die umfangreiche Auswahl der domainspezifischen Einstellungen
ist eine nahtlose Integration in bestehende Umgebungen leicht zu bewerkstelligen.
Administration
Die zentralisierte Webschnittstelle erlaubt die Verwaltung aller
Filtereinheiten, von ankommenden MTA-Einstellungen bis hin zu den
Templates der Weboberfläche. Dies können auch mehrere Administratoren mit
unterschiedlichen Zugriffsrechten erledigen.
Während Administratoren über volle Kontrolle des Systems verfügen, haben Benutzer nur Zugriff auf die eigene Quarantäne, Statistiken und persönliche Einstellungen. Beim Login überprüft MailCleaner über verschiedene Authentifikationsmechanismen die Echtheit der Benutzerdaten. Unterstützt werden dabei unter anderem LDAP, Active Directory, MySQL, IMAP4, POP3, RADIUS und Tequila. Neben diesem Echtzeitzugriff können Benutzer auch periodische Berichte über gefilterten Spam per E-Mail empfangen.
Leistung
Mit zeitgemäßer Hardware ist MailCleaner in der Lage, bis zu 100.000 E-Mails am Tag zu verarbeiten. Diese Zahl bezieht sich nur auf akzeptierte Mails: MailCleaner überprüft die Absenderadressen und weist E-Mails von einschlägigen Absendern von vornherein zurück. Für eine höhere Kapazität und Ausfallsicherheit kann das System auch auf verteilten Instanzen arbeiten.
Auch wenn auf einer Basis-Installation keine Viren oder gefährlichen Inhalte durch den Filter fließen können, ist Spamfilterung anspruchsvoll und erfordert laufende Wartung. Eine aktuelle Open-Source-Installation von MailCleaner wird etwa 90 bis 95 Prozent der Spam-Mails zurückhalten. Ein Upgrade zur kostenpflichtigen Enterprise-Version kann die Filterungsrate durch automatische Updates und Datenbank-Ergänzungen auf 99 Prozent erhöhen. Diese Version bietet zudem einen Kundensupport.
Fazit
Die Auswahl der Version ist nicht nur eine Sache des Budgets, sondern hängt auch davon ab, wieviel Zeit man für die Pflege der Filterungskriterien investieren und welchen Leistungsgrad man erreichen möchte. Beide Versionen basieren auf dem selben Code, es gibt keine zusätzlichen Funktionen in der Enterprise-Version. Allerdings verlangt die Basis-Version eine sorgfältige und regelmäßige Wartung sowie manuelle Updates. Mit einem robusten, leistungsstarken Software-Paket, das über eine benutzerfreundliche Oberfläche und einen automatischen Installer verfügt, ist MailCleaner in jedem Fall eine gute Waffe im Kampf gegen Spam.