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Marktüberblick: Das sind die wichtigsten Anbieter für den Onlinehandel

Wer mit dem Onlinehandel starten oder sein Ladengeschäft ins Internet bringen will, muss die richtige Shop-Software auswählen. Die wichtigsten Anbieter im Überblick.

Von Yvonne Göpfert
7 Min. Lesezeit
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Grafik: Shutterstock / Sidmay

Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Provisions-Links verwendet und sie durch "*" gekennzeichnet. Erfolgt über diese Links eine Bestellung, erhält t3n.de eine Provision.

Allein ein kurzer Blick in die Anbieterübersicht zeigt, wie unterschiedlich die hier vorgestellten Shopsysteme aufgebaut sind, welche Zusatzdienste sich integrieren lassen und welche Kosten dafür anfallen. Doch eins ist allen vorgestellten Systemen gemein: Sie laufen als SaaS-Software, als Software as a Service. Das bedeutet für den Händler: Um Administration, Updates oder Server-Sicherheit muss er sich nicht kümmern. Bei einer SaaS-Lösung übernimmt der Softwareanbieter dagegen den Betrieb der Shop-Software – samt der zugehörigen Infrastruktur. Der Kunde nutzt die Software über einen Webbrowser und ist damit normalerweise von den Kosten für Betrieb und Pflege der Software entlastet. Stattdessen zahlt er eine monatliche Miete, in der alle Serviceleistungen abgegolten sind. Für Einsteiger, kleine und mittlere Unternehmen bieten sich Software-as-a-Service-Shopsysteme daher an.

Open Source: 18 Shopsysteme im Überblick

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Doch welche Software ist nun die richtige? Dazu sollte man wissen, ob man mit der Shoplösung alles abfangen will und daher eine Komplettlösung auswählt, oder lieber über Schnittstellen auf bestehende Software, etwa für Warenmanagement oder Rechnungswesen, zurückgreifen will. Außerdem ist zu überlegen, ob und auf welchen Marktplätzen und Preisvergleichsportalen Aktivitäten geplant sind und zu prüfen, ob die Shop-Software die Anbindung unterstützt. Und wer auch im Ausland verkaufen will, muss darauf achten, dass die Shop-Software verschiedene Steuersätze unterstützt, bei Bedarf Fremdwährungen ausweist und die rechtlichen Rahmenbedingungen im Ausland abbildet.

Content-Marketing im E-Commerce: Ein Blog im Shop

Neuester Trend: Content-Marketing. Wer seine Kunden unterhält oder mit praktischen Tipps eindeckt, stärkt die Kundenbindung und erfreut Google. Praktisch, wenn die Shop-Software dann auch noch ein Blog unterstützt. Doch Achtung: Ein Blog kostet Zeit. Und nichts ist peinlicher als ein dahindarbendes Blog. Wer also auf Content setzt, um seine Verkäufe zu steigern, muss das regelmäßig tun und dafür drei bis zehn Stunden Zeit pro Woche einplanen.

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Damit Blog und vor allem Waren im Shop gut präsentiert werden, sollte man besser nicht auf die Standard-Templates des Shop-Systems zurückgreifen. Es empfiehlt sich stattdessen, einen Designer damit zu beauftragen, die relevanten drei bis zehn Templates für den eigenen Shop zu entwerfen. Denn professionell rüberzukommen ist die halbe Miete, wenn Kunden kaufen sollen. Auch Mobile sollte man nicht vergessen. Fast alle Shop-Systeme unterstützen responsives Design.

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Günstiger Einstieg: Supr – ohne Grundgebühr und Verkaufsprovision

Optimal für Online-Händler-Anfänger, die keine großen Sponsoren im Hintergrund haben, ist die Shop-Software Supr. Sie ist kostenlos zu haben, da sie sich über Partner im Logistik- und Payment-Bereich sowie über Premiumfunktionen finanziert. Das heißt: Für den Shop fallen weder Grundgebühr noch Provisionen an. Auch gibt es keine Begrenzung bei der Artikelanzahl und den Bestellungen oder für den Speicherplatz auf den Supr-Servern, auf denen der Shop kostenlos gehostet wird. Wer sich für Supr entscheidet, muss sich aber bewusst sein, dass es keine Marktplatzanbindung, vor allem nicht an Amazon, gibt. Und auch die Möglichkeit, mit seinem Shop im Ausland zu verkaufen, unterstützt Supr nicht. Bei den Zahlmethoden gibt es freie Auswahl unter Vorkasse, Kreditkarte, Paypal, Sofort-Überweisung, Kauf auf Rechnung und SEPA-Lastschrift. Als Logistikversender ist die Hermesgruppe integriert. Für den Anfang kann man damit arbeiten.

Für E-Commerce-Einsteiger ist Supr einen Blick wert: Für den Shop fallen weder Grundgebühren noch eine Verkaufsprovision an. (Screenshot: Supr)

Einstieg mit viel Komfort: shopify, Versacommerce und lightspeed

Ebenfalls relativ günstig fahren Shopbetreiber mit Shopify*, Versacommerce und Lightspeed. Shopify gibt es erst seit Kurzem als deutsche Version. Über Apps für Marketing, Social Media, Versand oder Abrechnung lassen sich die Grundfunktionen des Systems erweitern. Eine Schnittstelle zu einem Warenwirtschaftssystem fehlt allerdings. Dafür lässt sich der Shop internationalisieren und mit Offline-Läden verbinden und sogar das Verkaufen über einen Facebook-Shop ist möglich. Es gibt gut 100 Themes für den Online-Store – auch für Mobile – und die Shoplösung erlaubt die Einrichtung eines Blogs. Das Fulfillment lässt sich über eine Anbindung an Amazon, Rakuten Super Logistics und Shipwire realisieren. Zudem unterstützt der Shop Rabatt-Codes, Coupons und Geschenkgutscheine. Ein umfangreiches Dashboard und Google Analytics sorgen für sinnvolle Auswertungen.

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Versacommerce

Versacommerce (Disclosure: das t3n-Schwesterunternehmen Bootbird Ventures hält Anteile an Versacommerce) ist aufgrund seines modularen Aufbaus sehr flexibel. Diverse Erweiterungen lösen die üblichen Shop-Probleme, da Kunden, die über technisches Know-how verfügen, mit Hilfe einer Rest-API und Webhooks eigene Erweiterungen oder Anbindungen für das Shopsystem entwickeln können. Damit bietet Versacommerce Funktionen, die man sonst eher bei den großen SaaS-Shop-Systemen wie Websale findet. Eine weitere: Versacommerce lässt sich mit einer Warenwirtschaft, Lagerverwaltung und umfangreichen Reporting- und Analysefunktionen erweitern und die Buchhaltung kann mit Lexware zusammenarbeiten. Und auch bei der Anbindung an diverse Marktplätze punktet der Dienst mit einer relativ großen Auswahl. Zum Thema Marketing hat die Software ebenfalls einiges zu bieten: Cross-Selling, verschiedene Landing-Pages, die Einbindung von Social Media und eine Gutscheinfunktion helfen beim Verkaufen.

Das modular aufgebaute Versacommerce ermöglicht es dem Kunden, eigene Erweiterungen oder Anbindungen zu entwickeln. (Screenshot: versa)

Lightspeed

Lightspeed bietet alle Funktionen, um einen erfolgreichen Onlineshop zu erstellen: SEO-Optionen, Marketing-Tools inklusive Blog, viele Designs und Templates. Alle relevanten Versand- und Zahlungsmethoden wie Paypal, Paypal Plus, Afterpay, Sofort-Überweisung oder Klarna – insgesamt 25 verschiedene Zahlungsanbieter – sind im System vorhanden. Versandanbieter wie DHL, DPD, UPS und Deutsche Post können direkt aus dem Backoffice oder über App Partner aktiviert werden. Ein umfangreiches Warenwirtschaftssystem hilft bei der Verwaltung der Produkte. Ein Retourensystem automatisiert Rücksendungen und ermöglicht es, Produkte direkt wieder zum Bestand hinzuzufügen und Kunden ihr Geld wieder zurückzuerstatten. Der Wermutstropfen: Die Start-Version für 49 Euro erlaubt nur 250 Produkte, zwei Benutzerkonten und zwei Sprachen. APIs, CSS-Anpassungen, Retourenmanagement oder Produktfilter gibt es erst ab 89 Euro im Monat. Der Checkout steht in drei verschiedenen, anpassbaren Varianten zur Verfügung, darunter auch ein One-Page-Checkout. Für diese Checkout-Pages ist die Nutzung eines A/B-Tests möglich – aber auch das erst ab 89 Euro pro Monat.

Das in Deutschland beliebte Epages bietet seit Juni auch die Zahlungsmethode „Bezahlen mit Amazon“. (Screenshot: epages)

Beliebt bei 1&1, Strato, Host Europe, der Telekom: Epages

Hierzulande sehr beliebt – preislich in der Mittelklasse anzusiedeln – liegt Epages. In Deutschland findet sich die Produktvariante Epages Base beispielsweise bei Hostern wie 1&1, Strato, Host Europe und der Telekom. Weiter kooperiert Epages mit mehr als 80 Technologiepartnern wie etwa Online-Marktplätzen, Preisvergleichsportalen und Anbietern von Zahlungsmethoden sowie Warenwirtschaftssystemen. Seit Juni 2016 wird die Zahlungsmethode „Bezahlen mit Amazon“ angeboten. Sie erlaubt Käufern, direkt mit den Zahlungsinformationen und Versanddaten aus ihrem Amazon-Kundenkonto zu bezahlen. Der gesamte Bestellprozess findet innerhalb des Epages-Shops statt, was einen reibungslosen Ablauf für Händler und Käufer gleichermaßen gewährleistet. Wer auf ein Blog verzichten kann, ist mit Epages gut bedient.

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Bei 4sellers sind bereits in der Standardversion umfassende Funktionen für Warenwirtschaft, Rechnungswesen und Lagerlogistik enthalten. (Screenshot: 4sellers)

Mit Agenturberatung: 4sellers

Das 4Sellers-Shopsystem ist ebenfalls ein flexibel gestaltbares System für den Omni-Channel-Vertrieb. Bereits im Standard bietet das Shopsystem umfassende Funktionen mit Warenwirtschaft, Rechnungswesen und Lagerlogistik. Darüber hinaus können Online-Marktplätze wie Ebay oder Amazon angebunden werden. Auch die Anbindung zahlreicher Zahlungsanbieter, Preisportale, Frachtdienstleister sowie des stationären Handels ist möglich. Auf einer gemeinsamen Datenbasis lassen sich Artikel, Kundendaten, Bestellungen und Preise über die Warenwirtschaft verwalten. Die Stärke von 4Sellers liegt darin, zusammen mit dem Händler ein Lastenheft zu erstellen und den Shop zusammen umzusetzen. Betreiber profitieren damit von der Erfahrung einer E-Commerce-Agentur. Der Nachteil: Das Prozedere braucht seine Zeit, es sind also mindestens ein paar Wochen einzukalkulieren, bis der Onlineshop fertig ist und online geht.

Kann alles: Core

Einer der Platzhirsche unter den Shop-Systemen ist Core. Wer viel auf Marktplätzen agiert, sollte sich die Lösung näher ansehen. Core ermöglicht es, plattformunabhängig alle Bestellungen zu verwalten – egal, ob sie über den Shop, Ebay, Amazon oder eine Preissuchmaschine kommen. Core zentralisiert die Daten und Informationen an einem Ort. Kunden und Bestellungen werden konsequent abgeglichen und aufgespielt. Core ermöglicht nicht nur das Betreiben eines Onlineshops, sondern auch die Einbindung lokaler Geschäfte oder ganzer Ladeketten. Damit bieten sich multiple Absatzmöglichkeiten, die den Umsatz steigern. Weiter enthält Core Warenwirtschaftskomponenten, die Betreiber vollständig oder teilweise nutzen können, um ihre Produkte zu verwalten. Alternativ ist die Anbindung von Warenwirtschaften wie SAP Business ONE, Navision, Sage, Büroware oder anderen möglich.

Für das Marketing stehen ein vollintegrierter Blogbereich und darüber hinaus verschiedene Storytelling-Funktionen zur Verfügung. Außerdem lassen sich mit Core Banner-Kampagnen starten und mit Rabatten und Gutscheinen werben. Automatismen im Bereich Marketing erleichtern es, zielgerichtet die richtige Ansprache zu wählen. Die einfache Anbindung von Social-Media-Portalen wie Facebook, Twitter, Instagram und vielen anderen mehr schafft Präsenz auf weiteren Kanälen. Schließlich sind mit Core regelmäßige SEO-Audits durchführbar, um im Google-Ranking up to date zu bleiben.

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Mit Core lassen sich Bestellungen plattformunabhängig verwalten – egal, ob sie über den Shop, Ebay, Amazon oder eine Preissuchmaschine kommen. (Screenshot: core)

Fazit: Welche Funktionen sind wirklich nötig?

Mit dem Preis für das Shopsystem steigt meist auch der Funktionsumfang. Zukünftige Shopbetreiber sollten sich aber gut überlegen, ob Funktionen wie internationale Marktplätze oder ausgefeilte Marketing-Funktionen wirklich notwendig sind. Dazu empfiehlt es sich, eine Liste mit unverzichtbaren Features zu erstellen und in Erfahrung zu bringen, ob die Wunsch-Software diese Funktionen unterstützt. Wer sich hier auf das Wesentliche konzentriert, kann gerade am Anfang viel Geld sparen.

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Dein t3n-Team

MR.

Kleine Korrektur zum Heftartikel: ePages hat eine Blog-Funktion (z.B. https://www.strato.de/webshop/#tableSearchResults ab 38€/Monat).

Antworten
Pursch

Hat jemand einen Link zur erwähnten Seite 129?

Antworten
Marius

Sehr interessanter Artikel mit vielen wertvollen Tipps für Einsteiger. Insbesondere das angesprochene Content-Marketing und die damit verbundene Kundenbindung finde ich persönlich sehr wichtig. Ob man sich dafür aber selbst die Zeit nimmt, oder lieber jemanden einstellt/beauftragt, sollte man sich gut überlegen.

Antworten
M S

Ich kann nur jedem von 4 cellers abraten… Preise liegen meist im 6stelligen Bereich und nach der Pflichtenhefterstellung erfolgt das bittere Erwachen.
Absolut desaströse Softwareentwicklung läuft dann live auf unqualifizierter und nicht angwpasster Hard-/OS-/Windows-Systemsoftware…

Datenschutz wird ebenfalls mit Füßen getreten, wie Kommunikation.

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