- Twitter: Listen und Retweet-API
- Drei kämpfen um die Echtzeit-Krone
- Mozillas Initiative für ein besseres Internet
- CeBIT zeigt innovative Open-Source-Projekte
- Google fördert „Datenbefreiung“
- Open Source im Koalitionsvertrag verankert
- OpenOffice.org: 100 Mio. Downloads seit der 3.0
- SourceForge-Macher heißen jetzt GeekNet
- Papaya 5 zielt auf große Websites
News zu Web 2.0 und Open Source
Twitter: Listen und Retweet-API
Nachdem Twitter lange Zeit kaum Veränderungen oder Erweiterungen am eigenen Dienst vorgenommen hat, wurden nun zwei neue Features eingeführt. Zum einen kann jeder Twitter-Nutzer jetzt seine Kontakte in Listen sortieren und damit beispielsweise thematische Timelines anlegen. Ist ein solche Liste auf öffentlich gestellt, können andere sie mit einem Klick komplett abonnieren. Zum anderen hat Twitter das Weiterleiten von Tweets („Retweet“) offiziell integriert. Weitergeleitete Tweets erscheinen dabei wie alle anderen in der eigenen Übersicht. Lediglich ein Symbol und ein kleiner Hinweis machen klar, warum der Tweet hier auftaucht. Diese Lösung wurde unter den Nutzern kontrovers diskutiert: Während sie optisch elegant ist, fehlt manchen die Möglichkeit, den Retweet um einen Kommentar zu ergänzen. Twitter-Mitgründer Evan Williams rechtfertigte die Art der Umsetzung in einem Blogpost [1].
Drei kämpfen um die Echtzeit-Krone
Google und Microsoft liefern sich einen Wettkampf um die Echtzeitsuche und auch Yahoo will hier eine Rolle spielen. Microsoft gab für seine Suchmaschine Bing Kooperationen mit Facebook und Twitter bekannt. Noch am selben Tag war eine entsprechende Suchfunktion auf der Seite zu finden [2]. Google verkündete ebenfalls eine Zusammenarbeit mit Twitter, machte zu den Details der künftigen Integration allerdings zunächst keine Angaben. Stattdessen präsentierte man mit „Social Search“ ein neues experimentelles Projekt, bei dem die Suchergebnisse um Treffer aus dem eigenen Freundeskreis im Web 2.0 ergänzt werden [3]. Dazu muss man sein Google-Konto mit den entsprechenden Social Networks verknüpfen. Yahoo will bei alldem offenbar nicht zurückstehen und testet eine Integration von Echtzeit-Treffern in die Ergebnisseiten ausgewählter Suchbegriffe [4].
Mozillas Initiative für ein besseres Internet
Mit der „Drumbeat“-Initiative [5] hat sich Mozilla ein hohes Ziel gesetzt: Sie wollen dafür sorgen, dass das Internet auch in 100 Jahren mindestens noch so frei nutzbar ist wie heute. Im Rahmen des Projekts soll eine globale Community von all jenen entstehen, die sich für ein noch besseres und vor allem offenes Web einsetzen. Einmal im Jahr soll es ein Festival geben. Das erste Event dieser Art ist für Juni 2010 in Istanbul geplant.
CeBIT zeigt innovative Open-Source-Projekte
Auf der nächsten CeBIT (2. bis 6. März) werden im Rahmen der „Open Source Project Lounge“ innovative Projekte aus aller Welt vorgestellt. Sie hatten sich zuvor um einen der kostenlosen Stände bei einer Fachjury bewerben können. Generell bekommen Open Source und freie Software in Halle 2 wieder einen prominenten Platz auf der CeBIT. Neben dem Ausstellungsbereich ist dabei ein umfangreiches Vortragsprogramm geplant, in dem Anwender an allen Messetagen über praktische Erfahrungen beim Einsatz freier Software berichten.
Google fördert „Datenbefreiung“
Nutzer von Google-Diensten sollen es künftig leichter haben, ihre Daten zu einem anderen Anbieter mitzunehmen – oder auch mit ihren Daten zu Google zu wechseln. Dazu rief der Internetriese die „Data Liberation Front“ ins Leben [6]. Dahinter verbirgt sich ein Team von Ingenieuren unter der Leitung von Brian Fitzpatrick, das mit Hilfe von offenen Standards und Formaten passende Schnittstellen schafft. Exportmöglichkeiten gibt es beispielsweise bereits für Google Mail, YouTube und Blogger. Auf einer eigenen Seite können Nutzer weitere Dienste vorschlagen und darüber abstimmen [7].
Open Source im Koalitionsvertrag verankert
Die neue Bundesregierung will prüfen, „wie die IT des Bundes sich zukünftig an offenen Standards orientieren und dabei auch Open-Source-Lösungen berücksichtigen kann“. Das geht aus dem Koalitionsvertrag hervor [8]. Eine Sprecherin des Innenministeriums erklärte, ein Schwerpunkt werde voraussichtlich die Entwicklung eines einheitlichen XML-Standards für den Datenaustausch mit und innerhalb der öffentlichen Verwaltung sein. In den USA fällt das Bekenntnis zu Open Source deutlicher aus. Im Rahmen des „Great American Hackathon“ [9] werden Open-Source-Lösungen für die Regierung geschaffen und große Namen wie Mozilla, Redhat und Fedora sind dabei. Zugleich setzt das Weiße Haus jetzt für seine Website auf Drupal.
OpenOffice.org: 100 Mio. Downloads seit der 3.0
Die populäre freie Office-Suite OpenOffice.org konnte im November eine beeindruckende Zahl feiern: Seit der Vorstellung der Version 3.0 vor gut einem Jahr gab es allein auf der offiziellen Website 100 Millionen Downloads. Nicht einberechnet sind dabei alle weiteren Vertriebswege wie CD-ROMs, Download-Mirror oder Linux-Distributionen. Zu diesem Erfolg erklärte Italo Vignoli, Sprecher der OpenOffice.org-Jahreskonferenz, in einer Pressemitteilung: „Die Nutzer wünschen sich eine persönliche Produktivitäts-Suite und wir geben ihnen genau, was sie möchten – ohne ihnen dabei andere Produkte aufzudrängen, die sie nicht benötigen.“
SourceForge-Macher heißen jetzt GeekNet
Die Firma hinter SourceForge, der größten Hosting-Plattform für Open-Source-Projekte, hat sich von SourceForge Inc. in GeekNet Inc. umbenannt [10]. „Die Umbenennung ist der neueste Schritt unserer rasanten Verwandlung“, erklärte dazu Scott L. Kauffman, CEO und Präsident des Unternehmens. Der neue Name soll demnach zeigen, dass die Firma neben SourceForge zahlreiche weitere Projekte rund um die „Zielgruppe Geek“ unterhält. Dazu gehören beispielsweise die Newsseite Slashdot und der Gadget-Shop ThinkGeek. Jeden Monat erreiche man 40 Millionen Geeks aus aller Welt. GeekNet stellt seine Dienste meist kostenlos zur Verfügung. Einnahmequellen sind in der Hauptsache Online-Werbung und Verkäufe im Shop.
Papaya 5 zielt auf große Websites
Umfangreiche Caching-Funktionen und der Einsatz aktueller Technologien fallen bei der neuen Version 5 des Open-Source-CMS Papaya [11] besonders ins Auge. Die Macher wollen ihr System damit vor allem für große Webprojekte fit machen. Schon heute setzt beispielsweise die Video- und Streaming-Plattform Hobnox auf Papaya. In der Selbstdarstellung wird die besondere Eignung für den professionellen Unternehmenseinsatz sowie für barrierefreie Internetangebote betont. Offene Standards wie XML-Speicherung, XSL-Templatesystem und umfassender UTF-8-Support werden ebenfalls hervorgehoben. Zudem wurde das Backend neu gestaltet und das Handbuch umfasst nun 1.300 Seiten.