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Newcomer sorgt für Wirbel im Open-Source-Shop-Markt: Oxid eShop

Mit der Veröffentlichung seines vormals lizenzkostenpflichtigen Produkts „eShop“ hat der Freiburger Hersteller Oxid eSales AG die Karten im Open-Source-Shop-Markt neu gemischt. Wir stellen den Newcomer vor und zeigen, was er kann.

4 Min. Lesezeit
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Um den eShop einordnen zu können, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Das ursprünglich als Shop-Software für kleine und mittelständische Betriebe gestartete Produkt hat sich über die letzten Jahre fest im Markt etabliert. Nach Angaben des Herstellers Oxid eSales AG wurden bisher über 2.500 Lizenzen der Shop-Software verkauft und ein umfassendes Netz aus Implementierungspartnern aufgebaut. Die Referenzen reichen von Fernsehsendern wie Sat.1 und Premiere über Universitäten bis hin zu Großunternehmen und B2B-Shops [1]. Zurecht könnte man also bei dem eShop von einem „historischen Schwergewicht“ in der deutschen Shop-Hersteller-Szene sprechen.

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Nach zweijähriger Entwicklungszeit wartet die Version 4 des eShops vor allem mit schlankem Code, besserer Erweiterbarkeit und „Social-Features“ in Form von Wunschlisten, einem Bewertungssystem und Tag-Clouds auf. Wer sich einen Einblick in das System verschaffen möchte, kann sich die Community-Edition direkt von der Website des Herstellers herunterladen [2]. Nach dem Entpacken des zip-Pakets muss die Shop-Anwendung lediglich auf einen gängigen, PHP5-fähigen Webspace hochgeladen und eine MySQL-Datenbank eingerichtet werden. Die Einrichtung und Grundkonfiguration des Shops erfolgt bequem über einen menügesteuerten Dialog per Webbrowser. Möchte man die Funktionen des eShops mit Dummy-Daten testen, so kann man diese durch Setzen einer Checkbox im Setup-Dialog mit wenig Aufwand gleich mitinstallieren.

Ist die Installation geschafft, kann man sich mit den Dummy-Benutzerdaten (admin,admin) in den Admin-Bereich des Shops einloggen. Hier erwartet den Shop-Betreiber ein überraschend aufgeräumtes Backend, das die vielen Funktionen des Shops in einer Oberfläche bündelt. Hierbei ist zu erwähnen, dass sowohl die Administrations-Oberfläche als auch die Shop-Anwendung im Frontend vollständig internationalisiert wurden und in mehreren Sprachen betrieben werden können. Die Administrationsoberfläche wird zum Beispiel sowohl in Deutsch als auch in Englisch vorinstalliert, sodass auch multinationale Teams mit dem Shop-System arbeiten können.

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Überhaupt macht die Administrations-Oberfläche nach dem ersten Einloggen einen sehr vielseitigen und dennoch aufgeräumten Eindruck. Jede wichtige Funktion ist über die Home-Seite ohne Umwege mit einem Klick zu erreichen. Die Artikel und Kundenverwaltung bietet die gängigen Funktionen, die man von einem Shop-System dieser Größenordnung erwartet. Das saubere Datenmodell tut ein übriges, um im Bereich „Internationalisierung“ und „Zahlungsarten“ genug Spielraum für spezifische Anforderungen zu haben. Bei der Arbeit mit Datensätzen in der Administrationsoberfläche fällt zudem die konsequente Standardisierung des mit Ajax implementierten Listen-Moduls positiv ins Gewicht. Durch die Möglichkeit, sämtliche Listen mit Filtern versehen zu können und durch die Gliederung der Eingabefelder mit Hilfe von Tabs, verliert man selbst bei komplexen Formularen nie den Überblick.

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Das vom Hersteller als „integriertes CMS“ angepriesene „CMS-Seiten-Modul“ fällt jedoch spärlicher aus als erwartet. Auf einen Rich-Text-Editor, der die Verwaltung der Inhaltsseiten von weniger versierten Mitarbeitern ohne HTML-Kenntnisse ermöglichen würde, wurde ebenso verzichtet wie auf eine übersichtliche Darstellung und Ordnungsmöglichkeit der Seitenstruktur – hier stößt die strikte Listen-Darstellung dann doch an ihre Grenzen.

In Bezug auf die bei Online-Shops mit erfolgsentscheidende Suchmaschinen-Optimierung muss man klar festhalten: Der Hersteller Oxid hat an allen kritischen Stellen darauf geachtet, die Möglichkeiten der Onsite-Optimierung auszuschöpfen und diese in die Verwaltungsoberfläche einzubauen. So ist es beispielsweise möglich, Artikel mit korrekter Meta-Description zu versehen oder die sprechende URL direkt in der Artikelverwaltung zu pflegen – Dinge, die bei Shop-Systemen durch eine bessere Suchmaschinen-Präsenz zu unmittelbaren Mehreinnahmen führen können.

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Ralf Trapp, Technischer Produktmanager eShop
„Durch den konsequent objektorientierten, modularen und sauberen
Aufbau des eShops ist es jedem PHP-Entwickler möglich das Grundsystem
durch eigene Module zu erweitern, ohne dabei die Upgrade-Fähigkeit zu
verlieren.“

Schaut man dem eShop einmal unter die Haube, treten neben dem soliden Aufbau in objektorientiertem PHP5 weitere spannende Details zu Tage: Neben dem Templating-System Smarty [3] kommen beim eShop einige bekannte Open-Source-Projekte zum Einsatz. So basiert die Datenbank-Abstraktionsschicht zum Beispiel auf ADOdb Lite [4], das PDF-Rendering übernimmt fpdf [5] und die bekannte Mailklasse PHP Mailer [6] sorgt für das ordnungsgemäße Versenden der Newsletter. Wer mit diesen Grundbausteinen bereits vertraut ist, wird es nicht schwer haben, den Shop an seine Bedürfnisse anzupassen und vielleicht sogar Teil der eShop-Open-Source-Community zu werden. Leider lassen detaillierte Coding-Guidelines für die Erweiterung des eShops auf sich warten.

Fazit

Mit dem eShop steht die erste Open-Source-Shop-Lösung zur Verfügung, die den Spagat zwischen "solider Technologie" und „überschaubarer Komplexität“ mit bisher ungekannter Praxisnähe meistert. Der eShop überzeugt durch seinen schlanken Aufbau mit sehr guter Performance, ohne diese mit zu wenig Out-Of-The-Box-Funktionen oder mangelnder Erweiterbarkeit kompensieren zu müssen. Lediglich die fehlende SOAP- und CSV-Schnittstelle, die ab der 1.990 Euro teuren Professional-Edition im Paket enthalten ist, hinterlässt einen leichten Beigeschmack. Im Gesamteindruck merkt man aber in vielen kleinen Details, dass diese Shop-Lösung von Grund auf für den deutschen Markt entwickelt wurde: keine unnötigen Funktionen und eine aufgeräumte Benutzeroberfläche, der man die vielen Jahre Praxiseinsatz bei jedem Klick positiv anmerkt. Auf der Soll-Seite muss man allerdings klar anführen, dass man sich im Vergleich zu anderen Lösungen, wie einem 44.000 Mitglieder starken Magento-Projekt (Stand 11/2008), in Sachen „Open Source“ und „Entwickler-Freundlichkeit“ am Anfang eines langen und anstrengenden Wegs befindet. Hier ist der Hersteller gefordert, seine hochgesteckten Ziele in Form umfangreicher Dokumentationen, einem guten Support-Forum [7] und gezielter Community-Arbeit in die Tat umzusetzen. Das Potenzial des eShops als praxisnahen „Open-Source-Überflieger“ im heiß umkämpften eCommerce-Markt ist in jedem Fall unverkennbar.

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