Professionelle Online-Portfolios leicht gemacht
Heute benötigt man keine Programmierkenntnisse und muss kein Webdesigner sein, um ein ansprechendes Online-Profil zu erstellen. Dienste wie flavors.me oder about.me nehmen viel Arbeit ab. Im Handumdrehen erstellt man mit diesen Diensten eine ansprechende Visitenkarte mit einprägsamer Adresse.
Einfach Hintergrundbild hochladen, Twitter, Facebook und weitere Services verbinden, Beschreibungstext reinkopieren, fertig. Farben und Schriften kann man bei Bedarf ebenfalls anpassen. Einziger Wermutstropfen: Bisher stehen leider beide Dienste nur auf Englisch zur Verfügung.
Wer allerdings ein umfangreicheres Portfolio benötigt, um zum Beispiel einen Showcase seiner Arbeiten und Referenzen zu präsentieren, sollte sich carbonmade.com, dropr.com oder krop.com ansehen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin sein Portfolio auf Tumblr [1] oder mit WordPress aufzusetzen. So ist man beim Aufbau noch flexibler, hat aber auch wesentlich mehr Aufwand. Es gibt zahlreiche kostenfreie oder günstige Themes für beide Plattformen, die speziell für Galerien und Lebensläufe erstellt wurden. Eine gute Anlaufstelle sind Adressen wie tumblr.com/themes/ oder wordpress.org/extend/themes/ sowie themeforest.net. [2]
Die Wahl der richtigen Plattform hängt von den eigenen Anforderungen und Skills ab, aber auch vom eigenen Netzwerk. Hat man zum Beispiel schon viele Kontakte auf tumblr, liegt ein dortiger Aufbau des eigenen Portfolios nahe, so dass das eigene Netzwerk bei der Verbreitung beispielsweise durch „Likes“ und „Reblogs“ hilft.
Bezüglich der Inhalte des Portfolios, sollte man in jedem Fall eine Kurzbeschreibung integrieren, damit Besucher sich einen schnellen Überblick verschaffen können. Ein nettes Profilbild oder sogar -Video gehören ebenso dazu wie eine Auflistung der eigenen Kompetenzen. Je nach Profession bietet sich auch ein Showcase mit Referenzen an. Darüber hinaus kann man die Übersicht mit Links oder dem Einbinden vorhandener Galerien von dribbblr, 500px, Flickr und anderen Diensten aufwerten. Unbedingt sollte man allerdings Kontaktmöglichkeiten aufführen. Einen ausführlichen Lebenslauf und Zeugnisse kann man bei Bedarf nachreichen.
Über SEO kann man denken was man will, man sollte in den Beschreibungstexten aber auf jeden Fall gängige und passende Schlagworte verwenden. Natürlich darf man hier nicht übertreiben und nur Schlagworte verwenden, die auch zu den persönlichen Fähigkeiten passen. Immer an die Authentizität denken!
Überaus hilfreich sind auch kurze Empfehlungen von Kunden, Projektpartnern, Kollegen und Vorgesetzten beispielsweise auf Xing und LinkedIn. Neben formellen Zeugnissen ist das eine vortreffliche Möglichkeit zu zeigen, dass das was man vorgibt zu können, auch wirklich wahr ist. Für Fotografen bieten sich Flickr-Testimonials an. Bei tweetranking empfehlen Twitterer sich gegenseitig, warum nicht auch dort für ein paar passende Empfehlungen sorgen? Threewords.me macht es noch simpler, Freunde beschreiben einander dort mit nicht mehr als drei Tags.
Profil erstellt, was jetzt?
Ist man zufrieden mit dem neuen Portfolio sollte man es bekanntmachen. Dazu gehört unter anderem, dass man seinen Beschreibungstext bei Twitter anpasst und sein Profil dort verlinkt. Das Gleiche sollte man auch mit dem Facebook- und Google+-Profil vornehmen. Darüber hinaus bietet sich an, Links von der eigenen Website und dem eigenen Blog zu setzen, aber auch populäre Business-Netzwerke wie Xing und LinkedIn sollte man nicht vergessen. Ein Großteil von Recruitern wird hier wohl noch vorwiegend nach guten Profilen suchen. Es schadet keineswegs seine Daten auf verschiedenen Plattformen redundant zu platzieren – die Wahrscheinlichkeit, gute Kontakte zu knüpfen steigt damit nämlich.
Viel Erfolg und Spaß bei der Erstellung des neuen Online-Portfolios!
Die Empfehlung „Es schadet keinesfalls seine Daten auf verschiedenen Plattformen redundant zu platzieren“ würde ich einschränken. Wir haben hier möglicherweise ein „duplicate content“-Problem: kann nicht mehrfach identischer Inhalt zu „Minuspunkten“ bei Google führen? „Unique“ also einzigartiger Inhalt hat auf jeden Fall Vorteile.
Zumindest verliert man die Kontrolle darüber, welche Seite mit Priorität angezeigt wird.
Es dürfte außerdem erheblichen Aufwand mit sich bringen, verschiedene Plattformen gleichermaßen aktuell zu halten. Meine Empfehlung: für 1 Plattform entscheiden und ggf. verlinken.
Wenn es um aktuelle Inhalte geht meine Empfehlung klar für wordpress.com: ergänzte oder geänderte Inhalte sind meist in weniger als 1 Minute bei Google zu finden.
Hallo CH, ich sehe deinen Kommentar leider erst jetzt.
Ist vielleicht etwas dran an deinem Argument, obwohl ich glaube, dass der Punkt „duplicate content“ bei der Divergenz der genannten Services warscheinlich nicht wirklich zum Tragen kommt – ich weiß es allerdings nicht. Bei der Pflege muss ich dir durchaus zustimmen. Die Frage ist, wie oft ändert man sein Portfolio? Aktuelle Projekte werden vllt ergänzt aber der Basistext wohl eher nicht? So tief konnte ich das in dem Artikel auch nicht beleuchten. Dennoch vielen Dank für den Kommentar!
Nach dem letzten Update von Google mit Aufwertung aktueller Nachrichten (http://g.hermsen.info/2011/11/07/google-aktuelles-news/) würde ich meine Empfehlung bzw. Vermutung sogar noch bekräftigen: lieber die Energie in 1 ordentliche Seite mit einzigartigem, relevantem und aktuellem Inhalt stecken, ordentlich über Netzwerke verteilen, als mehrere redundante Baustellen zu unterhalten. WordPress und Tumblr haben außerdem schon ordentliche „Verteilwerkzeuge“ mit automatischer Verknüpfung von Facebook und Twitter mit an Bord.
@CH Okay, das ist gut zu wissen, danke. Mal von Tumblr, WordPress abgesehen. Denkst du es schadet auch kleinere Portfolios/Visitenkarten auf about.me und flavors.me z.b. anzulegen mit gleichem Content? Vielleicht wäre dann die Empfehlung die Texte etwas zu variieren um doppelten Content zu vermeiden. Oder sich tatsächlich auf eins zu fokussieren und über weitere Netzwerke dorthin zu linken.
Bei freiberuflerprofilen oder bewerberplattformen hat man ein ähnliches Problem. Ich würde ja gerne sychr(o)n(i)z(e)r schreiben aber irgendwer will sicher Geld oder Abmahnungen für „seine“ von den Usern eingetragenen Daten, so das ich es mit spare.
Elementare kontaktdaten sollte man vielleicht an mehreren Plattformen halten, aber referenzsammlungen oä wegen Arbeitsaufwand und vielleicht Duplikate Content nur an einer stelle. Man sieht ja an Konkurrenten, was üblich ist.
Ich würde gerne mal wissen wieviel sowas im wirklichen Leben bringt. Was ich meine, Ich bin ein Freelance WebDesigner/Entwickler, besitze meine eigene Website mit Portfolio die auch mit FB/Twitter verbunden ist.
Was bringt mir jetzt so eine AboutMe Profilseite, besteht wirklich dadurch eine Chance an mehr Aufträge zu kommen oder lohnt sich das nur wenn man keine andere Porfolio Seite hat und nur schnell mal kurz seine Werke online stellen will ?
lg
Tom
Freelancern sollte klar sein, das einiges nur über Vermittler läuft. Supermodels haben Model-Agenturen, Fotografen haben Getty pictures und vermieter haben immoscout bzw Immobilienmakler. Und alle drei genannten Gruppen sind oft Freiberufler bzw selbstständig.
Und sich selber rechts- und angriffssicher hosten und ständig securitypatches nachlegen ist eher was für admins und weniger für Künstler, Schreiber usw.