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Software & Entwicklung

Ein Kommentar von John Powell, Gründer und CEO von Alfresco: „Die Rezession fördert die Einführung von Open-Source-Software“

Unruhige Zeiten am Markt wirkten sich auf das Open-Source-Modell schon immer anders aus als auf das Geschäft von Anbietern prioprietärer Lösungen. Das ist durch dessen spezifische Eigenschaften bedingt. Im Vergleich zu früheren wirtschaftlichen Schwächephasen haben wir es heute mit einem Publikum zu tun, dem die alternativen Optionen besser bewusst sind und das offener ist, diese auch tatsächlich zu nutzen.

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Diejenigen, die traditionell eine Open-Source-Lösung wählen, wollen die Effizienz verbessern und die Kosten senken sowie die Abhängigkeit von Anbietern und Skalierungskosten vermeiden. In wirtschaftlich starken Zeiten neigen Anwender überwiegend dazu, bei einer Lösung zu bleiben, solange diese funktioniert. In dem jetzt herrschenden schwierigeren Wirtschaftsklima gibt es dagegen starke Anreize dafür, alternative Lösungen in Betracht zu ziehen – Open Source kann von dieser erhöhten Aufmerksamkeit nur profitieren.

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Da die Software komplett verfügbar und kostenlos ist sowie ohne Vorbedingungen auf Herz und Nieren getestet werden kann, sollten die enormen realisierbaren Effizienzvorteile den etwas höheren Zeitaufwand zum Testen für jedes Budget rechtfertigen. Implementierungs- und Schulungskosten sind ein Faktor bei jedem System, wobei jedoch der vollständige und transparente Zugang zur Software den Anwendern eine bessere Vorabeinschätzung in der Frage erlaubt, wie sich die Software in die Geschäftsabläufe einfügen lässt. Diese Faktoren erhöhen die Sicherheit, mit der die Unternehmensverantwortlichen die anstehenden Aufgaben angehen können – ein klarer Vorteil in diesen ohnehin schon unsicheren Zeiten.

Die Community, die die Open-Source-Projekte umgibt, stellt eine stabile und informierte Wissensbasis dar, die bereit ist, ihr Know-how und ihre Erfahrung kostenlos mit anderen Anwendern zu teilen. Diese Communitys dürften bis zum nächsten Jahr und darüber hinaus deutlich an Größe zugenommen haben.

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Auf der anderen Seite binden große, sich absichernde Unternehmen, jahrelang geistiges Kapital. Wenn diese Mitarbeiter freigesetzt werden, ergibt sich für sie die Möglichkeit (und manchmal die Notwendigkeit), sich in Richtung neuer Konzepte oder Projekte zu bewegen, die andernfalls nur auf Sparflamme weiterentwickelt worden wären. Dies verschafft der Open-Source-Bewegung einen Zustrom von „geistigem Treibstoff“, der die Wahrscheinlichkeit bahnbrechender Entwicklungen erhöht.

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Es liegt in der Natur dieses Umsatzmodells, dass Open-Source-Software nur dann überleben kann, wenn es Menschen gibt, die sie ausprobieren, testen und einsetzen. Schwächere Vorhaben fallen hier schnell zurück und machen Platz für einen Kern von bewährten und leistungsstarken Projekten. Da Open Source immer schon einen schweren Stand hatte, stellen harte wirtschaftliche Bedingungen weniger eine Bedrohung dar, sondern verringern die Hürden für neue Mitspieler, die von dem bereits Erreichten profitieren und neue Perspektiven in den Markt einbringen können.

Es wird bei diesem wirtschaftlichen Abschwung auch Verlierer geben – viele große proprietäre Lösungen werden dazugehören. Während Open-Source-Optionen normalerweise dazu beitragen, Märkte zu erweitern, indem sie auch Anwender anziehen, die für ein Produkt nichts bezahlen wollen, sieht man in schwierigen Zeiten verstärkt Umsteiger. Diese Umverteilung findet effektiv auf Nullsummenbasis statt – und in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wechselt man selten von Open Source zu teueren proprietären Alternativen.

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Die normalen Wettbewerbsverhältnisse können sich als höchst destruktiv erweisen, wenn alle Beteiligten mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die Open-Source-Philosophie geht davon aus, dass alle Unternehmen von gemeinsamen Kenntnissen und Fortschritten profitieren können. Vorteile sollten dadurch entstehen, dass der Versuch unternommen wird, eine möglichst gute und effiziente Arbeit zu machen, statt nur der Erste sein zu wollen, der ein Patent erhält. Dies führt zu einer höheren Qualität und Effizienz und zu einem besseren Endprodukt.

Selbst Unternehmen wie Microsoft experimentieren heute angesichts der härteren Marktbedingungen bereits mit Open-Source-Implementierungen und dieser Trend wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch verstärken. Dieses Vordringen in den proprietären Bereich wird schnell an Schwung gewinnen, sich durch die Unternehmen fortsetzen und im weiteren Verlauf der Bewegung allgemein zugute kommen.

Man muss sich gar nicht explizit mit den neuesten Pressemitteilungen beschäftigen um festzustellen, dass die Möglichkeit, Geld zu sparen, derzeit ein wichtiges Thema ist. Und je mehr über Open Source gesprochen wird, desto mehr Anwender lassen sich gewinnen. Bei Open Source kommt es mehr auf diese Verstärkung an als bei proprietären Giganten, die mehr auf ihr großes, wenn auch schrumpfendes, Werbebudget setzen.

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Früher oder später kommen wieder bessere wirtschaftliche Zeiten, dann wird Open Source in einer noch stärkeren Position sein und als erfolgreiches Konzept seine Überlegenheit in mehr Situationen und Anwendungen als je zuvor beweisen. Aufbauend auf diesen Beispielen für erstklassige Leistung wird Open Source dann eine noch bessere Ausgangsposition für die nächste Erfolgswelle haben.

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