Schöner verkaufen: Die wichtigsten Design-Trends im E-Commerce

Die stetige Weiterentwicklung der Techniken im Internet führt auch zum steigenden Anspruch der Nutzer. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, sollte der Webdesigner sich mit den neuen Techniken und Stilen auseinandersetzen. Gerade im E-Commerce ist es allerdings unabdingbar, jede Designentscheidung sowohl aus Nutzersicht als auch aus wirtschaftlicher Sicht zu hinterfragen. Ein zu überladenes Design kann den Nutzer zwar eventuell visuell ansprechen, die Konversionsrate aber trotzdem in den Keller treiben, weil relevante Inhalte nicht wiedergefunden werden.
BILDSCHIRMFÜLLENDE BILDER
Professionelle Produktfotografie kann das Begehren des Nutzers positiv unterstützen.
So zeigten in einer Studie durchweg alle Probanden beim Betrachten des Onlineshops shoeguru [1] eine erstaunlich hohe Aktivität im Nucleus Accumbens, dem Belohnungssystem im Gehirn. Ein starker “Will-ich-haben”-Impuls durchzog selbst die Probanden, die überhaupt nicht zur Zielgruppe gehörten [2].
Das besondere an dem Shop shoeguru ist die Produktfotografie. Das Produkt setzt sich sehr klar vom Hintergrund ab und wird deutlich ausgeleuchtet. Durch die große Darstellung sind alle Details des Schuhs sichtbar. Zusätzlich lenken keine unnötigen Elemente vom Schuh ab, wodurch die volle Aufmerksamkeit auf dem Schuh liegt.
Gerade mit bildschirmfüllenden oder großen Bildern kann der Nutzer sehr gut emotional angesprochen werden. Ein größeres Bild kann wesentlich stärker wirken als ein kleiner Bildteaser. Eine bildschirmfüllende Variante kann hierbei den Effekt noch mal verstärken. Allerdings benötigt man hierfür eine sehr gute Bildauswahl, die optimal auf ein bildschirmfüllendes Konzept ausgelegt ist. Andere Elemente wie zum Beispiel Sicherheitssignale oder Navigationselemente können bei dieser Darstellung allerdings untergehen. Deshalb ist diese Variante eher für Markenshops empfehlenswert, bei denen bereits die Marke genügend Sicherheit ausstrahlt.
Vollflächige Produktbilder mit hoher Zoomstufe eignen sich auch, um Begehrlichkeiten zu wecken und dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, jedes Detail des Produkts zu entdecken.

Die Startseite des Onlineshops ShoeGuru erzeugte bei Studienprobanden erhöhte Aktivität im Nucleus Accumbens, dem Belohnungssystem im Gehirn.
DUNKLE DESIGNS
Dunkle Designs wurden in der Vergangenheit eher vermieden. Erstens ist eine helle Schriftart auf dunklem Hintergrund relativ schlecht zu lesen und zweitens kann ein dunkles Design schnell unfreundlich und abschreckend wirken. Schwarz in Verbindung mit hellen Schriften und Elementen erzeugt allerdings durch den hohen Kontrast eine visuelle Distanz, die implizit mit Eigenschaften wie Dominanz, Status, Macht und Effizienz verbunden werden. Gerade bei Männern ist diese Assoziation vermutlich ausgeprägter als bei Frauen. Deshalb wirken dunkle Webseiten vor allem für die Zielgruppe der Männer. Premium-Marken für Frauen hingegen setzen eher auf weiße oder hellgraue Hintergründe und erzielen den Kontrast mit einer dunklen Schrift.