Shop-Extensions für Drupal, Joomla und TYPO3: Shopping mit Content Management Systemen
Drupal
Weit über 80 Module listet das Drupal Modul Repository im Bereich „Commerce“ auf [1]. Aus dieser Gruppe stechen zwei Module besonders hervor.
E-Commerce
E-Commerce [2] war bis zum Erscheinen von Ubercart Drupals einzige vollwertige E-Commerce-Lösung. Seine Wurzeln reichen weit zurück und so hat E-Commerce über die Jahre von Version zu Version immer mehr an Funktionalität gewonnen. Einige Nutzer behaupten, dass E-Commerce damit zugleich an Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit verloren hat. Fakt ist, dass E-Commerce alles kann, was man sich von einem Onlineshop verspricht. Dazu zählen ein flexibles Produktgenerierungs- und Attributsystem, Lagermanagement, Rabattsystem, Verkauf von Downloadartikeln, Abonnements, ein Rechnungsgenerator, Charts, Benachrichtigungen, Bestellhistorie sowie Funktionen für Auktionen oder das Sammeln von Spenden. Im Augenblick wird fieberhaft an E-Commerce 4 gearbeitet. Ziel ist es, das Modul fit für Drupal 5 und 6 zu machen. Man darf gespannt sein, wie sich E-Commerce dem Herausforderer Ubercart gegenüber positioniert oder ob beide, wie von vielen Entwicklern gewünscht, in einem gemeinsamen Projekt aufgehen.
Ubercart
Ubercart [3] ist der Neuling unter den E-Commerce-Lösungen für Drupal. Ubercart liegt seit Kurzem in einer ersten finalen Version für Drupal 5 vor. An Version 2 für Drupal 6 wird bereits gearbeitet. Ubercart genießt, ähnlich wie Magento, augenblicklich viel Aufmerksamkeit. Mehr und mehr Liveshops zeugen von der Vielseitigkeit und guten Integration in Drupal. Der Funktionsumfang hinterlässt einen guten Eindruck. Für den eigenen Shop in Drupal ist alles dabei. Klarer Vorteil: Ubercart selbst besteht aus einzelnen Modulen, die man je nach Bedarf kombinieren kann. So ist es für Ubercart ein Leichtes, als klassischer Webshop, als Downloadportal oder als Mittler für zugangsbeschränkte Websites aufzutreten. Bei so vielen Vorteilen gibt es aber auch Nachteile. Auf Grund seiner Jugend gibt es für Ubercart noch nicht so viele
Anbindungen an Zahlungs- und Versanddienstleister.
Vor allem deutsche
Anbieter sucht man bisher vergebens. Dieser Makel sollte bis zum Erscheinen von Ubercart 2 aber behoben sein.
Joomla
Das offizielle Extension-Directory von Joomla listet 26 Extensions im Bereich „Shopping Cart“ [4]. Das Praktische: Die Extensions sind entsprechend ihrer Nutzerwertung sortiert, was den Einstieg erleichtert. Außerdem können Nutzer Rezensionen verfassen. Besonders beliebt im Extension-Directory sind VirtuMArt und IXXO Cart for Joomla.
VirtueMart
VirtueMart [5] ist die wohl populärste Shop-Extension für Joomla. Neben umfangreichen klassischen Shop-Funktionen besticht VirtueMart auch durch Features wie einer großen Anzahl an Payment-Schnittstellen und einer Payment-API, Produktbewertungen und -rezensionen, SSL-Verschlüsselung und umfangreiche Rabattmöglichkeiten. Zudem kann VirtueMart mit speziellen Extensions um zusätzliche Features erweitert werden. Wer ohne bestehende Joomla-Installation startet, sollte einen Blick auf das „VirtueMart eCommerce Bundle“ [6] werfen, eine Joomla-Variante mit vorinstalliertem VirtueMart.
IXXO Cart for Joomla
IXXO Cart [7] ist eine PHP-basierte Shopping-Cart-Lösung, die auch in einer speziellen Variante für Joomla angeboten wird. IXXO Cart ist zwar Open Source, aber nicht kostenlos. Dafür bekommt der Anwender allerdings einiges geboten: Das Shopsystem fokussiert sich vor allem auf Marketingaspekte und bietet Features wie einen einfachen so genannten „One Page Checkout“ (Kauf in einem Schritt), Suchmachinenoptimierungen, umfangreiche Auswertungen sowie Schnittstellen zu allen großen Payment-Gateways. IXXO Cart für Joomla gibt es in den Varianten Basic (einmalig 295 US-Dollar) und Plus (einmalig 595 US-Dollar), die sich unter anderem im Bereich Mehrsprachigkeit im Backend oder bei Spezial-Features wie Preismeldungen an Kunden unterscheiden [8].
TYPO3
Auch für TYPO3 bietet das Extension-Repository reichlich Auswahl an Shoperweiterungen. Neben den hier vorgestellten Extensions Commerce und GSA Shop sind das unter anderem Webformat-Shop, Trade und der Klassiker „tt_products“.
Commerce
Die TYPO3-Shop-Extension „Commerce“ [9] ist zwar immer noch im Beta-Stadium (aktuelle Version 0.9.6), wird aber bereits von einigen Shops eingesetzt. Eine besondere Stärke von Commerce ist die komfortable Artikelverwaltung: Auf Basis der Extension „gray tree“ ordnet und verwaltet der Kategoriebaum die Produkte in Haupt- und Subkategorien. Im Kategoriebaum werden auch die Bezahl- und Liefervarianten definiert. Commerce bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Preisgestaltung, etwa eine Staffelung nach Bestellmenge, die Definition von Gültigkeitszeiträumen für Bestellungen oder gruppenspezifische Preise und Staffeln. Der Shopbetreiber kann außerdem verschiedene Rabatte festlegen. Das System spielt seine Stärke besonders bei großen Shops mit einem umfangreichen Warenbestand aus.
GSA Shop
Der GSA Shop [10] und die zugehörige „GSA-Extension-Familie“ sind Neulinge im Extension Repository. Der Shop entstand auf Basis des externen Warenwirtschaftssystems „GS-Auftrag“ von Sage und kann auch weiterhin in Kombination mit der Warenwirtschaft eingesetzt werden. Die zusätzliche, mit der Warenwirtschaft kompatible Datenbank ist aber auch unabhängig davon unter TYPO3 einsetzbar. Auch GSA Shop ermöglicht dem Betreiber eine umfangreich konfigurierbare Preisgestaltung: Spezielle Angebote, Rabatte oder Sonderangebote sind für bestimmte Benutzergruppen oder Benutzer einzeln anpassbar. Das Design kann über Smarty-Templates angepasst werden. Viele Hooks und APIs sollen Entwicklern bei umfangreicheren Anpassungen und individuellen Erweiterungen helfen.
Weitere Informationen zu Commerce, GSA Shop und weiteren Shop-Extensions für TYPO3 liefert der Artikel „Shop-Systeme für TYPO3“ in T3N Nr. 12 ab Seite 81.