- Mythos 1: Website bei möglichst vielen Suchmaschinen anmelden
- Mythos 2: Ein hoher Google PageRank ist wichtig
- Mythos 3: Die „richtigen“ Metatags sorgen für ein besseres Ranking
- Mythos 4: „Sprechende URLs“ verbessern automatisch das Google Ranking
- Mythos 5: Bezahlte Werbung beeinflusst die organischen Suchergebnisse
- Mythos 6: Viele eingehende Links sind gut für das Ranking
- Mythos 7: Google fördert valide Seiten nach W3C-Standard
- Mythos 8: Die Keyword-Dichte sollte im oberen Teil des Texts hoch sein
- Mythos 9: Perfekte „Onpage“-Optimierung ist bei stark umkämpften Suchbegriffen wichtig
- Mythos 10: Grafische Links sind schlecht
- Nützliche Tools
Suchmaschinen-Experte Alan Webb: Die zehn größten SEO-Mythen
Da Google & Co. ihre Ranking-Algorithmen nicht offenlegen,
gibt es viele Vermutungen darüber, wie Webmaster ihre Seiten für eine vordere Platzierung optimieren können. Hinzu kommt, dass die Unkenntnis der Entscheider von einigen „schwarzen Schafen“ der Optimierungs-Branche zum Nachteil der
Kunden ausgenutzt wird. Zeit also, sich einmal mit einigen SEO-Mythen
näher zu befassen.
Mythos 1: Website bei möglichst vielen Suchmaschinen anmelden
Falsch. Es gibt derzeit – zumindest in Deutschland – nur eine relevante Suchmaschine: Platzhirsch Google wickelt ca. 92 Prozent der
Suchabfragen ab, MSN und Yahoo folgen mit nur je rund drei Prozent und der Rest
verteilt sich auf viele kleine Anbieter.
Für die Listung bei Google benötigt man allerdings keine Anmeldung, denn die Suchmaschine
findet neue Webseiten, indem sie Links von anderen Seiten folgt. Links
von anderen Domains zur eigenen Website sind also der beste Weg, um
schnell in den Index aufgenommen zu werden. Es schadet zwar nicht,
seine Website bei kleineren Suchmaschinen einzutragen, aber der Effekt ist minimal und man sollte dafür keinesfalls Geld bezahlen.
Mythos 2: Ein hoher Google PageRank ist wichtig
Falsch. Eingehende Links werden von den Suchmaschinen als Empfehlung
gewertet und beeinflussen das Ranking der eigenen Website positiv. Aus
der Stärke der eingehenden Links einer Seite berechnet Google zwar den
Pagerank, eine Webseite mit PageRank 3 kann aber durchaus in den
Suchergebnissen vor einer Seite mit PageRank 5 platziert sein. Ein
hoher PageRank ist also eher ein mittelbares Ergebnis eines guten
Rankings als die Voraussetzung dafür. Google PageRank ist eigentlich
eine Google-interne Bewertung und hat Einfluss darauf, wie häufig und wie intensiv Google die Website „crawlt“, also auf neue Inhalte hin untersucht. Für Rankings hat es keinen oder kaum einen Einfluss.
Mythos 3: Die „richtigen“ Metatags sorgen für ein besseres Ranking
Früher richtig, bei Google jetzt nicht mehr. In der
„Suchmaschinen-Steinzeit“ halfen sinnvoll gewählte Metatags den
Suchmaschinen, den Inhalt einer Webseite thematisch
einzuordnen. Da dieser Mechanismus aber schnell missbraucht wurde,
wertet zum Beispiel Google heutzutage den Metatag „Keywords“
nicht mehr aus. Der Metatag „Description“ sollte in ein bis zwei Sätzen und maximal 200 Zeichen
den Inhalt der individuellen Seite zusammenfassen. Da er fast immer als
Ausschnitt („Snippet“) in den Suchergebnissen angezeigt wird, kann eine gut gewählte
Description zwar nicht das Ranking, aber durchaus die Klickrate
verbessern.
Mythos 4: „Sprechende URLs“ verbessern automatisch das Google Ranking
Erst in den letzten zwei Jahren haben Suchmaschinen gelernt,
Adressen nach dem Muster
„www.example.com/index.php?param1=value1¶m2=value2“ korrekt zu
verarbeiten. Daher galt lange Zeit die Empfehlung, solche dynamisch
generierten Inhalte durch serverseitige Mechanismen wie das
Apache-Modul „mod_rewrite“ in eine pseudostatische URL, also
beispielsweise www.example.com/value1-value2.html, umzuschreiben.
Was die Indizierung angeht, sind beide Varianten inzwischen
gleichwertig, obwohl Google Links von Seiten mit mehr als zwei Parametern
vermutlich nicht gern folgt. Deshalb sollte man möglichst nicht zu viele davon nutzen.
Die sprechende Variante hat bei der
Verlinkung allerdings Vorteile, wenn die komplette URL als Linktext verwendet wird
und wichtige Keywords darin vorkommen. Außerdem kann sie
die Klickrate positiv beeinflussen: Wenn das Keyword in der Adresse
erscheint, wird es in den Suchergebnissen hervorgehoben und eine
sprechende URL lässt sich leichter weitergeben – etwa am Telefon.
Mythos 5: Bezahlte Werbung beeinflusst die organischen Suchergebnisse
Falsch. Laut Google beseht keinerlei Zusammenhang zwischen
bezahlten Anzeigen/AdWords und den eigentlichen Ergebnissen. Der Autor kann das anhand eigener Recherchen bestätigen.
Mythos 6: Viele eingehende Links sind gut für das Ranking
Hier hat sich inzwischen die Gewichtung verschoben. Vor einiger Zeit
kam es noch darauf an, möglichst viele eingehende Links zu bekommen
(„Linkpopularität“). Als dann bei etlichen Websites im Footer jeder Seite
teilweise ganze Linkfarmen auftauchten, änderten sich die Kriterien. Inzwischen ist es wichtiger, von möglichst vielen Domains
(„Domainpopularität“) beziehungsweise unterschiedlichen IP-Adressen („IP-Popularität“)
Links zu erhalten. Allerdings geht es auch hier um Qualität und nicht um Quantität. Links von Domains, die selbst ein gutes Ranking bei Google haben, sind am besten. Dieser Teil des Algorithmus heißt „Trustrank“.
Übrigens hat auch die Position des Links auf der Seite und im Quelltext einen Einfluss auf die Gewichtung. Footer-Links sollte man zum Beispiel vermeiden.
Mythos 7: Google fördert valide Seiten nach W3C-Standard
Falsch. Das strikte Einhalten von Webstandards beeinflusst das
Ranking einer Webseite nicht. Umgekehrt können aber grobe
Codierungsfehler dafür sorgen, dass nicht alle Seiteninhalte korrekt
eingelesen werden und sich so das Ranking verschlechtert.
Mythos 8: Die Keyword-Dichte sollte im oberen Teil des Texts hoch sein
Heute ist es so, dass eine Seite relevanter wird, wenn die
Suchbegriffe (Keywords) nicht nur am Anfang des Texts auftauchen, sondern über
den gesamten Inhalt verteilt sind. Durch diese Keyword-Verteilung wird der gesamte Inhalt relevant und somit besser bewertet. Optimal ist es, wenn die Suchphrase im Quelltext oben, in der Mitte und unten erscheint.
Mythos 9: Perfekte „Onpage“-Optimierung ist bei stark umkämpften Suchbegriffen wichtig
„Offpage“-Kriterien (d.h. von wo und wie
man verlinkt ist) sind heutzutage tatsächlich wichtiger als „Onpage“-Elemente wie zum Beispiel Title-Tags und optimale Keyword-Dichte. Es ist heute möglich, Vorschaltseiten, die sehr wenig oder gar keinen Text haben, bei Google ganz nach oben zu bringen. Theoretisch könnte man sogar mit einer vollständig leeren Seite bei Google die Top-Position erreichen – nur durch Offpage-Optimierung.
Ein schönes
Beispiel der Macht der Domainpopularität (eigentlich IP-Popularität)
ist das Wörtchen „hier“: Google-Suchtreffer Nr. 1 ist die Downloadseite des Acrobat Reader, obwohl das Wort „hier“ darauf nicht ein einziges
Mal auftaucht. Warum ist diese Seite dann auf Platz 1 von fast 600.000.000 Treffern? Viele Webmaster platzieren neben Links zu PDF-Dateien den Satz: „Klicken Sie hier, um den Acrobat Reader herunterzuladen.“ Der Link im Wort „hier“ zeigt dabei immer auf die Acrobat-Downloadseite.
Mythos 10: Grafische Links sind schlecht
Tatsächlich wird ein Textlink mit dem richtigen Linktext bevorzugt behandelt, aber ein Bild-Link, der im Alt-Text (Alternativ-Attribut) die richtige Suchphrase nutzt, wird von Google ebenfalls gut bewertet. Wichtig ist, dass es ein direkter Link ist, der
nicht durch einen Adserver o.Ä. läuft. Das Title-Attribut, das
eigentlich für Textlinks vorgesehen ist, hat keinen Einfluss auf das
Ranking.
Bei Grafiken ohne Link wird das Alt-Attribut überhaupt
nicht im Ranking-Algorithmus bewertet.
Nützliche Tools
Es gibt viele Websites mit Hilfen rund um die Suchmaschinenoptimierung. Einige haben sich dabei als besonders praktisch herausgestellt:
- Google AdWords Keyword Tool: Zeigt zu einem Keyword alternative oder verwandte Begriffe an. Angaben nach Suchhäufigkeit, allerdings ungenau [1].
- Google Trends: Ausführliche Suchstatistik mit grafischer Darstellung, hilfreicher Vergleich von Keywords möglich [2].
- Keyword Density Analyzer: Gutes Tool, um die Häufigkeit von Suchbegriffen (Keyword-Dichte) auf einer Seite festzustellen [3].
- Search Engine Spider Simulator: Zeigt an, wie Suchmaschinen eine Website wahrnehmen [4].
- Backlink Watch: Welche Websites verweisen wie auf meine eigene Site [5] ?
Zum Thema Mythen über Suchmaschinenoptimierung, gibt es im Webstandardblog auch einen lesenswerten Beitrag, bei dem Leser die angefangene Liste durch weitere „Mythen“ ersetzen.
Ein interessanter Artikel, ich könnte allerdings auch schreiben, dass alle 10 Mythen der Wahrheit entsprechen, da hier (mit einer Ausnahme) jeglicher Beweis oder zumindest jegliche Argumentation fehlt warum dieser Mythos denn nun nicht stimmt.
Behauptungen kann nunmal jeder aufstellen, auch wenn ich dem Autor in fast jedem Punkt zustimme könnte man wenigstens erwähnen woher die Infos stammen, dass dieser Mythos eben nicht stimmt.
Ausgezeichnete Artikel. Ich glabue es fehlt nur ein kleinikeit. Die Inhalte sind nicht so wichtig. Diese Keyword density ist Geschihte. Das ist nur fpr die Profis klar geworden. Im Internet findet man hunderte von Anzeigen „Studenten für Online Marketing- Texre verfassen nach SEO Standards und …“
Last but not least. Google bereitet eine riesen Änderung. Sie können die neue Algorithm schon testen: www2.sandbox.google.com
Sehr guter Artikel. Viele dieser Annahmen entstehen auch aus Missverständnissen. Z.B mit der „bezahlten Werbung“. Google mag Linktauschprogramme etc. von irgendwelchen dubiosen Websites nicht so gerne. Das bedeutet nicht, dass man bestimme Online-Werbeangebote grundsätzlich nicht nutzen soll. Aber Vorsicht ist dennoch geboten.
Reißerischer Titel, z.T. irreführende Infos. Warum z.B. nicht bei Google anmelden, wenn es die Indexierung beschleunigt (was gerade bei unbekannten Seiten der Fall ist), warum nicht beim Open Directory Project anmelden, warum nicht bei Yahoo & Bing? Wieso sich auf 92 % Marktanteil verlassen, wer will 8 % Kunden verlieren?
Ein hoher Pagerank ist nicht wichtig? Was für ein Quatsch. Natürlich ist er wichtig, oder würden Sie 1 gegen 5 tauschen wollen? Er ist vielleicht nicht so wichtig, wie manche glauben, aber das ist nicht dasselbe.
Die „richtigen“ Metatags sorgen nicht für ein besseres Ranking? Doch, wenn vielleicht auch nicht bei Google oder in dem Ausmaß, in dem es viele schlechte Berater den Kunden weis zu machen versuchen.
Viele eingehende Links sind nicht gut für das Ranking? Jetzt wird es wirklich hanebüchen. Selbstverstädnlich sind sie das, auch wenn es Unterschiede in der Bewertung der eingehenden Links gibt.
Was soll perfekte „Onpage“-Optimierung sein, die bei stark umkämpften Suchbegriffen angeblich nicht mehr wichtig ist? Das Adobe-Beispiel ist doch völlig untypisch und für die übliche Website unpassend.
Grafische Links sind nicht schlecht? Doch, wenn der Alt-Text fehlt oder nicht stimmt.
Wenn man nach jeder zweiten „Mythos!“-Überschrift im Text die Relativierung nachgereicht bekommt, weiß man: Das hat ein Berater geschrieben…
Hallo,
einige der genannten Punkte sind eher dazu da für behinderten gerechte Darstellung.
Finde den Titel recht fehlerhaft, da es fast nur um Google geht.
Gruß
„Bei Grafiken ohne Link wird das Alt-Attribut überhaupt nicht im Ranking-Algorithmus bewertet.“
Ähm, wenn ich eine Bilderreiche Seite habe und die 800 Besucher pro Tag die über die Google Bildersuche reinkommen verlieren will, sollte man das befolgen. Ansonsten kann man nur raten sich um gute Alt Texte für Bilder zu kümmern…
Schöne Auflistung, auch wenn ich nicht allem komplett zustimmen kann.
Hallo, das sind wenigstens man ein paar Aussagen zu Mythen wo man nie genau weiß was nun richtig ist oder nicht. Sehr schöner Artikel, hilft mir auf jeden Fall weiter.
sehr interessant, danke für den artikel
gute info, hilft ein bischen mehr licht ins sem zu bringen.
gute info, hilft ein bischen mehr licht ins sem zu bringen.
Also die Mythen sind top und würden jedem einsteiger im bereich SEO aufjedenfall helfen
Ich kann nur das bestätigen, was der Text an sich wiedergibt.
Guter Beitrag danke!
Ich finde der (Backlink Watch)-Tool ist ein sehr nützlicher Toolm, um zu sehen welche seiten wie auf meine Webseite verweisen. So kann ich sehen, ob der Inhalt meiner Webseite ungefär die richtige besuchergruppe anspricht.
Kostenlose Besucher sind immer beliebt. Suchmaschinenoptimierung macht aber auch etwas Arbeit, so dass die Besucher nicht mehr ganz so kostenlos sind. Danke für diese SEO Mythen.
Interessante Aufstellung, obwohl ich auch nicht mit allem konform gehen kann.
Schöne Liste. Stimmt vieles von. Natürlich ist der PR nicht so wichtig FÜR EINE PLATZIERUNG.Das heißt ja nicht das er generell unwichtig ist. Aber es werden nicht umsonst Seiten mit PR1 manchen PR3 Seiten vorgezogen. Ergo ist die Aussage komplett richtig.
Den Backlinkchecker mag ich nicht so.
lg
Hallo,
ich denke, für den unbedarften User, sollte dieser Beitrag aktualisiert werden, da sich seit dem Google Upgrade Penguin sich die Situation hinsichtlich der Backlinks bzw. Inbound Links, den eingehenden Links zu einer Website, geändert hat. Sonst ist der Beitrag Klasse.
Grüße aus Hamburg,
Hallo suchmaschinenexperte,
vielen Dank für deinen Hinweis – wie allerdings oben rechts deutlich zu sehen ist, stammt der Artikel aus dem t3n Magazin Nr. 15. Seitdem gibt es auch schon viele neue und aktuelle Artikel zum Thema hier auf t3n.de.
Viele Grüße aus dem t3n-HQ,
Johannes