Nach der Trennung vom TYPO3-Projekt: Neustart für Neos
Die Idee zu Neos war eine Idee innerhalb
der TYPO3-Community, die damals von vielen bekannten Köpfen
des Projekts entwickelt wurde. Die TYPO3-Association hat es lange Zeit stark
unterstützt, dennoch ist Neos nie so richtig in der Community
„angekommen“. Eine ganze Community davon zu überzeugen, ein
bestehendes und gut funktionierendes Tool zu ersetzen, ist keine leichte
Aufgabe. Letztlich gab es auch zu wenige
Berührungspunkte und „Contributions“ zwischen den beiden Projekten, um sich dem anzunähern, was Neos einstmals werden sollte: der Nachfolger von TYPO3.
Die Trennung vom TYPO3-Projekt hat jetzt die
Möglichkeit eröffnet, noch einmal grundlegend darüber nachzudenken, in welche Richtung
Neos sich in Zukunft entwickeln soll. Bisher war das Ziel, dass Neos
ein klassisches Content-Management-System werden soll – mit dem Potenzial, TYPO3 zu ersetzen. Als eigenständiges Projekt lässt sich der Fokus jetzt völlig
neu setzen.
Es sind zwar noch keine konkreten Entscheidungen gefallen, aber
Ansätze wie COPE (Create Once, Publish Everywhere) und die Verbindung verschiedener Content-Quellen, wie Daniel Hinderink und Rasmus Skjoldan sie in ihrem Talk auf der diesjährigen Inspiring Conference präsentiert haben, geben mögliche Impulse für die zukünftige Entwicklung. Wir im Neos-Team arbeiten bereits an einer neuen Website und einem Plan für die
Zukunft. Auf unserer Diskussionplattform Discourse http://discuss.neos.io werden
in den nächsten Wochen schon einige dieser Themen diskutiert werden. Wir laden jeden Neos-Interessierten dazu ein, sich an dieser Diskussion zu beteiligen.
Was aktuell passiert
Im Moment liegt der Fokus
darauf, die Trennung vom TYPO3-Projekt zu vollziehen und die für ein
Open-Source-Projekt nötige Infrastruktur aufzubauen. Was dabei alles anfällt und wie weit wir sind, lässt sich auf unserer Plattform einsehen (neos.io).
Zudem sind wir aktuell dabei, Version 2.0 von Neos zu
finalisieren und die nächsten Releases zu planen. Diese Version wird ein wichtiger Meilenstein für das Projekt, denn die Liste der neuen
Features beinhaltet unter anderem das lokalisierte Backend sowie die
Möglichkeit, das Backend noch granularer für Redakteure
einzuschränken. So wird es möglich sein, für Redakteure Loginbereiche im Frontend aufzubauen und einige zusätzliche
Sicherheitseinschränkungen zu konfigurieren. Außerdem sind wir dabei, die
Stabilität des Systems zu verbessern. Auf Basis dieser Neuerungen ist dann auch eine
Version mit längerem Support-Zeitraum denkbar. Auch dazu
werden wir in Kürze einen Entscheidungsprozess anstoßen. Generell haben wir vor, Entscheidungen offen zu diskutieren und in vielen Fällen
auch ein offenes Voting anzustreben.
Flow bleibt
Auch Flow sollte erwähnt werden, wurde es doch als Basis für Neos entwickelt.
Klar ist, dass Flow mit Neos zieht. Allerdings werden wir in Zukunft
noch deutlicher herausstellen, dass Flow primär als Basis für Neos
entwickelt wurde und eben nicht als besonders schnelles und umfangreiches PHP-Framework für jegliche Form der App-Entwicklung. Die Zukunft von Flow
ist auf jeden Fall gesichert. An der Version 3 von Flow, die sich wie die Version 2 von Neos derzeit in der Betaphase befindet, zeigt sich, dass
auch größere Features und Erweiterungen in Flow immer wieder notwendig werden, um die Weiterentwicklung von Neos zu gewährleisten.
Neos wird sicher noch etwas brauchen, um sein
endgültiges Profil als CMS zu auszubilden. Wer allerdings eine Website mit großen Applikationsanteilen oder
vielen individuellen Inhaltsarten betreuen will, sollte einen Blick auf Neos werfen.