Vor mehr als eineinhalb Jahren wurde die Entscheidung getroffen, die Basis für TYPO3 5.0 selbst zu entwickeln. Da kein geeignetes Framework für diese Zwecke in Aussicht war, nahm Robert Lemke die Arbeit auf, eine Grundlage zu entwerfen, die den Entwicklungsstil des 5.0-Teams unterstützt. Durch das positive Feedback aus der TYPO3- und PHP-Community wurde das Entwicklerteam ermutigt, das Framework auch als eigenständige Lösung zu veröffentlichen. Dies war ohne viel Mehraufwand möglich, denn eine strikte Trennung zwischen Framework und Paketen, die die Funktionalität des CMS stellen, war ohnehin vorgesehen.
FLOW3, das Framework hinter TYPO3 5.0
Das T3BRAND-Team entwickelte mit FLOW3 [1] eine neue Tochtermarke, die der Tatsache Rechnung trägt, dass die Funktionen, an denen die Entwickler bisher gearbeitet haben, nicht nur als Grundlage für TYPO3 5.0 dienen, sondern auch für ambitionierte PHP-Projekte ohne CMS-Funktionen eine hervorragende Grundlage bilden. Mit Hilfe von FLOW3 wird es hoffentlich auch gelingen, Entwickler in das Projekt einzubeziehen, die an einem CMS nicht interessiert sind.
Zusätzlich hat sich auch unter der Haube wieder einiges getan. Die meiste Arbeit floss dabei in den vergangenen Monaten in die Entwicklung des MVC-Framework. Diese wichtige Komponente wird später das Rückgrat sämtlicher Plugins in TYPO3 5.0 bilden. Andreas Förthner unterstützte Robert tatkräftig bei der Entwicklung und wird für die Vervollständigung der Komponente durch Validierungs- und Filterfunktionen sorgen.
Qualität für alle
Zwar herrscht stets Einigkeit darüber, wie wichtig lesbarer und gut dokumentierter Code ist, doch selten fassen Programmierer sich an die eigene Nase.
Das Entwicklerteam hat auf Grundlage der bestehenden Coding Guidelines sehr früh ein Regelwerk für Code eingeführt, der in TYPO3 5.0 einfließen soll. Neu ist, dass die Einhaltung dieser Regeln automatisch geprüft wird. Mit Hilfe des PHP_CodeSniffer [2] und eines auf den Coding Guidelines basierenden Regelsatzes (der so genannten Sniffs) von Tim Eilers und Malte Jansen wird der Code kontinuierlich überwacht – so soll Code-Wüstlingen das Handwerk gelegt werden.
Neben Stilvorgaben, wie der Platzierung von Klammern und der Einrückung, werden aber auch inhaltliche Vorgaben überwacht – beispielsweise das Vorhandensein von Dokumentationskommentaren im Quellcode.
Dokumentation! Dokumentation?
Die Dokumentation rund um TYPO3 5.0 basiert auf DocBook XML. Das Ziel ist es, eine zusammenhängende Dokumentation zu schaffen, um einen Ausweg aus dem Dschungel von Einzeldokumenten zu bieten. Das Problem dabei: Die Dokumentation soll zwar an einer Stelle zu finden sein, hat ihren Ursprung aber in einer Vielzahl von FLOW3-Packages und soll auch im Kontext dieser Packages eigenständig les- und bearbeitbar sein.
Gelöst wurde dies mit einer klar vorgegebenen Struktur der Package-Dokumentation und einem einfachen, aber spezialisierten DocBook-Renderer (wiederum ein FLOW3-Package). Die neue Struktur schafft zusätzlich die Voraussetzung für eine künftige Übersetzung der Dokumentation in die Sprachvielfalt der Community.
Organisation ist alles
Entwickler und Interessierte konnten Ende Januar eine Neustrukturierung des Subversion-Repository beobachten. So wird jetzt nicht nur dem bewährten Konzept von Verzeichnissen für Trunk, Tags und Branches gefolgt, sondern es sind auch weitere Ebenen zur Trennung von Projekten im Repository vorgesehen. In Verbindung mit der Inbetriebnahme eines eigenen Servers für das Hosting von Subversion sind dies beste Voraussetzungen für den geplanten Einsatz eines Continuous-Integration-Werkzeugs.
PHP Québec Conference
In Kürze steht die nächste Konferenz vor der Tür. Mitte März wird der Autor in Montréal [3] über die Entwicklung des Content Repository referieren und nebenbei versuchen, dabei auch Begeisterung für FLOW3 zu schüren. Nach dem positiven Feedback zu den Konferenzen im Herbst 2007 in Karlsruhe und Frankfurt freut sich das Team auf die Gelegenheit, auch in Nordamerika die Werbetrommel rühren zu können.
„Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit“
Die Entwicklung des Projekts soll in diesem Jahr maßgeblich beschleunigt werden: Der Autor hat sich aus dem Alltag des Agenturgeschäfts zurückgezogen, um ausschließlich an TYPO3 5.0 arbeiten zu können. Zudem machen es die Änderungen an den Grundlagen der Dokumentation, neue Methoden zur Qualitätssicherung sowie die Neuorganisation des Subversion-Repository einfacher, weitere Entwickler einzubinden. Attacke!