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UX & Design

TYPO3: Inhalte und Daten verteilt nutzen

Anwendungen wie die Bereitstellung von Mitgliederinformationen oder der gemeinsame Zugriff auf Datenbestände klingen simpel, aber reizen die Bordmittel einer TYPO3-Installation schnell aus. Die Lösung: eine Koppelung von Datentypen, die eine dezentrale Pflege eines gemeinsamen Datenbestands ermöglichen.

6 Min.
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Immer mehr moderne Websites bieten bestimmten Nutzergruppen spezifische Informationen an. Oft sind dies Mitglieder oder zugangsberechtigte Personen, die geschützte Inhalte einsehen dürfen. TYPO3 bietet hierfür bereits ausgereifte Erweiterungen, die sowohl Login als auch den Registrierungsprozess selbst umfassend abbilden [1].

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So weit, so gut, zumindest wenn es um reguläre Inhalte wie Seiten, Downloads und Ähnliches geht. An die Grenzen stoßen diese Erweiterungen aber, wenn der Nutzer Zugriff auf bestimmte Daten erhalten soll, die über vorher erhobene Registrierungsdaten hinausgehen. Nimmt man beispielsweise an, ein Mitglied eines Verbands – beispielsweise ein Betrieb – verfügt über einen Login für den geschützten Bereich der Internetseite. Der Verband besitzt darüber hinaus eine Datenbank, in der er unter anderem die Adressdaten und Zusatzinformationen der Mitglieder, also der Betriebe, speichert. Da liegt es nahe, dem Mitglied direkt die Möglichkeit zur Pflege seiner „eigenen“ Daten zu gewähren.

Vorhandene Erweiterungen nutzen

Die bei diesem Beispiel eingesetzten Erweiterungen sind jeweils Spezialisten ihrer Art. Während der Login mittlerweile eine Kernfunktion von TYPO3 darstellt und auf dem Datentyp „FE-Nutzer“ basiert, ist „tt_address“ [2] eine der am häufigsten eingesetzten Extensions im Verzeichnis. Diese Erweiterung arbeitet mit dem Datentyp „Adresse“, der in einer eigenen Tabelle verwaltet wird. Zahlreiche andere Erweiterungen nutzen diesen Stamm bereits als Basis. Reizvoll ist es nun, die Funktionen beziehungsweise Datentypen der beiden Erweiterungen zu nutzen und den oben beschriebenen Ablauf in TYPO3 abzubilden.

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Am gebräuchlichsten ist die eigenhändige Registrierung und anschließende manuelle Freigabe von Nutzern für die Website. Eine derartige Registrierung erstellt Datensätze vom Typ „FE-Nutzer“. Diese verfügen über zahlreiche Eigenschaften und man kann sie durch Gruppen modular unterteilen und hierarchisieren. Den Zugriff auf bestimmte Bereiche regelt dann TYPO3 durch Zuweisung im Feld „Zugriff“ seiten- oder inhaltsweise.

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Ein komfortabler Prozess, der sich für normale Inhalte hervorragend eignet. Interessant wird es dort, wo der angemeldete Nutzer auch Daten verändern können soll. Beim Einsatz der Erweiterung für die Registrierung ist die Pflege des eigenen Profils explizit vorgesehen. Das ist aber oft nicht ausreichend, beziehungsweise entspricht es nicht der Abbildung der Realität.

Anhand des Beispiels kann man das gut nachvollziehen. Das erwähnte Mitglied ist ein Betrieb mit zehn Mitarbeitern, von denen drei unterschiedliche Mitarbeiter Zugänge für die Website besitzen. Jeder dieser Mitarbeiter kann nun sein Profil pflegen und dort beispielsweise auch Daten wie die E-Mail-Adresse oder abonnierte Newsletterkategorien selbständig ändern.

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Darüber hinaus gibt es aber auch einen Adressdatensatz zum genannten Betrieb. Für diese Form der Daten hat sich die Erweiterung „tt_address“ etabliert, die es erlaubt, Adressdaten zu verwalten und geordnet abzulegen. Im konkreten Fall bedeutet dies, dass es nun sowohl einen Nutzer- als auch einen Adressdatensatz gibt. Der Nutzerdatensatz für die Festlegung des Benutzernamens, des Passworts und der Berechtigungen; der Adressdatensatz für die Speicherung der Adressdaten.

Wie kann nun aber das Mitglied die Adressdaten pflegen? Wie kann man vermeiden, dass bei jedem Nutzerdatensatz die Adresse redundant gepflegt werden muss?

Stamm- und Zusatzdaten

Um diese Fragen zu beantworten, muss man sich einen Adressdatensatz genauer ansehen. Die Erweiterung bringt von Haus aus eine ganze Reihe von Feldern mit, die für die meisten Zwecke ausreichen. Für das Beispiel eines Verbands mit Mitgliedsbetrieben ist sie aber nicht umfangreich genug. Da sich Datensätze des Typs „Adresse“ einfach um weitere Felder ergänzen lassen, liegt dieser Ansatz für den Aufbau einer Betriebedatenbank nah. Durch das Hinzufügen eigener Felder kann man die Adressdaten um Zusatzinformationen anreichern – von spezifischen Leistungen über Öffnungszeiten bis zu Referenzen. Mit der passenden Extension kann man sogar Zusatzdaten wie Bilder und Logos einzelner Betriebe hinterlegen.

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Datentypen verknüpfen

Um sicherzustellen, dass Mitarbeiter über ihren Login tatsächlich Adress- und nicht nur ihre Profildaten ändern können, muss eine Verknüpfung zwischen den verschiedenen Datensätzen her. Wie bei der Ergänzung um Zusatzfelder erleichtert auch hier der Aufbau der Erweiterung „tt_address“ diesen Schritt.

Dem Adressdatensatz weist man dabei die zugehörigen Nutzer zu. Ein automatisierter Import kann diese Zuordnung auch bei einem Einspielen von Mitgliederdaten übernehmen. Im Umkehrschluss kann man darüber auch bei jedem Login prüfen, zu welchem Adressdatensatz das Mitglied gehört.

Eine Situation, die viele Vorteile bringt. Gerade bei der Verwaltung von gut gepflegten Adressdaten zahlt es sich aus, Nutzer und Adressen zu trennen. Um dennoch den Zugriff auf die eigenen Daten zu ermöglichen, kann man dem angemeldeten Nutzer diese darstellen und zur Pflege anbieten. Eine Lösung, die vor allem für hierarchisch organisierte Strukturen ideal ist: eine zentrale Datenbasis liegt innerhalb der TYPO3-Installation vor, die dezentrale Pflege erlaubt es jedem angemeldeten Mitglied, seine Daten aktuell zu halten. Ein Gewinn für beide Seiten.

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Kombinierte Daten nutzen

Die Daten sind also aktuell und stehen nun für verschiedene Zwecke bereit. Neben dem Login, der natürlich ebenfalls abgebildet ist, stellt das prominenteste Anwendungsbeispiel wohl eine Betriebesuche dar.

Die bei den Adressen erfassten Zusatzdaten bieten hier einen echten Mehrwert gegenüber der klassischen Adresssuche. Ob innerhalb von Leistungen oder spezifischen Feldern: Durch den erweiterten Datensatz kann man diese Suche als Extension einfach realisieren.

Genauso verhält es sich bei anderen Zugriffen auf den Datenbestand. Eine Datenbank, in der die Adressdaten auch vom Verband gepflegt, importiert und exportiert werden können, bildet somit immer den aktuellen Stand ab und erlaubt eine moderne Mitgliederverwaltung.

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Dazu würde sich zwar auch die Oberfläche von TYPO3 eignen, da ja dort alle Daten strukturiert abgelegt sind. Für die noch einfachere Bedienung durch Redakteure lässt sich aber auch eine Web-Oberfläche schaffen, die die Pflege der Betriebe- und Mitgliederdaten in gewohnter Umgebung erlaubt. Die Datenbasis ist aufgrund der Konsistenz vor allem für folgende Funktionen interessant:

  • 
Newsletter
: Durch die eigenhändige Pflege und Festlegung erzielt man eine große Reichweite bei kaum Rückläufern.
  • Betriebesuche(n): Einheitliche Datenbestände sorgen für gute Vergleichbarkeit und bieten Nutzern einen detaillierten Einblick in die Leistungen einzelner Betriebe.
  • Mobile Applikationen

Verteilung auf verschiedene Seiten

Für den Besucher der Internetseite ist die Suche bereits eine der Kernfunktionen, die sich tatsächlich positiv gegenüber anderen „zersplitterten“ Suchen abhebt. Zusätzlich kann man die Suche auch auf Regionen oder spezielle Mitglieder eines Landes- beziehungsweise Regionalverbandes eingrenzen. Als Beispiel: der Zentralverband bietet auf seiner Website eine Suche über alle Mitglieder deutschlandweit an, ein Landesverband nur über seine regionalen Mitglieder.

Inhalte verteilen

Häufig betreut eine Vielzahl an Redakteuren die unterschiedlichen Verbands-Webseiten. Die Webseiten dienen darüber hinaus oftmals mit ihren Inhalten als Vorlage für weitere Seiten. Ob Kampagnenseiten oder regionale Mitgliederinformation: im günstigsten Fall liegen die Inhalte bereits in einer Installation vor und sollen auf weiteren Seiten mit genutzt werden – möglichst ohne großen redaktionellen Aufwand.

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Warum nicht einfach die Multidomainfähigkeit von TYPO3 nutzen und alle Instanzen in einer Installation unterbringen? Die Antworten darauf sind vielfältig, ebenso die Lösungswege. Ob Kopieren der Inhalte per Hand oder die Verwendung von Mount-Seiten (Inhaltsverweisen): Bei umfangreichen Inhalten geht die Übersichtlichkeit schnell verloren. Kommen noch mehrere Redakteure ins Spiel, entstehen zusätzliche Fehlerquellen.

Die Lösung besteht in einer Ausgliederung der einzelnen Seiten in eigene Installationen. So kann man Seiten von Verbänden in eigenen Installationen verwalten und dennoch mit den übergeordneten Daten „arbeiten“. Ein Zugriff auf den Datenbestand der Hauptseite steuert – wie beschrieben – Login und Bearbeitung der eigenen Daten. So lassen sich auch komplexe Organisationsstrukturen abbilden.

Die Nutzung mehrerer TYPO3-Installationen stellt dabei quasi auch die Unabhängigkeit vom Grundsystem sicher. Nachvollziehbare Gründe also, diese Konstellation gezielt bei Verbandsstrukturen einzusetzen

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Wenn sich dann konsistente Daten mit aktuellen Inhalten ergänzen, ist eine optimale und moderne Darstellung eines gesamten Verbands im Internet gewährleistet. So ergibt sich eine sinnvolle verteilte Nutzung von zentralen Daten.

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Kommentare (1)

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Steffen

Hallo alle zusammen,
ich habe den Artikel gerade mit immer größer werdenden Augen gelesen. GENAU diese Verknüpfung von FE-User und tt-address habe ich vor einigen Monaten gesucht. Damals habe ich keine Lösung dafür gefunden und habe auch keinen Ansatz gefunden, um es selbst zu basteln. Jetzt beschreibt Herr Richter in seinem Artikel GENAU diese Lösung, aber er schreibt nicht, WIE es geht! Zum verrückt werden!
Kann mir BITTE jemand einen Anschub geben?
(Vielleicht ist es ja super einfach – ich muss aber gestehn, dass ich noch nicht die Zeit gefunden habe, mich in die Extension-Entwicklung einzuarbeiten. D.h. ich bin bisher nicht über die BE-Bordmittel hinaus gekommen bzw. habe nur hier und da mal Kleinigkeiten im Quellcode der ein oder anderen Extension angepasst…)
Gruß,
Steffen

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