Inhalt einer Seite und ihrer Unterseiten zusammenfassen: TYPO3 Kochbuch: Proberezept
Lösung
Verwenden Sie
das TypoScript-Element CONTENT und verschachteln Sie es über
mehrere Ebenen, indem Sie dem entsprechenden renderObj jeweils ein
weiteres CONTENT-Element zuweisen. Das übergeordnete
CONTENT-Element liefert dabei die UID der Seiten, von denen jeweils
weitere Unterseiten und/oder deren Inhaltselemente verwendet werden.
temp.kumulierterInhalt = COA temp.kumulierterInhalt { 10 = TEXT 10.field = title 10.wrap = <h1>|</h1> 20 = CONTENT 20 { table = tt_content select { orderBy = sorting } } 30 = CONTENT 30 { table = pages select { orderBy = sorting } renderObj = COA renderObj { 10 = TEXT 10.field = title 10.wrap = <h2>|</h2> 20 = CONTENT 20 { table = tt_content select { pidInList.field = uid orderBy = sorting } } } } }
Listing 1
Diskussion
Eines der
wichtigsten TypoScript-Elemente ist das CONTENT-Element, mit dem Sie
Inhalte aus verschiedenen Tabellen der Datenbank auslesen und
anschließend für die Ausgabe formatieren können.
CONTENT verfügt dabei neben wrap und zusätzlichen
stdWrap-Funktionen über drei Hauptbereiche, mit deren Hilfe Sie
exakt festlegen können, welche Inhalte verwendet werden und aus
welcher Tabelle diese stammen sollen.
Mit Hilfe der Eigenschaft table legen
Sie zunächst die Tabelle fest, aus der die jeweiligen Inhalte
geholt werden sollen. Erlaubt sind dabei die Tabelle pages sowie alle
Tabellen, deren Tabellennamen mit einem der folgenden Präfixe
versehen ist:
- tt_
- tx_
- ttx_
- fe_
- user_
Mit Hilfe der
Eigenschaft select konfigurieren Sie die eigentliche SQL-Abfrage.
select verfügt hierzu über weitere Parameter, von denen wir
in diesem Rezept nur pidInList und orderBy benötigen.
Mit Hilfe von pidInList können
Sie einen oder mehrere UID-Werte in einer kommaseparierten Liste
angeben, um die Seiten, von denen der Inhalt geholt werden soll,
festzulegen. Da pidInList über stdWrap-Eigenschaften verfügt,
ist es sogar möglich, diese kommaseparierte Liste mit Hilfe von
TypoScript dynamisch zu erzeugen.
pidInList.cObject = COA pidInList.cObject { 10 = TEXT 10.field = uid 20 = TEXT 20.dataWrap = ,{GPvar:meineURLParameter} }
Listing 2
Achtung |
Sollten Sie keinerlei Angaben zu pidInList machen, wird als Default this – sprich die UID der aktuellen Seite – eingefügt. Ein Löschen oder vollständiges Ignorieren von pidInList ist daher nicht möglich! |
Der Parameter
orderBy wiederum legt das Sortierkriterium fest. In unserem Beispiel
wird nach dem Wert des Felds sorting sortiert. Das bedeutet, dass die
Ausgabe exakt in der Reihenfolge stattfindet, in der die Inhalte im
Backend aufgelistet werden.
Mit Hilfe von renderObj legen Sie die
Formatierung der Ausgabe fest. Erlaubt sind hier sämtliche
TypoScript-cObjects. In der Regel empfiehlt es sich, hier mit einem
COA zu arbeiten, weil Sie damit sicherstellen, dass Sie später
notfalls zusätzliche Werte und Felder zur bestehenden Ausgabe
hinzufügen können. Wenn Sie kein spezielles renderObj
angeben, wird die Default-Einstellung für die gewählte
Tabelle verwendet, wie sie z.B. innerhalb von CSS-styled-content
festgelegt wird.
In unserem Beispiel wird zuerst eine
Überschrift erzeugt, die den Titel der aktuellen Seite ausgibt.
Danach folgt ein erstes CONTENT-Element, das die Inhaltselemente der
aktuellen Seite aus der Tabelle tt_content ausliest. Da, wie bereits
erwähnt, pid-InList als Default die aktuelle Seite verwendet,
wird in diesem Fall keine explizite Angabe benötigt.
Bis hierhin entspricht die Ausgabe der
üblichen Vorgehensweise, wie sie bei CSSstyled-content zum
Einsatz kommt. Doch nun kommen wir zum interessanten Teil des
Beispiels.
Wie bereits erwähnt, können
Sie mit Hilfe von CONTENT auch auf andere Tabellen als tt_content
selbst zugreifen. Da die Aufgabe lautete, die Inhalte der Unterseiten
mit auszugeben, müssen Sie also zunächst auf die Tabelle
pages zugreifen. Auch hier können Sie auf die Angabe von
pidInList zunächst verzichten, weil nur Unterseiten der
aktuellen Seite verwendet werden sollen. Sortiert wird ebenfalls nach
dem Wert des Felds sorting.
An dieser Stelle kommt nun erstmalig
ein renderObj zum Einsatz, damit Sie erst auf den Titel der
ausgewählten Seite und dann auf deren Inhalt zugreifen können.
Das verwendete Element ist ein COA, das im Bereich 10 mit einem
einfachen TEXT-Element versehen wird, mit dessen Hilfe das Feld title
in einer Überschrift zweiten Grads verpackt wird. Der
eigentliche Trick dieses Rezepts liegt im Bereich 20 des COA, denn
hier wird ein weiteres CONTENT-Element verschachtelt. Weil in diesem
Fall die UID der jeweiligen Unterseite und nicht etwa die der
aktuellen Seite als PID verwendet werden soll, wird pidInList mit
Hilfe von field = uid gefüllt.
Mit diesem Trick sorgen Sie dafür,
dass die Inhalte der Reihe nach aus den Unterseiten der aktuellen
Seite ausgelesen werden und als Überschrift den Titel der
jeweiligen Unterseite erhalten.
Warnung |
Wenn Sie diesen Code für die Ausgabe sämtlicher Inhaltselemente verwenden, sollten Sie beachten, dass für eventuell verwendete Elemente vom Typ Menü/Sitemap immer manuell ein expliziter Ausgangspunkt gesetzt werden muss. Ohne die Angabe eines Ausgangspunkts verwendet TYPO3 nämlich auch dafür die aktuelle Seite als Default, was zu unerwünschten Ergebnissen führen kann. |
Abschließend
zeigen wir Ihnen noch ein Beispiel für eine tiefer gehende
Verschachtelung, die zwei weitere Unterebenen in die Ausgabe mit
einbezieht.
Aus Gründen des Komforts haben
wir in diesem Fall ein weiteres temp-Objekt namens unterseiten
angelegt, das Sie mehrfach wiederverwenden können, indem Sie es
an die richtige Stelle kopieren.
temp.unterseiten = CONTENT temp.unterseiten { table = pages select { pidInList.field = uid orderBy = sorting } renderObj = COA renderObj { 10 = TEXT 10.field = title 10.wrap = <h2>|</h2> 20 = CONTENT 20 { table = tt_content select { pidInList.field = uid orderBy = sorting } } } } temp.kumulierterInhalt = COA temp.kumulierterInhalt { 10 = TEXT 10.field = title 10.wrap = <h1>|</h1> 20 = CONTENT 20 { table = tt_content select { orderBy = sorting } } 30 < temp.unterseiten 30.renderObj { 30 < temp.unterseiten 30.renderObj { 10.wrap = <h3>|<h3> 30 < temp.unterseiten 30.renderObj { 10.wrap = <h4>|<h4> } } } }
Listing 3
Durch den
Einsatz des zusätzlichen temp-Objekts können Sie beliebig
viele Ebenen hinzufügen, ohne dabei jedes Mal den vollständigen
Code eingeben zu müssen. Der Inhalt von temp.unterseiten wird
einfach in den Bereich 30 des übergeordneten COA kopiert. Danach
müssen Sie ab der zweiten Ebene lediglich den Bereich 10 des
renderObj modifizieren, damit die Überschriften den zur
entsprechenden Ebene passenden Grad bekommen.
Hallo,
das Skript funktioniert super, aber wie kann ich den Ausgangspunkt bestimmen? Vor allem bei Listing 3? Ich möchte die Zusammenfassungs in der Baumstruktur an einer losgelösten Stelle haben.
grüße
Marc
Welche daten ausgelesen werden wird hier jeweils hauptsächlich über das Wert ‚pidInList‘ gesteuert.
#pages
# pidInList.field = uid
# alle Untesreiten der aktuellen Seite
# pidInList = 23
# alle Unterseiten von seite 23
# pidInList hat .stdWrap und bietet diverse alternative Möglichkeiten den Wert festzulegen