Das freie CMS erobert die Tourismus-Branche: TYPO3 auf Reisen
Noch vor 18 Monaten konnten Internetagenturen mit dem Vorschlag: „Setzen Sie doch TYPO3 ein, das ist leistungsfähig und kostet nichts“, Touristiker noch in ungläubiges Staunen versetzen. „Wenn das nichts kostet, dann wird es nichts Vernünftiges sein“ und „wenn da so viele Leute gleichzeitig programmieren, dann kann das ja ohnehin nicht funktionieren“ waren die beiden am häufigsten vorgebrachten Gegenargumente. Mittlerweile hat sich dies gewandelt und TYPO3 hat sich in der Tourismusbranche rasant verbreitet. Die Liste der TYPO3-basierten Websites in der Tourismusbranche ist lang, darunter zahlreiche bekannte Namen:
Ostseeinsel Rügen | www.ruegen.de |
Deutsche Ostseeküste | www.deutsche-ostseekueste.de |
Nordseeinsel Helgoland | www.helgoland.de |
Nordseeinsel Föhr | www.foehr.de |
Ostfriesland | www.ostfriesland.de |
Hamburg | www. hamburg-tourism.de |
Flensburg | www.flensburg-tourismus.de |
Vorpommern | www.vorpommern.de |
Gran Canaria | www.grancanaria.com |
Niagarafälle | www.tourismniagara.com |
Gründe für den Erfolg
Wie ist der Erfolg in gerade dieser Branche zu erklären? Die Gründe sind vielfältig. Zunächst sind hier die Klassiker zu nennen: TYPO3 ist, zumindest im Frontend, für Redakteure einfach zu bedienen, zudem ist das System lizenzkostenfrei, leistungsfähig und zukunftssicher, da es nicht von einer einzelnen Firma, sondern einer weltweit aktiven Community weiterentwickelt wird. Das sind die typischen Argumente für Geschäftsführer. Die technikbezogenen Argumente sind ebenso traditionell: TYPO3 basiert mit PHP und MySQL auf ausgereifter Technik, der Bedienungsumfang für Redakteure ist detailliert administrierbar, es gibt gute Sicherheitskonzepte sowie Logging, Rollback-Verfahren und eine umfangreiche Dokumentation. Neben diesen relativ allgemeinen Gründen gibt es auch viele Argumente, die aus touristischer Sicht besonders überzeugen.
Synergieeffekte durch Content Syndication
Die oft sehr hierarchische Struktur im Tourismus bietet ideale
Einsatzfelder für die hervorragenden Content-Syndication-Eigenschaften
von TYPO3. Ein Beispiel: Zu einem Landesverband (z. B. Brandenburg)
gehören diverse Regionen (z. B. „Naturreich“), die
wiederum aus Unteregionen bestehen (z. B. Uckermark), zu denen viele Orte (z. B. Prenzlau) gehören. Für die Region „Naturreich“ wurde
ein umfangreiches Tourismusportal erstellt. Um Zeit und Geld zu sparen, hat die Uckermark eine Website erstellen
lassen, die Layout, Installation und viele Module von naturreich.de nutzt, etwa das
regional filterbare A-Z. Ähnlich hat diese Vorteile auch Prenzlau genutzt. TYPO3 dient auf
diese Weise als Basis zur Content Syndication: Viele dezentrale
Redakteure (z. B. Touristeninformationen) pflegen ihre Inhalte ein und ziehen sich dann
wiederum ihre eigenen Projektvarianten heraus.
So können im Tourismus viele Hauptverbände durch einen gut konzeptionierten Hauptauftritt enorme Synergieffekte für untergeordnete Verbände oder Orte erzielen. Typische Tourismus-Module:
- A-bis-Z-Verzeichnisse
- Teaser-Systeme
- Einbindung von Veranstaltungssystemen
- Bilddatenbanken
- mehrstufige Newslettersysteme
- Newssysteme, zum Teil mit RSS
- „Indexed_Search“ für die Suche mit Integration von weiteren Datenbanken
- Bannerwerbung mit Kampagnen
- „Mein individueller Katalog“ (automatische PDF-Erzeugung von gemerkten Seiten)
Besonders oft wird von touristischen Akteuren auch die sehr gute Umsetzung der Mehrsprachigkeit genannt.
Herausforderungen im Tourismus
Die Agentur Sitegeist ist bei den mittlerweile über 80 realisierten TYPO3-Tourismus-Projekten mit der Standard-Installation mehr als nur einmal auf Performance-Probleme gestoßen. Touristische Auftritte haben zum Teil sehr hohe Besucherzahlen, die saisonbedingt sehr starken Schwankungen unterliegen.
Durch Erfahrung in der Optimierung von Caching-Mechanismen kann diesen Performance-Anforderungen jedoch in fast allen Fällen entsprochen werden. Nur für extrem hohe Belastungssituationen ist eine umfangreichere Hardware-Umgebung mit einem Loadbalancer, zwei Webservern sowie zwei Datenbankservern notwendig.
Aktuelle Trends
Auch der Tourismusbereich kann kann sich „Web 2.0“, dem Modewort des Jahres 2006, nicht entziehen. Besonders interessante Aspekte für den Tourismus sind dabei Ajax für verbesserte Usability, Bewertungssysteme für Unterkünfte, Communitys sowie Mashups wie Google Maps und Blogs.
TYPO3 aus Tourismus-Entscheidersicht, hier zu usedom.de |
„Der Einsatz von TYPO3 bei der Pflege unserer Internetpräsentationen macht uns reaktionsschnell, reduziert die Kosten und ermöglicht es uns, Ideen direkt umzusetzen. Mit Aktionen, redaktionellen Texten und Produktpräsentationen können wir schnell auf sich ändernde Bedingungen reagieren. Die Standardisierung unserer Präsentationen versetzt jeden Mitarbeiter der Bereiche Marketing, PR, Vertrieb und Info in die Lage, ohne den Umweg über eine hauseigene IT-Abteilung – oder gar eine externe Agentur – Anpassungen vorzunehmen. Selbst tiefgreifende Änderungen an Struktur und Navigation können wir größtenteils selbst vornehmen und den Auftritten so eine völlig neue Aussage geben. All das ohne die geringsten Programmierkenntnisse – einzige Voraussetzung eine optimale Vorbereitung und Erstellung des Projektes durch eine professionelle Agentur. Der Einsatz von TYPO3 hat unsere Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit deutlich erhöht.“ Bert Balke, Geschäftsführer der Usedom Tourismus GmbH |
Fazit
TYPO3 bietet Verantwortlichen von Tourismus-Projekten eine leistungsfähige und flexible Basis, um Projekte mit unterschiedlichster Komplexität zu realisieren. Besonders die gute Unterstützung von Content-Syndication, also der Mehrfachverwendung von bestehenden Inhalten auf unterschiedlichen Webauftritten, macht sich dabei in vielen Projekten bezahlt.