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Externe TypoScript-Editoren im Kurzporträt: TypoScript-Helferlein für TYPO3

Wer komplexe Websites oder Portale mit TYPO3 realisiert, sehnt sich beim Programmieren im Backend schnell nach mehr Überblick und nach den Funktionen eines Texteditors. Um die Sehnsucht zu stillen, sind in der Community verschiedene Helferlein zum Programmieren von TypoScript entwickelt worden. Hier ein Überblick.

6 Min. Lesezeit
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Zum Programmieren von TypoScript mit einem Texteditor gibt es in der Regel zwei Wege: entweder mit Copy & Paste über die Zwischenablage, wobei zwischen Editor und Backend gewechselt werden muss, oder durch die Auslagerung des Setup-Skripts mit direktem Zugriff aus dem Editor via FTP (einige Editoren wie Vim oder Jedit bieten auch noch andere Wege zum Bearbeiten an):

TYPOSCRIPT
page.config.no_cache = 1
<INCLUDE_TYPOSCRIPT: source="FILE: /fileadmin/ts/area42.ts">

Listing 1

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Mit der Auslagerung lassen sich die Vorteile der externen Editoren nutzen, wobei deren Funktionsumfang recht unterschiedlich ist. Die Auswahl ist groß und so liefert dieser Artikel eher einen groben Überblick über das Angebot als eine detaillierte Auflistung der Funktionen. Auch auf Installationsanleitungen wird bewusst
verzichtet, sie befinden sich auf den Websites der
jeweiligen Projekte.

BBedit (Mac OS – kommerziell)

Auf der Mac-Plattform gehört BBedit zum Urgestein der Editoren. Umso erstaunlicher ist es, dass erst im Herbst letzten Jahres eine Erweiterung für TypoScript verfügbar wurde. BBedit glänzt durch eine Vielzahl von Funktionen wie FTP-Unterstützung, Clippings oder Tag-Editing. Schade ist jedoch, dass das TypoScript-Add-on nur Syntax-Highlighting mitbringt und von den anderen Möglichkeiten keinen Gebrauch macht. Ein Trost dabei ist, dass die Erweiterung recht aktuell ist.

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Edit+ (Windows – kommerziell)

Der kommerzielle Texteditor Edit+ verfügt über eine gute Unterstützung für den Bereich Webdevelopment und kann auch Dateien via FTP hochladen und bearbeiten. Die TypoScript-Erweiterung ermöglicht zwar Syntax-Highlighting, Autoeinrückung und Autovervollständigung, ist jedoch eine Erstversion aus dem Jahre 2005 und somit nicht besonders aktuell. Das Add-on nutzt Möglichkeiten von Edit+ wie Dateivorlagen und Clippings nicht aus.

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Homesite (Windows – kommerziell)

Einst war Homesite der unumstrittene Editor für Webdevelopment. Die Welt teilte sich in WYSIWYG-Editoren und Homesite-Clones. So ist auch nicht verwunderlich, dass eines der ersten TypoScript-Add-ons für Homesite entwickelt wurde. Mit dem Stillstand der Entwicklung von Homesite ist allerdings auch der TypoScript-Parser nicht weiterentwickelt worden. Die Version 0.2.2 stammt aus dem Jahre 2003 und hat deshalb viele Entwicklungsschritte von TYPO3 verschlafen. Homesite selbst bietet immer noch einen sehr großen Funktionsumfang und von einigen Features wie FTP und mehrzeiligem Ersetzen kann manch aktueller Editor nur träumen.

Ist der TypoScript-Parser installiert und in den Optionen die Dateiendung „*.ts“ für TypoScript gesetzt, beherrscht Homesite lediglich das Syntax-Highlighting von TypoScript. Wer den Texteditor noch mehr auf TypoScript trimmen will, muss danach noch selbst Hand anlegen. Denn trotz Dateivorlagenfunktion ist der Editor nicht einmal in der Lage, TypoScript-Dateien anzulegen.

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Jedit (plattformunabhängig – Open Source)

Jedit ist, wie der Name vermuten lässt, ein in Java geschriebener, plattformübergreifender Editor. Das Spezielle am TypoScript-Add-on für Jedit ist, dass es zu einem Teil aus der TYPO3-Erweiterung „jeditvfs“ besteht und zum anderen aus einer Erweiterung für den Editor selbst.

Sind die TYPO3-Erweiterung und das TypoScript-Add-on installiert und konfiguriert, kann direkt auf Constants und das TypoScript-Setup einer TYPO3-Installation zugegriffen werden, um sie in Jedit zu editieren. Jedit beherrscht dabei die Verwaltung mehrerer TYPO3-Installationen gleichzeitig. Schade ist, dass sich die Fähigkeiten des Jedit-Plugins lediglich auf Syntax-Highlighting und Autoeinrückung beschränken. Auch kann Jedit nur vorhandene Template-Programmierung editieren, sie aber nicht selber anlegen. Das Add-on ist circa ein Jahr alt und dürfte somit einen Großteil der aktuellen TypoScript-Definition kennen.

Kate (Linux – Open Source)

Kate ist neben Quanta+ der populärste und leistungsfähigste Editor für den KDE-Desktop. Er lässt nur wenige Wünsche offen. Eine Besonderheit von Kate ist, dass er mit Hilfe des KDE-Desktops sowohl FTP- als auch SFTP-Verbindungen unterstützt. Ist das TypoScript-Add-on installiert, beherrscht Kate Syntax-Highlighting, Autoeinrückung und Autovervollständigung für TypoScript. Snippets für die Snippet-Sammlung von Kate bringt das Add-on leider nicht mit. Da „TypoScript for Kate“ Anfang 2006 noch einmal überarbeitet wurde, werden auch viele neue TypoScript-Befehle unterstützt.

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Notepad++ (Windows – Open Source)

Ein sehr beliebter und durch Plugins erweiterbarer Editor ist Notepad++. Die TypoScript-Erweiterung ist sehr aktuell und wird ständig gepflegt. Ist sie installiert, beherrscht Notepad++ Syntax-Highlighting, Autoeinrückung und Autovervollständigung. Leider ist Notepad++ weder selbst noch per Plugin in der Lage, Dateien per FTP zu bearbeiten.

SubEthaEdit (Mac OS – kommerziell)

Ein leistungsfähiger Editor für Mac OS ist SubEthaEdit, der besonders durch seine Collabration-Fähigkeiten auffällt. Trotz der ausgezeichneten Teamfähigkeiten beim Programmieren unterstützt SubEthaEdit leider keine FTP-Verbindungen. Das TypoScript-Add-on ist überarbeitet worden, ermöglicht jedoch lediglich Syntax-Highlighting.

SweeTS/PSPad (Windows – Open Source/Freeware)

Die wohl mächtigste TypoScript-Erweiterung für einen Editor ist SweeTS. Die Grundlage bildet der Freeware-Editor PSPad, der durch zahlreiche Funktionen sowie die Unterstützung von FTP und vielen Programmiersprachen glänzt. Die detaillierten Anpassungsmöglichkeiten des Editors nutzt SweeTS umfassend aus. SweeTS macht aus PSPad eine komplette Entwicklungsumgebung für TypoScript. Er bringt nicht nur die Standardfunktionen wie Autovervollständigung, Autoeinrückung und Syntax-Highlighting mit, sondern auch einen Code-Explorer, Eingabemakros, eine integrierte TypoScript-Hilfe, Dateivorlagen sowie eine Linksammlung. Wer will, kann zusätzlich noch die Toolbar-Symbole im TYPO3-Design aktivieren, womit schnell eine vertraute Umgebung entsteht. Dank der Möglichkeit, Dateien zu erstellen und auch über FTP zu sichern, kann SweeTS Out-of-the-box zum Programmieren von TypoScript genutzt werden. Die Dateivorlagen und die Eingabemakros ermöglichen dabei das einfache Anlegen typischer Code-Schnipsel. Treten Fragen bei der Programmierung auf, ist man mit zwei Klicks auf einer TYPO3-Snippet-Seite oder der markierte Befehl lässt direkt in der TypoScript-Hilfe nachschlagen. Mit Hilfe von „Wine“ und „Crossover“ kann SweeTS auch unter Linux beziehungsweise Mac OS genutzt werden. Zur kommenden TYPO3-Konferenz T3CON Ende September soll eine neue Version erscheinen, die auch eine aktuelle Hilfe enthalten wird.

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Textmate (Mac OS – kommerziell)

War BBedit jahrelang der einzige leistungsfähige Editor für Mac OS, so ist mit Textmate ein weiterer leistungsfähiger und innovativer Editor hinzugekommen. Die Funktionsvielfalt nutzt auch das TypoScript-Add-on aus und bietet neben der Standardunterstützung wie Autovervollständigung, Autoeinrückung, Syntax-Highlighting auch interaktive Code-Snippets an. Da das Add-on teilweise auf den Quellen von SweeTS basiert, ist es sehr aktuell. Ein Wermutstropfen bei Textmate ist jedoch die fehlende FTP-Unterstützung.

Ultraedit (Windows – kommerziell)

Eines der Schwergewichte im Bereich Texteditoren ist Ultraedit: Das Programm glänzt durch Schnelligkeit und großen Funktionsumfang, inklusive FTP-Unterstützung. Auch für Ultraedit existiert ein TypoScript-Add-on, das Syntax-Highlighting und Autovervollständigung zur Verfügung stellt. Leider ist auch diese Erweiterung nicht gerade aktuell (2005) und nutzt die Anpassungsmöglichkeiten, die Ultraedit bietet, nicht voll aus.

Vim/Gim (Linux/Windows – Open Source)

Wer beim Editieren von TypoScript nicht auf den auf Unix-Rechnern weit verbreiteten Editor Vim beziehungsweise seine visuellere Variante Gim verzichten möchte, hat Glück. Auch hierfür ist ein TypoScript-Add-on vorhanden. Dabei setzt der Autor des Add-ons neben der Erweiterung für Vim/Gim auf den Browser Firefox und das Add-on „MozEx“. Ist alles installiert und konfiguriert, reicht ein Rechtsklick in der Textarea im Backend und der TypoScript-Code des Backends wird in Vim/Gim geladen und kann dort bearbeitet werden. Wird der TypoScript-Code dort gesichert, erscheint er nach kurzem Warten wieder in der Textarea, wo er abermals gesichert werden muss. Die TypoScript-Erweiterung für Vim/Gim bringt lediglich Syntax-Highlighting mit.

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Schöne neue Welten?

Das Programmieren von TypoScript mit Hilfe eines Texteditors erhöht Produktivität, beugt Fehlern vor und verschafft dem Programmierer viel mehr Überblick. Getrübt werden die Möglichkeiten jedoch durch den Umstand, dass nur wenige Editoren eine Unterstützung für FTP oder gar für SFTP mitbringen. Insgesamt könnten die Editoren noch komfortabler in die TYPO3-Umgebung eingebunden sein, womit das häufige Speichern und Hochladen von Änderungen entfallen könnte. Doch dafür müsste auch Vim/Gim den eingeschlagenen Weg noch konsequenter verfolgen.

Der Workflow beim Entwickeln mit einem Editor via FTP könnte zudem noch einmal maßgeblich gesteigert werden, wenn TYPO3 bei ausgeschaltetem Template-Caching nicht den Fehler machen würde, ausgelagerte TypoScript-Dateien trotzdem zwischenzuspeichern. Auf Seiten von TypoScript wäre eine eindeutige Definition des #-Zeichens wünschenswert, da es derzeit sowohl als Marker als auch für Kommentare verwendet wird. Und schließlich wäre eine Markierung anderer Programmiersprachen, die innerhalb von TypoScript verwendet werden, für Texteditoren sinnvoll und hilfreich.

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