WordPress in Groß: Workflows für die Umsetzung großer Projekte

Grafik: t3n
Eine WordPress-Website aufsetzen: Das ist heute kein Hexenwerk mehr. Diverse Anleitungen im Netz und automatisierte Dienste von Hosting-Anbietern helfen dabei. Doch mit der Projekt- und Teamgröße steigt auch der Schwierigkeitsgrad für die Aufrechterhaltung und (Weiter-)Entwicklung eines WordPress-Projekts. Alle Beteiligten müssen den neuesten Stand möglichst gut kennen und einen grundlegenden Überblick haben. Außerdem muss sich die Seite im Notfall in ihren Ursprungszustand zurücksetzen lassen – ohne dass die Entwickler des Teams dadurch ihre Stunden in die Wiederherstellung ihrer Arbeit anstatt in die Weiterentwicklung stecken müssen.
Um das zu bewerkstelligen, gibt es verschiedene mögliche Herangehensweise und dazugehörige Werkzeuge. Jedes Team und Projekt muss zwar für sich den genau passenden Workflow selbst entwickeln, doch die hier beschriebenen Arbeitsabläufe eignen sich für neue und die meisten bereits bestehenden Projekte.
Der Toolstack
Größere WordPress-Projekte verlangen Entwicklern etwas mehr als üblich ab. Selbst diejenigen, die sich im Umgang mit PHP und der Entwicklung von WordPress-Plugins und -Themes sicher fühlen, können dabei noch das ein oder andere dazulernen. Neben einer guten IDE – wie beispielsweise PHPStorm – sollten die folgenden Werkzeuge in großen Projekten auf keinem Entwicklergerät fehlen.
GIT
GIT ist die wohl bekannteste Lösung, um Code zu speichern und zu versionieren. Mit Diensten wie GitHub oder BitBucket erhalten Entwicklerteams mächtige Werkzeuge, um den Fortschritt ihrer Arbeit festzuhalten, gemeinsam zu entwickeln und Code zu teilen.
Composer
Composer ist ein PHP-Dependency-Manager, mit dem Entwickler PHP-Pakete in Abhängigkeit voneinander herunterladen und stets auf dem neuesten Stand halten können. Dazu gehören auch WordPress-Plugins und -Themes – und das nicht nur Client- sondern auch Serverseitig.
Deployer
Der Deployer ist nur eines von zahlreichen Werkzeugen, mit denen sich Code auf Servern deployen lässt. Deployer erweist sich aber als eines des unkompliziertesten Tools. Es führt eine Reihe von definierten SSH-Kommandos auf dem Ziel-Server aus. Damit können Entwickler ihre Codebase über Composer und GIT aktualisieren oder andere Aufgaben voll automatisiert durchführen.
WP-Starter
Das WP-Starter-Paket liefert den einfachsten Weg, um eine WordPress-Installation mit Hilfe des Tools Composers zusammenzustellen und aufzusetzen.
WP-CLI
WP-CLI bringt WordPress auf die Kommandozeile. Mit ihr können Entwickler unter anderem Plugins aktualisieren, Seiten konfigurieren und Änderungen an einer Datenbank vornehmen – und das alles, ohne auch nur einmal das WordPress-Interface bemühen zu müssen. WP-CLI lässt sich außerdem relativ einfach um eigene Routinen erweitern, sodass sich spezielle, auf das Projekt zugeschnittene Abläufe automatisiert über die Kommandozeile realisieren lassen.
Drei Server sollt ihr sein
Auch bei der Entwicklung großer WordPress-Projekte kann sich zwar jeder Entwickler eine eigene Test-Umgebung einrichten. Entwicklerteams sollten daneben aber mit mindestens drei Servern arbeiten:
Der Development-Server
Auf dem Development- oder auch DEV-Server findet die eigentliche Entwicklung statt. Die Programmierer können hier sämtlichen Code (mehr oder weniger) ungetestet deployen. Der Direkt-Upload ohne GIT und Composer ist explizit erlaubt, um eine schnelle Entwicklung auch ohne Entwickler-eigenes Testsystem zu ermöglichen.