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Software & Entwicklung

Der Linux Small Business Server für den Mittelstand: Xandros Server

Lange Zeit gab es für den Mittelstand nur die Alternative zwischen zwei Übeln: Den Einsatz von teuren Microsoft-Produkten oder den schwierig zu installierenden und zu wartenden Linux-Alternativen. Der Linux-Distributor Xandros, bekannt durch seine hochwertigen und einfach zu bedienenden Linux Enterprise Desktops, hat schon seit geraumer Zeit eine Linux-Enterprise-Server-Lösung am Markt, die sich anschickt, diesem Dilemma ein Ende zu bereiten.

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Xandros wurde im Mai 2001 als Spin-Off von Corel gegründet und ist heute ein führender Hersteller besonders einfach zu installierender und zu verwaltender Linux Betriebssysteme [1]. Diese wurden auf der Grundlage des einstigen Corel Linux OS von Xandros mit neuen innovativen Technologien entwickelt. Ein Ziel bei der Entwicklung war die problemlose Integration in bestehende heterogene Umgebungen, wofür Xandros-Produkte auch schon mehrfach ausgezeichnet wurden. Sehr oft können ganze Microsoft-Umgebungen durch Xandros-Produkte kostengünstiger ersetzt und kosteneffektiver betrieben werden.

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Neben dem Linux Enterprise Desktop und einem Management-Server zur Verwaltung von Linux-Clients, vergleichbar mit Microsoft SMS, steht nun auch der Xandros Server [2] zur Verfügung, dessen Fokus auf den Einsatz in mittelständischen Unternehmen zielt und der den Schwerpunkt dieses Artikels bildet.

Konfiguration und Administration

Wie alle Xandros-Produkte basiert der Xandros Server auf dem von Linux-Experten wegen seiner hohen Stabilität geschätzten Debian GNU/Linux, mit eigens entwickelten Erweiterungen zur effizienten Unterstützung des Administrators bei seiner täglichen Arbeit. Dazu zählen unter anderem die „Xandros Management Console“ (xMC), ein Migrationswerkzeug und die „Managed Community“.

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Die Dienste aller Server werden über die xMC konfiguriert. Windows-Administratoren finden eine gewohnte Umgebung wieder, da die xMC in Aussehen und Funktionalität der Microsoft Management Console (MMC) sehr stark ähnelt. Zur Konfiguration der Dienste stehen Assistenten zur Verfügung, die dabei helfen, die Aufgaben so effizient wie möglich zu erledigen. Da der Administrator die Konfigurationsdateien nicht manuell im Editor bearbeiten muss, werden so auch typische Fehlerquellen vermieden. Die Groupware-Lösung Scalix wurde so in die xMC integriert, dass die komplette Verwaltung von Scalix nun aus der xMC heraus geschieht. Das Aufrufen einer externen Konsole zur Scalix-Verwaltung entfällt. Neuerdings steht die xMC auch als Windowsprogramm zur Verfügung.

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Die Benutzer- und Gruppenverwaltung erfolgt zentral aus der xMC. Ein Benutzer wird dabei nur einmal angelegt und kann anschließend auf alle für ihn zugelassene Dienste zugreifen, ohne sich erneut anmelden zu müssen (Single Sign On). Selbstverständlich ist eine Authentifizierung gegenüber einer Windows-Domäne oder einem Active Directory möglich.

Da der Status aller Dienste in einer Übersicht dargestellt wird, kann sich der Administrator auf einen Blick ein schnelles Bild über den Zustand des Servers verschaffen und, falls gewünscht, detaillierte Informationen aus den Reports zu den einzelnen Diensten anfordern. Dafür gibt es vorgefertigte Reports, die der Administrator aber auch seinen Bedürfnissen entsprechend anpassen kann.
Zur Erweiterung der xMC für eigene Dienste steht ein SDK

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zur Verfügung. Mit dessen Hilfe ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit eigene Erweiterungen für die xMC zu erstellen.

Im Lieferumfang des Servers sind, neben den üblichen Standardfunktionen zur Netzwerkverwaltung, wie beispielsweise DNS oder DHCP, schon folgende Serverdienste integriert:

  • Scalix 11 (Groupware)
  • O3Spaces (Sharepoint)
  • SEP (Backup)
  • Helix (Media Server)
  • XEN (Virtualisierung)
  • Oracle 10 G Express Edition
  • IBM DB/2 V8.2 Express C Edition
  • MySQL AB
  • SugarCRM
  • JBoss

Die Dienste aller Server in der „Managed Community“ kommunizieren über ein Protokoll. Läuft im Netz eine Firewall auf Basis von Xandros Server und der Administrator installiert einen Webserver, so wird er darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls die Ports 80 und 443 auf der Firewall geöffnet werden müssen. Im DNS wird der Eintrag des Webservers automatisch vorgenommen. Alles in allem bieten die Erweiterungen dem Administrator eine gute Unterstützung bei seiner täglichen Arbeit, ohne ihn jedoch zu „bevormunden“; das entsprechende Wissen vorausgesetzt, kann er er die Konfigurationsdateien jederzeit von Hand ändern.

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Ein Migrationswerkzeug unterstützt den Administrator bei einer Migration von Windows auf Linux. Mit dessen Hilfe ist es sehr einfach möglich, Benutzer- und Computerkonten, Gruppen und Freigaben aus bestehenden Windows-Domänen oder einer Active-Directory-Struktur in eine Xandros-Umgebung zu überführen.
In einem heterogenen Umfeld kann der Server als BDC, Standalone- oder Memberserver einer Windows Domäne beziehungsweise in einer AD Umgebung eingesetzt werden. Fungiert er als PDC für eine Samba-Domäne, so können Trusts zu bestehenden Microsoft-Domänen eingerichtet werden. Als Ausnahme ist hier der Microsoft Small Business Server zu nennen, da er keine Domänentrusts zulässt. Eine Limitierung der Benutzer bei den File- und Printservices wie beim Microsoft Small Business Server enthält der Xandros Server nicht. Zusätzliche Lizenzen müssen nur für die integrierten Produkte Scalix, O3Spaces, SEP und Helix erworben werden, wenn mehr Lizenzen benötigt werden, als im Paket enthalten sind. Eine entsprechende Rabattstaffel ist vorhanden.

Die Installation des Servers erfolgt erwartungsgemäß mit Hilfe eines Installationsassistenten, wobei der Administrator die Wahl zwischen einer Express- und einer benutzerdefinierten Installation hat. Bei der Expressinstallation werden nur die wichtigsten Parameter wie

  • Seriennummer
  • Partitionierung der Festplatte
  • Root Kennwort
  • Zu installierender Softwareumfang
  • Nicht-administrativer Benutzer
  • Serverrolle Managed Community
  • Serverrolle Windows-Integration

abgefragt. Auf moderner Hardware steht dann nach rund 30 Minuten der Server bereit.

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Über ein Subskriptionsmodel stellt Xandros Networks Patches und Hotfixes des Servers für fünf Jahre zur Verfügung. Dabei ist das erste Jahr bereits im Kaufpreis des Servers enthalten. Ein deutsches Supportteam steht bei eventuell auftretenden Problemen während der normalen Geschäftszeiten zur Verfügung. Erweiterter Support kann gegen Aufpreis entsprechend den Bedürfnissen des Kunden eingerichtet werden.

Im Laufe des Jahres wird es weitere innovative Produkte von Xandros geben. So wird es etwa Mitte des Jahres mit BridgeWays AME [3] möglich sein, Server von RedHat, Novell, SuSE, Debian, Oracle und Solaris mit der xMC zu administrieren. In einem heterogenen Umfeld kann der Administrator dadurch alle Aufgaben mit nur einem Verwaltungswerkzeug erledigen. Im Herbst soll BridgeWays DME erscheinen, mit dessen Hilfe die oben genannten Server automatisch installiert und verwaltet werden können.

Fazit

Mit dem Xandros Server ist es der Firma Xandros mehr als gelungen, eine echte Alternative zum Microsoft Small Business Server auf den Markt zu bringen. Im mehrwöchigen Testbetrieb gab es weder Probleme noch irgendeinen Grund, den Server neu zu starten. Administrative Tätigkeiten gingen leicht von der Hand. Auf den verbliebenen Windows-Arbeitsstationen wurde Outlook so konfiguriert, dass es mit Scalix zusammen arbeitete, wobei kein Anwender den Wechsel von Exchange zu Scalix bemerkt hat. Zu Testzwecken steht eine auf 30 Tage beschränkte Testversion zur Verfügung [4].

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