2,3 Terabit pro Sekunde: AWS meldet größten DDoS-Angriff aller Zeiten

AWS hat im Februar 2020 einen Distributed-Denial-of-Service-Angriff (DDoS) abgewehrt, der in der Spitze 2,3 Terabit pro Sekunde erreicht haben soll. Das geht aus einem Bericht des Unternehmens hervor. Sofern die Angaben stimmen, wäre es der mit Abstand stärkste Angriff dieser Art aller Zeiten. Der bislang größte bekannte DDoS-Angriff fand im März 2018 statt. Dabei wurden 1,7 Terabit pro Sekunde gemessen. Der bislang zweitgrößte Angriff dieser Art fand ebenfalls 2018 statt. Damals meldete GitHub einen DDoS-Angriff, der in der Spitze 1,35 Terabit pro Sekunde erreicht haben soll.
Der AWS-Bericht geht nicht darauf ein, welcher Kunde das Ziel des Angriffs war. Allerdings teilt das Unternehmen mit, dass CLDAP-Server für die Attacke missbraucht wurden. Bei dieser DDoS-Spielart sendet der Angreifer CLDAP-Anfragen an einen LDAP-Server und tarnt die Sender-IP als die des Ziels. Daraufhin überflutet der Server das Ziel mit Traffic.
Auch Akamai meldet massiven DDoS-Angriff
Neben AWS hat auch Akamai gerade einen massiven DDoS-Angriff vermeldet. Laut dem CDN-Anbieter erreichte dieser Angriff in der Spitze 1,44 Terabit pro Sekunde und fand diesen Monat statt. Laut Akamai war der Angriff überraschend kompliziert aufgebaut. Statt nur einem wurden offenbar mehrere Botnetze aus der ganzen Welt eingesetzt. Auch Akamai macht keine genaueren Angaben zum Ziel des Angriffs. Offenbar spielten aber politische Beweggründe eine Rolle.
Wirklich massive Angriffe sind in den letzten Jahren selten geworden. Laut AWS lagen die größten Angriffe auf die Amazon-Cloud zwischen Mitte 2018 und Ende 2019 unterhalb von einem Terabit pro Sekunde. Auch der größte von dem Anbieter Cloudflare für das erste Quartal 2020 gemeldete Angriff kam nur auf 550 Gigabit pro Sekunde.
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