Die jüngsten Ereignisse im Kryptowährungsmarkt haben zu einem enormen Vertrauensverlust in DeFi-Protokolle geführt. Neben der Insolvenz von Celsius und dem Scheitern von Terra (LUNA) sorgte vor allem der Fall von Three Arrows Capital (3AC) für Aufsehen. Besonders kurios war, dass die Betreiber der Plattform untergetaucht waren. Nun haben zwei der Gründer des Krypto-Hedgefonds ihr Schweigen gebrochen und sich gegenüber Bloomberg zum Zusammenbruch geäußert.
Gründer sollen keine Gelder von Kunden entwendet haben
Su Zhu und Kyle Davies behaupten, dass ihre Krypto-Spekulationen eine Kaskade von Nachschussforderungen für Kredite auslösten. Diese hätten ihrer Meinung gar nicht erst vergeben werden dürfen.
Sie gaben zu, dass der Zusammenbruch beträchtliches Leid verursacht hätte. Sie betonen allerdings auch die beträchtlichen Verluste, die sie erlitten hatten. Gleichzeitig bestritten den Vorwurf, sie hätten Geld aus 3AC abgezogen, bevor alles schiefging. Kürzlich machten Gerüchte die Runde, dass die Fondsgründer eine Anzahlung auf eine Yacht im Wert von 50 Millionen Dollar geleistet hätten, bevor der Fonds scheiterte. Zhu erklärte, dass diese Behauptungen Teil einer Verschwörung seien. Das Boot hätte man vor über einem Jahr in Auftrag gegeben.
Zhu sagte: „Die Leute mögen uns dumm nennen. Sie mögen uns dumm oder wahnhaft nennen. Und ich werde das akzeptieren. Aber sie werden, sagen, dass ich in der letzten Periode, in der ich tatsächlich mehr von meinem persönlichen Geld zurückgelegt habe, Gelder abgezweigt habe. Das ist nicht wahr.“
Ohnehin würde Zhu sehr bescheiden leben. Er wies auch die Behauptung zurück, dass er einen verschwenderischen Lebensstil führe, indem er darauf hinwies, dass er jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurück fahre. Seine Familie hätte nur zwei Häuser in Singapur.
Gründer standen mit den Behörden in Kontakt
In Dokumenten, die am 8. Juli eingereicht wurden, erklärten die mit der Liquidation des Fonds beauftragten Berater, dass Zhu und Davies nicht mit ihnen kooperiert hätten. Der Aufenthaltsort ist weiterhin unbekannt. Das weist Zhu auf Morddrohungen zurück. Sie hätten keine andere Wahl gehabt.
In einem Telefongespräch mit Davies und zwei Anwälten von Solitaire LLP fügte Zhu hinzu: „Das bedeutet nicht, dass wir nicht mit allen zuständigen Behörden kommuniziert haben. Wir haben vom ersten Tag an mit ihnen kommuniziert“. „Die ganze Situation ist bedauerlich. Viele Menschen haben eine Menge Geld verloren“, fügte Davies hinzu.
Die beiden Personen weigerten sich, ihren derzeitigen Aufenthaltsort preiszugeben. Einer der Anwälte, die an dem Gespräch teilnahmen, spekulierte jedoch, dass ihr endgültiges Ziel die Vereinigten Arabischen Emirate seien, die sich in letzter Zeit als Drehscheibe für Kryptowährungsaktivitäten erwiesen haben.