5 Kommunikationsstrategien, die sich Startups von Youtubern abgucken können
Erfolgreicher Youtuber zu sein, bedarf einer ganzen Menge mehr Fähigkeiten, als einfach nur eine Kamera aufzustellen und die Puderdosen auszupacken, oder sich beim Zocken von Videospielen zu filmen. Hinter der Produktion von erfolgreichem Video-Content steckt deutlich mehr. Wer hauptberuflicher Youtuber ist, arbeitet meist auf der Grundlage fundierter Strategien zur Kommunikation – und von denen kann sich so manches Startup einiges abgucken.
1. Seid auffällig!
Klar: In unserer Gesellschaft ist es nicht immer gern gesehen, wenn man erzählt, was man alles ganz besonders gut kann. Wir alle werden dazu erzogen, immer schön bescheiden zu sein, sich selbst nicht in den Vordergrund zu drängeln und eher tiefzustapeln. Aber ihr habt ein Startup gegründet, weil ihr eine besondere Idee hattet oder weil ihr eine bestimmte Sache richtig gut draufhabt! Und genau damit solltet ihr Aufmerksamkeit erzeugen. Und das immer und immer wieder. So machen es auch erfolgreiche Youtuber: Sie nutzen sogenannten Hero-Content, also besonders hochwertig produzierte Videos, die ein oder zwei Mal im Jahr einen richtigen Boost nach vorn geben. Das solltet ihr als Startup auch tun. Überlegt euch Aktionen, mit denen ihr richtig Lärm machen könnt. Macht auf euch aufmerksam, zeigt, was ihr könnt!
2. Lasst von euch hören!
Kennt ihr einen erfolgreichen Youtuber, der nicht regelmäßig Videos veröffentlicht? Eben! Ohne eine regelmäßige Kommunikation werdet ihr sehr schnell in Vergessenheit geraten. Achtet also darauf, immer mal wieder von euch hören zu lassen. Ob bei Instagram, Facebook, über Pressearbeit – oder sogar in einem eigenen Youtube-Kanal: Das Schlimmste, was man über euer Startup hören kann, ist: nichts. Also bestimmt das Gespräch, indem ihr in den Dialog mit euren Kunden geht. Die wichtigste Größe, die eine Marke hat, ist die Zeit, die sie mit ihren Kunden verbringt. Bei Youtube bedeutet das, die Zuschauer möglichst lang auf der Plattform zu halten. Für Startups muss man den jeweils passenden Weg finden, diese Zeitspanne so lang wie möglich zu gestalten.
3. Haltet eure Versprechen!
No-Brainer, oder? Ob KundInnen, MitarbeiterInnen oder „Fans“ eurer Marke: Kommuniziert nichts, was ihr nicht halten könnt. Wenn ihr beispielsweise über Social Media ein Gewinnspiel oder ein neues Produkt ankündigt – erfüllt es. Wenn ihr euch nicht an diesen einfachen Grundsatz haltet, macht ihr euch und eure Marke schnell unglaubwürdig. Vertrauen ist in der Markenkommunikation das A und O. Also bildet eine Marke, der man vertrauen kann. Einem Youtuber, der auf dem Thumbnail ein Versprechen macht, das er im Video nicht hält und vor allem durch Clickbaiting auffällt, werden auch recht schnell die Fans davonlaufen. Wenn ihr eine langfristige Beziehung zu euren Kunden aufbauen wollt, heißt das auch, dass ihr mehr wollt als den Klick auf den Bestellen-Button. Also seid ein verlässlicher Partner, an den man sich gerne dauerhaft bindet.
4. Bleibt authentisch!
Authentizität kann mittlerweile (fast) jeder einwandfrei aussprechen, weniger wichtig ist der Begriff durch die vielen Erwähnungen nicht geworden. Wer einen Youtube-Kanal über Jahre bespielt, kann sich nicht Woche für Woche verstellen. Genauso ist es mit dem Gründer oder der Gründerin eines Startups: Weder euren KundInnen noch euren MitarbeiterInnen gegenüber könnt (oder solltet) ihr etwas verkörpern, das ihr nicht seid. Wichtig ist, dass ihr genau darauf achtet, welche Werte ihr vermitteln wollt – und auf welchen Werten ihr euer Startup gegründet habt. Youtuber, die für nichts stehen, die jede Kooperation annehmen und nicht auf den Werte-Fit achten, bilden keine Personal Brand. Aber die ist in beiden Business-Feldern essenziell. Nicht jeder Gründer muss dafür super extrovertiert sein, nicht jede Gründerin total jung und hip – seid einfach ihr selbst und tragt eure authentische Personal Brand auch nach außen.
5. Verändert euch!
Moment: Steht da oben nicht „Bleibt authentisch!“? Ja, gleichzeitig ist es aber auch wichtig, Mut zur Veränderung zu haben. Ein Youtuber, der sich jahrelang am gleichen Format festklammert, ohne sich zu entwickeln, wird zwangsläufig irgendwann in der Versenkung verschwinden. Youtuber testen neue Ideen direkt am Zuschauer, analysieren, wie neue Ideen angenommen werden, und entwickeln sich in kleinen Schritten kontinuierlich weiter. Genauso ist es auch bei Startups und ihren Services und Produkten: Neue Features und Ideen sollten schnell umgesetzt und am Markt getestet werden, denn Schnelligkeit ist der große Vorteil, den Startups gegenüber dem Markt haben, den sie angreifen. Wenn sich die Ansprüche verändern, das Unternehmen wächst oder das Produkt verbessert wird, ist es vollkommen in Ordnung, wenn sich auch die Marke verändert. Schließlich ist Veränderung in den meisten Fällen auch einfach nur authentisch.
Das kleine Einmaleins erfolgreicher Youtuber lässt sich also wunderbar auf die Kommunikationsstrategie von Startups übertragen. Ein kleiner Extra-Tipp an dieser Stelle: Eine solche Strategie überhaupt schon zu haben, ist eigentlich das Allerwichtigste. Bekannt zu werden, ist auf jeden Fall aufwendiger, als es bei der Flut an Influencern, die es seit einigen Jahren gibt, scheint. Bei Youtubern wie Startup-Gründern heißt es deshalb: Dranbleiben!