Krypto-Scam: Millionenschwere Betrüger in Taiwan gefasst
Beamte des taiwanesischen Criminal Investigation Bureau (CIB) nahmen die 15 Verdächtigen während zwei Razzien am 9. und 17. Januar 2019 fest. Darunter befindet sich auch der Anführer des Rings, der bislang nur unter seinem Vornamen Lin bekannt ist. Während der Einsätze wurden Geld, Fahrzeuge und Anweisungen sichergestellt, die zeigen, wie der Betrug genau ablief. Bislang sollen rund 30 Personen der Masche zum Opfer gefallen sein. Der Schaden beläuft sich umgerechnet auf etwa 8,16 Millionen US-Dollar.
Krypto-Scam mit IB-Coin: Bitcoin für „Erwachsene“
Die Betrüger verleiteten ihre Opfer dazu, in die Kryptowährung IB-Coin zu investieren. IB-Coin basiert auf dem Ethereum-ECR20-Token und dient dazu, „Unterhaltungsdienstleistungen für Erwachsene“ zu bezahlen. In Taiwan ist IB-Coin verboten, was die Geprellten aber offenbar nicht wussten. Um die Fantasie der Investoren zu beflügeln, posteten die Kriminellen Bilder von teuren Luxus-Autos und anderen Status-Symbolen auf Facebook – ganz so, als ob man mit dem IB-Coin über Nacht reich werden könne.
Das funktionierte natürlich nicht: Dem Criminal Investigation Bureau zufolge hat keines der Opfer jemals etwas von dem versprochenen Gewinn gesehen. Der IB-Coin habe „keinen realen Wert“, außerdem gebe es keine Unternehmen, die mit IB-Coin handeln würden. Reich wurden mit der Masche nur die Betrüger: Rädelsführer Lin soll die Coins über chinesische Kontakte für jeweils 1,5 Taiwan-Dollar (NTD) gekauft haben. Den Investoren jubelte er sie anschließend für 50 bis 100 NTD unter.
Welle von Krypto-Betrugsfällen in Asien
Erst kürzlich gab es in Taiwan eine weitere Verhaftung im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Mitte Januar nahmen die Behörden sieben Verdächtige fest, die ihre Opfer mit einem ausgefeilten Schneeballsystem betrogen. Die Summe war dabei sogar noch weit höher: Knapp 51 Millionen US-Dollar sollen die Betrüger erschlichen haben. Auch in Indien gab es zuletzt etliche Vorfälle, bei denen Investoren mit falschen Versprechungen in Millionenhöhe betrogen wurden. Die indische Polizei warnt deshalb vor einem Investment in Kryptowährungen.
Bleibt nur eine Frage: Nehmen solche Krypto-Scams immer mehr zu oder wird die Polizei einfach besser darin, die Betrüger zu schnappen?
Dieser Artikel erschien zuerst bei BTC-Echo.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team