Yandex tritt aufs Gas. Das russisch-niederländische Unternehmen mit Sitz in Amsterdam und Hauptquartier in Moskau beschleunigt die Entwicklung seiner Technologie für das autonome Fahren. Von bislang 90 Fahrzeugen, die bis Jahresende auf 100 erweitert werden sollen, will Yandex seine Flotte auf bis zu 1.000 Autos wachsen lassen. Die Produktion der Fahrzeuge könne innerhalb von maximal zwei Jahren geleistet werden, gab Dmitry Polishchuk, verantwortlicher Abteilungsleiter bei Yandex, der Nachrichtenagentur Reuters zu Protokoll.
Yandex auf Augenhöhe mit anderen Playern des autonomen Fahrens
Laut Polishchuk sind seit dem Start des Entwicklungsprogramms im Jahr 2016 bereits deutliche Fortschritte gemacht worden. Nun sei eine größere Zahl an Testfahrzeugen erforderlich, um schneller und umfangreicher Änderungen an den Algorithmen im Betrieb testen zu können.
Eine Untersuchung der HSBC-Bank, die im Januar 2019 veröffentlicht wurde, sieht Yandex bereits auf Augenhöhe mit anderen namhaften Playern der Branche. Insofern könnte der Schritt Yandex einen Vorsprung verschaffen.
Yandex testet seine Fahrzeuge, die es zu Kosten von rund 100.000 US-Dollar pro Stück produziert, hauptsächlich auf Teststrecken außerhalb des öffentlichen Verkehrs in Russland. Rund 35 begleitete Fahrzeuge bewegen sich derzeit auf den Straßen Moskaus. Zudem verfügt das Unternehmen über die Erlaubnis, Tests in Israel durchzuführen.
Reuters gegenüber kündigte Polishchuk an, sich gegebenenfalls um eine Lizenz für die USA zu bemühen zu wollen, weil dort die rechtlichen Rahmenbedingungen für Tests im öffentlichen Verkehr besonders günstig seien.
Das ist Yandex
Yandex wird bisweilen als das russische Google bezeichnet. In der Tat ähnelt der Konzern in seiner Ausrichtung recht deutlich dem Unternehmen aus Mountain View. In Russland ist die Yandex-Suchmaschine marktführend. Einen Facebook-Wettbewerber namens vKontakte hat der Konzern ebenfalls im Portfolio.
Yandex ist daran gelegen, sich als multinational tätig und multinational strukturiert zu präsentieren, was insbesondere der Firmensitz in Amsterdam plakativ zeigen soll. Überdies betreibt das Unternehmen Niederlassungen in 30 Ländern.
Die Aktie des Konzerns wird an der Nasdaq und an der Moskauer Börse gehandelt, wo sie im RTS-Index, der Liste der 50 größten russischen Unternehmen, geführt wird.
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