Intel und Microsoft: Standards für Foldables und Dual-Screen-Geräte in Arbeit
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Wie die taiwanische Digitimes meldet, könnte der breite Einzug von Dual-Screen-Notebooks in Kürze bevorstehen. Nach Informationen des Dienstes aus Zuliefererkreisen sind Microsoft und Intel bereits seit einiger Zeit mit der Schaffung und Etablierung von Standards für den Bau von Notebooks mit zwei Bildschirmen beschäftigt. Dabei scheinen die Bemühungen wohl schon so weit gediehen sein, dass deren Einsatz auf breiter Front unmittelbar bevorstehen könnte.
Dual-Screen-Notebooks vor Start in den Massenmarkt?
Microsoft und Intel erweitern danach die Standards bereits in Richtung der neuen Gerätegeneration der Foldables, also Geräten mit faltbaren Displays. Schon im Januar 2019 hatten wir über entsprechende Bemühungen der Redmonder, ihr Betriebssystem an faltbare Geräte anzupassen, berichtet. Unter dem „Windows Core OS” (WCOS) entschlackt der Software-Hersteller sein Betriebssystem um jedewede Legacy, etwa Win32-Bibliotheken, um es schlanker und performanter für neue Gerätegenerationen zu machen. Dem Vernehmen nach soll WCOS indes nicht vor der zweiten Hälfte des Jahres 2020 einsatzbereit sein.
Für das am 2. Oktober 2019 stattfindende Surface-Event erwarten Branchenkenner die Vorstellung eines Surface mit zwei Bildschirmen. Seit mindestens zwei Jahren soll Microsoft bereits unter dem Codenamen Centaurus daran arbeiten. Ein Marktstart würde nach der Vorstellung wohl dennoch erst im nächsten Jahr zu erwarten sein. Auf dem Surface-Event könnte Microsoft auch nähere Informationen zum Stand der Arbeiten am WCOS liefern.
Wird 2020 das Jahr der Dual-Screen-Notebooks?
Für 2020 stehen auch Dual-Screen-Notebooks anderer Hersteller ins Haus, was ein Indiz dafür sein kann, dass die Standardisierungsbemühungen der Wintel-Allianz eine gewisse Marktreife erreicht haben.
Mit dem Asus Zenbook Pro 14 * kann bereits ein Dual-Screen-Notebook erworben werden. Hier wird allerdings nur das bisherige Touchpad in Form und Funktion durch einen zweiten Screen ersetzt, was letztlich nicht viel mehr Funktionalität bieten kann als die von Apple bereits Ende 2016 eingeführte und bei den Kunden nicht sonderlich beliebte Touchbar bei den Macbooks.
Intel hatte zur Computex 2019 ein Konzept vorgestellt, das recht eindrucksvoll zeigt, wie sich der Chip-Hersteller Notebooks mit Dual-Screen vorstellt:
Dieses Konzept namens „Honeycomb Glacier” vereint ein 15,6 Zoll mit einem 12,3 Zoll großen Display. Dabei sind die Screens in ihrem Winkel verstellbar. Dem Intel-Konzept sehr ähnlich ist das Asus Zenbook Pro Duo, dessen Marktstart für den 6. September 2019 angekündigt ist und über das wir hier bei t3n ausführlich berichtet haben:
Standards ergeben immer Sinn. So ist es natürlich auch hier. Erst mit einem stabilen Hardware-Referenzdesign kann Microsoft sich aufmachen, sein OS an dieses Design bestmöglich anzupassen. Und nur mit einem brauchbaren Hardware-Referenzdesign können sich Dritthersteller darauf verlassen, eine ressourceneffiziente Lösung entwickeln zu können, die mit für Kunden tragbaren Werten bepreist werden kann.
Prädestiniert sind Notebooks mit Dual-Screen zum einen für Gamer, zum anderen für Kreative. Für diese Klientel mögen sich auch die anfangs sicherlich hohen bis sehr hohen Preise rechtfertigen. Echten Nutzwert kann die Geräteklasse zudem erst bieten, wenn die Entwickler von Spielen oder Kreativsoftware den zweiten Screen mit Funktionalität belegen, die ohne den zweiten Screen nicht oder nur weit umständlicher erhältlich wäre. Für den Zwei-Schirm-Einsatz eines Büroarbeiters, der den Nebenschirm für die permanente Anzeige seines Messengers nutzt, dürften sich die Preise auch auf längere Sicht nicht rechtfertigen lassen.
Dieter Petereit
Microsoft und Standards ist ja wie Nordkorea und Menschenrechte.