Zuletzt hatte die BWI GmbH als IT-Dienstleister angekündigt, die Bundeswehr nebst ihrer Behörden mit Messengern auf der Basis des freien und dezentralen Messaging-Protokolls Matrix ausrüsten zu wollen. Das Protokoll hält die BWI für sicher genug, um darüber sogar als Verschlusssache klassifizierte Dokumente verschicken zu können. Auch die französische Regierung arbeitet seit Anfang 2019 an einem Konzept, für die Kommunikation ihrer 30 Ministerien und Behörden das System Matrix zu nutzen.
Matrix ist das Ziel, Riot nur ein Vehikel
Das Interessante an Matrix ist, dass Client und Protokoll nicht identisch sind, wie es etwa bei Whatsapp und anderen der Fall ist. So können Matrix-Nutzer ihre eigenen Kommunikationsserver auf der Basis des freien Protokolls betreiben und dazu theoretisch ihre eigenen Clients erstellen und nutzen. Das Kernelement von Matrix ist eine HTTP-Schnittstelle, über die die verschiedene Clients, wie zum Beispiel der Messenger Riot, miteinander kommunizieren können.
Und in ebendiesen Riot investiert Automattic nun 4,6 Millionen Dollar. Dabei dürfte indes besonders interessant sein, dass der Riot-Entwickler New Vector prominent an der Entwicklung des Matrix-Protokolls beteiligt ist.
New Vector: Geldzufluss zweitrangig
Laut New Vector geht es bei der Investition Automattics nicht vorrangig um Geld. Vielmehr suche die WordPress-Mutter nach Wegen, um das Matrix-Ökosystem mit WordPress zu verbinden. Die Zusammenarbeit befinde sich aber noch in einer sehr frühen Phase, sodass es noch keine konkreten Projekte gäbe. Vorstellbar wäre etwa eine dezentrale Version von Tumblr, das ebenfalls dem Unternehmen von Matt Mullenweg gehört. Immerhin hat Automattic bereits eine Entwickler-Stelle für eine Matrix-Wordpress-Integration ausgeschrieben.
Auf den ersten Blick scheint das Investment schwer nachvollziehbar. Wenn man allerdings den Blick über eine konkrete Messenger-Infrastruktur hinaus weitet, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. Denn, wer mit wem oder was kommuniziert, wird über das Protokoll Matrix zweitrangig. Nachrichten zwischen verschiedenen Diensten sind dabei genauso machbar wie Voice-over-IP oder die Kommunikation zwischen IoT-Geräten oder einem Smartphone und einer Drohne.
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