Google soll Kunden getäuscht und sie nicht ausreichend über die Datenverarbeitung informiert haben. Das wirft die australische Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde ACCC dem Internetkonzern vor. Die Behörde zieht deshalb jetzt gegen Google vor Gericht.
Daten für gezielte Anzeigen verknüpft
Es geht um eine Änderung, die Google laut ACCC ohne die ausdrückliche Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer vorgenommen hat. Im Jahr 2016 habe Google begonnen, persönliche Daten der Google-Konten mit Aktivitäten auf anderen Webseiten zu kombinieren, um mittels der Double-Click-Technologie personalisierte Anzeigen zu schalten.
Google habe Namen und andere persönliche Informationen mit Aktivitäten außerhalb von Google verknüpft. Vor 2016 seien diese Informationen getrennt gespeichert worden.
Täuschung der Nutzer
Die Zustimmung dazu habe Google über ein Pop-up-Fenster eingeholt. Darin hieß es: „Wir haben einige neue Features eingeführt, um dir mehr Kontrolle darüber zu geben, welche Daten Google sammelt und wie sie verwendet werden, während Google dir mehr relevante Werbung anzeigen kann.“
Das sei eine Täuschung der Nutzerinnen und Nutzer gewesen, meint die australische Behörde. Google habe nicht genau genug über die Konsequenzen der veränderten Datenverarbeitung informiert.
Google weist Kritik zurück
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur wies eine Google-Sprecherin die Vorwürfe zurück. Die Änderungen aus dem Juni 2016 hätten das Anzeigensystem daran angepasst, dass Google über viele verschiedene Geräte hinweg genutzt werde. Die Zustimmung dazu sei optional und die Benachrichtigung leicht verständlich gewesen.
„Die ACCC ist der Ansicht, dass die Verbraucher effektiv mit ihren Daten für Googles Dienstleistungen bezahlen. Daher hat die von Google eingeführte Änderung den ‚Preis‘ von Googles Dienstleistungen ohne Wissen der Verbraucher erhöht“, sagte dagegen der Vorsitzende der ACCC, Rod Sims, laut Pressemitteilung.
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