Interaktiver Datenbank-Thriller: MongoDB setzt auf ungewöhnliche Marketing-Maßnahme
Charlie Brookers interaktiver Netflix-Film „Black Mirror: Bandersnatch“ sorgte 2018 für Aufsehen und gewann gleich zwei Emmys. Der interaktive Film stoppte an verschiedenen Stellen und gab dann Zuschauerinnen und Zuschauern die Möglichkeit, eine von zwei Handlungsoptionen auszuwählen und so den weiteren Verlauf der Handlung zu bestimmen. Jetzt hat Datenbankhersteller MongoDB das Konzept kopiert und einen interaktiven Werbefilm namens „Day Zero“ vorgestellt.
Wie bei Bandersnatch bekommt ihr auch bei dem MongoDB-Kurzfilm die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen in die Handlung einzugreifen. Allerdings schafft es der als interaktive Thriller angepriesene Werbefilm zu keinem Zeitpunkt, wirklich Spannung aufzubauen. Schon alleine weil die Skalierung einer Cloud-Datenbank, um einem gestiegenen Nutzeraufkommen Herr zu werden, am Ende zwar das werbliche Ziel der Produktion erreicht, als dramatischer Höhepunkt aber nicht wirklich funktioniert.
Interaktiver Datenbank-Thriller: Macher setzen auf Retro-Ästhetik
Immerhin ist die hanebüchene Geschichte über eine Spiele-Entwicklerin, die von einem Unbekannten dazu gezwungen wird, ihre Datenbank-Skills zu nutzen, visuell gut aufbereitet. Der Einsatz von Neonleuchten und einem Synthesizer-Soundtrack gibt dem Ganzen außerdem einen gewissen Retro-Charme. Das ist auch kein Zufall, wie der für den Spott verantwortliche Kreativdirektor Ian Grody gegenüber Muse erklärt: „Wir haben beim Aufbau unserer Welt auf Filme wie ‚Hackers‘ und ‚The Game‘ zurückgegriffen, sogar bei der Garderobe.“
„Unsere Mission war es, eine Werbekampagne für ein Publikum zu entwickeln, das Werbekampagnen hasst“, so Grody. Ob „Day Zero“ dieses Ziel erreicht, kann sicherlich diskutiert werden. Aufmerksamkeit dürfte der interaktive Film aber trotzdem erzeugen – und darum geht es am Ende natürlich.
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