Videokonferenz als Albtraumszenario: Interaktive Story macht Zoom-Call zum Horror-Trip

Horrorgeschichte als Videokonferenz. (Screenshot: takethislollipop.com / t3n)
Von Tippi Hedrens Shopping-Tour am Anfang von Hitchcocks „Die Vögel“ bis zu den gutgelaunten Ausflugstrips zu Beginn zahlloser Slasher-Filme: Horrorgeschichten entspringen in aller Regel dem Vertrauten und Alltäglichen, bevor sie ins Schockierende umkippen. Diesem Aufbau bedient sich auch die interaktive Website Take this Lollipop. Doch statt belebter Straße oder rustikaler Airbnb-Unterbringung findet die Handlung da statt, wo wir uns in der Pandemie alltäglich zum Meeting treffen: in einer Videokonferenz.
Um an der interaktiven Geschichte teilzunehmen, müsst ihr eure Webcam aktivieren und euren Vornamen eingeben. Anschließend seht ihr in die vertraute Kachelansicht gängiger Videokonferenzdienste. Neben eurem eigenen Video gibt es noch drei weitere „Teilnehmer“. Dabei handelt es sich um Aufnahmen von Schauspielern, anhand derer die Horrorgeschichte erzählt wird.
Da das Ganze nur wenige Minuten dauert, wollen wir euch an der Stelle nicht zu viel verraten. Nur so viel: Wer um Gruselgeschichten üblicherweise einen Bogen macht, der wird auch Take this Lollipop vermutlich nicht goutieren. Gewaltexzesse müsst ihr allerdings nicht fürchten. Auch um die Kosten müsst ihr euch keine Sorgen machen: Die interaktive Story ist kostenlos. Wer möchte, der kann im Anschluss allerdings für einen geringen Betrag eine Aufnahme der Handlung mit sich selbst als Teilnehmer erwerben.
Die Website Take this Lollipop ist eigentlich nicht neu. Schon 2011 ging unter der Adresse eine interaktive Story online. Dabei drehte es sich allerdings nicht um eine Videokonferenz, sondern um einen gefährlichen Facebook-Stalker. Besucher mussten sich mit ihrem Facebook-Konto anmelden. Daraufhin wurden Daten aus dem Profil in die Stalker-Geschichte eingewoben, wodurch Regisseur und Autor Jason Zada auf interessante Art und Weise die Gefahren sozialer Medien aufzeigte.
Die ursprüngliche Story musste allerdings 2018 offline genommen werden, da Facebook die notwendigen Daten nach dem Cambridge-Analytica-Skandal nicht mehr ganz so freizügig herausrücken wollte. Immerhin wurde der Platz damit aber für die neue Webcam-Story frei, die letztlich perfekt in die von Heimarbeit und Videokonferenzen geprägte Coronazeit passt.
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