Schon vor drei Jahren hatte SpaceX-Chef Elon Musk den japanischen E-Commerce-Milliardär Yusaku Maezawa als ersten zahlenden Weltraumtouristen seines Unternehmens vorgestellt. Damals hatte Maezawa angekündigt, dass ihn auf dem für das Jahr 2023 geplanten Flug rund um den Mond Maler, Bildhauer, Fotografen, Musiker, Schriftsteller und andere Künstler begleiten werden. Zwischenzeitlich hat der Milliardär seine Pläne jedoch geändert: Statt ausgewählter Künstler soll jetzt jeder die Chance erhalten, an der mehrtägigen Reise um den Mond und zurück teilzunehmen.
„Vielleicht kann jeder einzelne Mensch, der etwas Kreatives tut, als Künstler bezeichnet werden“, erklärt der 45-Jährige die Planänderung in einem Youtube-Video. Voraussetzung für jeden der acht Teilnehmer sei jedoch, dass sie ihre „Grenzen überschreiten können“ und der „Gesellschaft in irgendeiner Weise helfen“. Außerdem verlangt Maezawa, dass seine Mitreisenden bereit sind, die anderen Passagiere zu unterstützen.
Privater-Raumflug zum Mond: Bewerbungsprozess ist abgeschlossen
Wer sich für den Roundtrip zum Mond interessiert und 2023 ein paar Urlaubstage dafür übrig lässt, der konnte sich bis zum 14. März auf der Website des Dearmoon getauften Projekts für die Teilnahme bewerben. Bei der Anmeldung wurden zunächst nur der Name, die E-Mail-Adresse sowie das Herkunftsland abgefragt. Außerdem musste ein Foto hinterlegt werden. Jetzt heißt es warten: Erst in einer zweiten Phase ab dem 23. März soll dann eine genauere Prüfung stattfinden. Allerdings ist unklar, wie die aussehen wird.
Der Flug zum Mond soll in der SpaceX-Rakete Starship durchgeführt werden. Die ist allerdings derzeit noch nicht einsatzbereit. Firmenchef Musk zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass das Raumfahrzeug bis dahin mehrmals im Weltall war und als sicher für den Transport von Menschen eingestuft werden kann. Die Passagiere sollen im Starship einmal um den Mond und zurück zur Erde fliegen.
Maezawa: E-Commerce-Milliardär hatte zuvor gezielt nach einer weiblichen Flugbegleitung gesucht
2020 hatte Maezawa in einer etwas bizarren Kampagne nach einer „Partnerin“ für seinen Flug zum Mond gesucht. Das Ganze sollte offenbar als eine Art Dating-Show unter dem Titel „Full Moon Lovers“ für einen japanischen Streamingdienst verfilmt werden. Laut offizieller Website sollten die Kandidatinnen über 20 Jahre alt und intelligent sein und sich „den Weltfrieden wünschen“. Später sagte Maezawa das Projekt jedoch ab und entschuldigte sich auf Twitter bei dem Streamingsender und den nach seinen Angaben mehr als 27.000 Frauen, die sich für die Teilnahme an der Sendung beworben hatten.
Maezawa ist der Gründer von Zozotown, Japans größtem Online-Kleiderversand. Von dem Geschäft hat sich Maezawa bereits 2019 zurückgezogen. Der Kunstsammler hat in der Vergangenheit immer wieder Rekordbeträge für Werke moderner Künstler bezahlt. Sein Privatvermögen schätzt Forbes auf derzeit rund zwei Milliarden US-Dollar. Damit liegt Maezawa auf Platz 23 der Liste der reichsten Japaner.