Anzeige
Anzeige
Analyse

Virtuelle Welten: Hier nimmt das Metaverse bereits Gestalt an

Nahezu ein Dutzend virtuelle Welten versprechen schon jetzt den Einstieg ins Metaverse. Nur ein Bruchteil davon kann dieses Versprechen jedoch auch einlösen.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Das Metaverse-Projekt Cryptovoxels. (Screenshot: Cryptovoxels / t3n)

Spätestens seit der Umbenennung von Facebook in Meta ist klar, welche Einfluss Metaverse-Vordenker wie der Risikokapitalist Matthew Ball im Silicon Valley haben. Dabei gibt selbst Ball zu, dass es noch Jahrzehnte dauern könnte, bis seine Vorstellung eines „echten“ Metaverse Realität wird. Dabei gibt es bereits mehrere Plattformen, die virtuelle Welten auf Blockchain-Basis betreiben, und damit zumindest im Kern schon das machen, was Ball als wichtige Bestandteile des Metaverse definiert hat.

Anzeige
Anzeige

Die bekanntesten Plattformen dieser Art sind sicherlich Sandbox und Decentraland. Vor allem Sandbox hat bereits einige bekannte Marken anziehen können. Neben Kooperationen mit dem Sportbekleidungshersteller Adidas sind unter anderem auch das Zombie-Franchise „the Walking Dead“ oder Atari auf der Plattform aktiv. Letzterer betreibt außerdem auch ein Kasino auf der Konkurrenzplattform Decentraland. Im November 2021 kündigte außerdem die Karibiknation Barbados die Eröffnung einer Botschaft in der virtuellen Welt von Decentraland an.

The good, the bad and the ugly: Das realexistierende Metaverse Anfang 2021

Neben den beiden bekanntesten Metaverse-Vorreitern gibt es bereits eine ganze Reihe von weiteren Plattformen, die ebenfalls an virtuellen Welten auf Kryptobasis arbeiten. Ein Beispiel dafür ist Substrata. Im Gegensatz zu Decentraland und anderen Projekte dieser Art läuft Substrata allerdings nicht im Browser. Wer die virtuelle Welt betreten will, der muss erst eine Client-Software herunterladen. Die existiert für Windows, macOS und Linux. Auf einem Macbook Air mit M1-Chip läuft die Software allerdings derzeit noch quälend langsam. Ein Besuch von Substrata ist daher gerade vor allem eins: sehr frustrierend.

Anzeige
Anzeige

Deutlich flüssiger bewegt es sich in der Welt von Cryptovoxels. Die Plattform lässt sich direkt vom Browser aus betreten. Außerdem gibt es auch eine Android-Version des Clients. Viel los ist hier allerdings nicht. Was auffällt: Die Welt von Cryptovoxels – aber auch die von Decentraland oder Substrata – ist gefüllt mit Memes und aus künstlerischer Sicht eher mittelmäßig interessanten NFT. Hübsch ist diese Kryptokitsch-Ästhetik nicht, aber das waren die mit GIFs vollgestopften privaten Homepages der 1990er auch nicht.

Anzeige
Anzeige

Ästhetisch durchaus interessant ist aber Somnium Space. Die Plattform bietet neben einem Web-Interface sogar einen eigenen Virtual-Reality-Client. Der ist allerdings nur für Windows verfügbar. Die Web-Version läuft flüssig und grafisch gehört Somnium Space sicherlich zu den besseren Metaverse-Vertretern.

Somnium Space ist einer der schickeren Metaverse-Vertreter. (Screenshot: Somnium Space / t3n)

Zu verkaufen: Grundstücke in einem nicht existenten Metaverse

Das Metaverse-Projekt NFT Worlds hat noch keinen eigenen Client, um die virtuelle Welt zu besuchen. Die Macher:innen haben sich dafür allerdings eine interessante Notlösung einfallen lassen. Einzelne Parzellen der Welt wurden in Minecraft nachgebaut. Wer sie sehen möchte, kann sich dazu über das Spiel auf speziellen Servern anmelden. Von einem echten Metaverse im eigentlichen Sinne ist die Plattform damit zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber es geht auch deutlich schlechter.

Anzeige
Anzeige

Gleich mehrere Metaverse-Projekte bieten nämlich bereits Land zum Verkauf an, obwohl sich die virtuellen Ländereien nicht mal besuchen lassen. Das Projekt TCG World wirbt beispielsweise auf der Homepage und in durchaus schick gemachten Videos für die virtuelle Welt, die zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht existiert. Land, aber auch Objekte für TCG World werden freilich schon zum Verkauf angeboten. Während aber auf der offiziellen Website ein großer Beta-Hinweis zu lesen ist, findet sich auf einer der hinteren Seiten des Whitepapers des Projekts der Hinweis, dass eine erste Alpha-Version der eigentlichen 3D-Welt erst Anfang des Jahres erscheinen soll.

Quälend langsam: Substrata macht gar keinen Spaß – aber existiert wenigstens schon. (Screenshot Substrata / t3n)

Das ist kein Einzelfall. Auch Genesis World verkauft zwar bereits Kryptotoken für ein Metaverse-Projekt, das noch nicht wirklich funktioniert. Immerhin gehen die Macher:innen aber etwas offener mit dem Umstand um, dass die eigentliche Welt erst in einer späteren Phase verfügbar gemacht werden soll. Auch Matrix, Utherverse und Realm bieten vorerst nur den spekulativen Kauf von Grundstücken in einer Welt an, die nicht einmal virtuell existiert.

Es bleibt noch viel zu tun

Bis auch nur eines der bestehenden Metaverse-Projekte wirklich Massenappeal entwickeln kann, muss noch viel passieren. Selbst Vorreiter wie Decentraland und Sandbox stehen ganz am Anfang. Für kleine Projekte wird am Ende ausschlaggebend sein, ob sie genug waghalsige Investor:innen finden, die echtes Geld für virtuelle Grundstücke in die Hand nehmen, die sie auf absehbare Zeit nicht – und vielleicht auch niemals – zu Gesicht bekommen. Die bereits existierende Vielfalt zeigt jedoch, dass es ein echtes Interesse daran gibt, die Vorstellungen von Ball und anderen Metaverse-Advokat:innen Wirklichkeit werden zu lassen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
2 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Thomas D.

Und was ist mit Second Life, VRChat oder Recroom? Gerade letztere sollten eher das sein, was Zuckerberg mit Metaverse im Sinn hatte.

Antworten
Peter Steiners Theaterstadl

Es fehlt zudem wieder mal das durch Silicon Valley Gelder gut gesponsorte Gather.town das gerade im asiatischen Raum massiv an Fahrt aufnimmt aber auf in Deutschland in der Coronazeit viele Menschen schon genutzt haben…

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige