Absolut jeder kann Alexa Antworten auf Fragen beibringen – und das merkt man

Freiwillige machen aus Alexas Antwortfunktion ein schlechtes Comedyprogramm. (Foto: Tyler Nottley / Shutterstock.com)
Ein Sprachassistenzsystem wie Alexa ist am Ende nur dann hilfreich, wenn das System auch möglichst viele Interaktionsmöglichkeiten bietet. Neben der Kontrolle von Endgeräten jedweder Art gehört dazu auch die Fähigkeit, einfache Fragen zu beantworten. Bei der Fülle der möglichen Fragen entsteht für Anbieter von Sprachassistenzsystemen aber ein Problem. Amazon hat daher schon 2019 beschlossen, das Problem einfach auszulagern. Fragen, auf die das System nicht selbst eine Antwort weiß, werden seitdem von Freiwilligen beantwortet. Einzige Voraussetzung: ein bestehendes Amazon-Konto.

Alexa weiß alles – dank der Hilfe von mehr oder weniger motivierten Freiwilligen. (Screenshot: alexaanswers.amazon.de / t3n)
Das merkt man der Qualität einiger Antworten auch an. Das zeigt schon ein kurzer Blick auf das Alexa-Answers-Portal, wo sich Freiwillige mal mehr und mal weniger Mühe bei der Beantwortung von Fragen geben. Während einige Fragen noch mit Halbwahrheiten abgespeist werden, finden sich auch immer wieder unbeholfen humoristische Antworten. Auf die Frage, wie viele Zähne ein Brontosaurus hat, wurde beispielsweise die Antwort „Alle“ von einem Nutzer hinterlassen. Ein Schenkelklopfer, der paläontologisch interessierten Kindern aber vermutlich nicht weiterhilft.

Alexa Answers dient auch offenbar auch vielen Hobby-Komikern als Bühne. (Screenshot: alexaanswers.amazon.de / t3n)
Alexa-Antworten: Schlechte Witze und Halbwahrheiten
Die meisten von uns durchgeschauten Alexa-Antworten sind vergleichsweise harmlos. Ja, bei vielen Antworten reicht eine kurze Recherche, um zumindest Teilaspekte in Frage zu stellen. Problematisch ist es aber schon, wenn aus dem Volksmund bekannte Aussagen als Wahrheiten verkauft werden. Entgegen der eher verharmlosenden Antwort von Alexa auf die Frage, wie sauber der Mund eines Hundes ist, befindet sich dort mitunter eine Vielzahl an Krankheitserregern.
Amazon verweist derweil darauf, dass Kund:innen immer darüber informiert werden, wenn die Antworten von Freiwilligen kommen. Außerdem hätten Alexa-Nutzer:innen eine „überwältigende Mehrheit“ der von Freiwilligen erstellen Antworten als hilfreich eingestuft. „In seltenen Fällen, in denen wir Antworten entdecken, die nicht unseren Maßstäben entsprechen, entfernen wir diese schnell“, lässt uns das Unternehmen in einem Statement wissen und verweist auf einen mehrstufigen Moderationsprozess, der aus automatischen Systemen, geschulten Moderatoren und Nutzer:innen-Feedback bestehe. Grundsätzlich scheint Alexa aber trotz aller Anstrengungen nicht unbedingt der beste Weg zu sein, um sich die Welt erklären zu lassen.