Nach App-Sheet-Übernahme: Google schließt App-Maker

Google hatte App-Maker im Jahr 2016 als Entwicklungsumgebung für den Alltagsbedarf in Unternehmen, mithin für die Verwender der hauseigenen G-Suite, gestartet. Die sollten mit dem App-Maker gängige Anwendungen, etwa Formulare, Frontends für interne Datenbanken oder Tutorials bauen. Dazu hatte Google Module und Komponenten vorgefertigt, die mit recht wenig zusätzlichem Code-Aufwand zu fertigen Apps zusammengebaut werden konnten.
Google beendet App-Maker in drei Schritten

Appsheet ist Googles neues Angebot für die Low-Code-App-Entwicklung. (Screenshot: t3n)
Nach Aussage des Herstellers konnte sich die Umgebung jedoch nicht durchsetzen, weshalb nun die Entscheidung getroffen wurde, das Produkt schrittweise einzustellen. Ab sofort hat Google danach die Fortentwicklung des App-Maker eingestellt. Für Nutzer ändert sich dadurch erst einmal nichts. Ab Mitte April diesen Jahres können keine neuen Apps mehr erstellt werden und am 19. Januar 2021 ist dann endgültig Schluss.
App-Sheet ist der designierte Nachfolger
Zwar gibt Google die geringe Nutzung des Produkts als Grund an. Tatsächlich aber dürfte es eine Rolle spielen, dass der Hersteller vor etwas mehr als einer Woche mit Appsheet eine Anwendung eingekauft hat, die die Funktionalität des App-Maker bei der Automatisierung von Geschäftsprozessen übertrifft und in ähnlicher Weise arbeitet. Appsheet konnte zudem namhafte Anwender, die bislang insgesamt rund 1,7 Millionen Apps erstellt haben, von der Umgebung überzeugen. So überrascht es nicht, dass Google App-Maker-Anwendern den Umstieg auf Appsheet ans Herz legt.
Anwendern, die nicht bloß reine Aufsätze, sondern tatsächlich Apps mit App-Maker entwickelt haben, empfiehlt Google den Umstieg auf die App-Engine, während Nutzer, die App-Maker für die Datensammlung eingesetzt hatten, auf Google Forms wechseln sollten.
Jedenfalls bedarf es beim Umstieg einer sauberen Strategie, denn einen Migrationspfad bietet Google nicht.
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