AR-Startup Magic Leap sucht nach einem Käufer und will Milliarden

Ob Magic Leap einen Käufer findet? (Bild: Magic Leap)
Noch bevor Magic Leap überhaupt ein fertiges Produkt im Angebot hatte, sammelte das Augmented-Reality-Startup satte zwei Milliarden Dollar von namhaften Investoren ein. Neben Google und Alibaba hatte etwa Axel Springer Geld in das Unternehmen gesteckt. Die 2018 schließlich erschienene AR-Brille (Kostenpunkt: 2.300 Dollar) enttäuschte dann aber. Angeblich soll Magic Leap davon weniger als 2.000 Stück an Mann und Frau gebracht haben, wie Ende 2019 gemunkelt wurde. Jetzt sucht das Startup einen Käufer – und versucht anscheinend, den alten Hype aufzuwärmen.
Magic Leap: AR-Startup hofft auf Milliardendeal
Einem Bericht der als seriös einzuschätzenden Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge rechnet Magic Leap mit einer Kaufsumme von mehr als zehn Milliarden Dollar. Das sollen Firmeninsider gesagt haben. Dabei belief sich die Bewertung selbst in Hype-Zeiten gerade einmal auf sechs bis acht Milliarden Dollar. Die Theorie, dass Magic Leap jetzt einiges unternimmt, um sich so teuer wie möglich zu verkaufen, wird noch durch eine aktuelle Ankündigung des Produktchefs Omar Khan – ebenfalls via Bloomberg – gestützt.
Khan erklärte in einem Interview, dass das Unternehmen 2021 die nächste Generation der AR-Brille auf den Markt bringen werde. Die Magic Leap 2 soll demnach halb so groß sein wie die Vorgängerbrille, aber ein doppelt so großes Sichtfeld haben. Die dritte Generation soll demnach schon wenig später erscheinen. Magic Leap setze auf das 5G-Netz, das ab 2023 einen Massenmarkt für AR-Produkte schaffen solle. Das Startup will sich Khan zufolge dann ein großes Stück vom Kuchen sichern, wie Mixed berichtet. Der AR-Markt soll sich in den nächsten Jahren auf 100 Milliarden Dollar belaufen.
Dass Magic Leap tatsächlich einen Preis von mehreren Milliarden Dollar realisieren kann, ist allerdings eher unrealistisch. Eine mögliche Übernahme durch Facebook und den Healthcare-Konzern Johnson & Johnson soll nicht zustande gekommen sein, wie Bloomberg unter Berufung auf Firmeninsider berichtet. Zudem arbeiten die großen Tech-Konzerne wie Facebook, Apple oder Microsoft an eigenen Produkten. Angesichts der zusätzlichen Unsicherheit über die Auswirkungen der Coronaviruskrise in den kommenden Monaten dürfte es Magic Leap schwer haben, einen guten Preis zu erzielen.