Ihr habt es uns verraten: Soviel verdienen selbstständige Programmierer

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Verdienen freie Programmierer wirklich so rosig? (Foto: Shutterstock)
Selbstständig als Programmierer: Verdienst, Zeitaufwand und Stundenlohn
Wer als freier Programmierer in die Selbstständigkeit startet, will natürlich gerne vorher wissen, was auf ihn zukommt. Doch die Frage nach Verdienst, Zeitaufwand und Stundenlohn sind nicht so leicht zu beantworten. Diese Dinge hängen zum einen davon ab, an welchem Stadtort man tätig ist, aber auch vor allem von der Auftragslage, die wiederum von einer handvoll Faktoren abhängig ist: zum einen von den eigenen Fähigkeiten, aber auch vom Standort oder davon, wie man sich verkauft.
Worauf es bei der Selbstständigkeit als Programmierer ankommt, haben wir in dem Artikel „Endlich Freelancer? So überlebst du dein erstes Jahr als Programmierer“ erläutert, für den wir fünf freie Entwickler gefragt haben, wie ihre Arbeitswirklichkeit aussieht. Im Rahmen dieses Artikels bekamen wir zahlreiche Leserfragen zur Arbeitszeit und dem Verdienst von freien Programmierern. Diese Fragen haben wir an unsere Community weitergegeben, in unserer t3n-Community-Umfrage.
Was verdienen freie Programmierer und wieviel arbeiten sie?
Circa 500 freie Programmierer haben die vier Fragen unserer Community-Umfrage beantwortet, in denen wir wissen wollten auf welchen Jahresverdienst sie kommen, wieviele abrechenbare Stunden sie schaffen, wie viel sie insgesamt arbeiten – inklusive dem Organisationsaufwand für die Selbstständigkeit – und wo ihre Schmerzgrenze beim Stundenlohn liegt.
Ein fairer Stundensatz ist eine wichtige Form von Vertrauen und Anerkennung und somit Grundvoraussetzung für eine verbindliche und motivierte Zusammenarbeit. Bastian Waidelich, freier Programmierer
Auf die Frage nach der Schmerzgrenze für den Stundenlohn haben fast 25 Prozent geantwortet, dass sie nicht unter 50 Euro arbeiten würden. Weitere 20 Prozent arbeiten nicht unter 60 Euro und im freien Eingabefeld haben etwa zehn Prozent eingetragen, dass ihr Mindestlohn jenseits der 70 Euro Grenze liegt. Insgesamt liegt der Mindeststundenlohn von fast 70 Prozent über 40 Euro. Nur etwa 30 Prozent würde auch für 30 Euro und weniger arbeiten. Nicht zu vergessen, dass viele Programmierer für Herzensprojekte und Non-Profit-Projekte von ihrer üblichen Grenze abweichen.
Den Bruttojahresverdienst hat ein Viertel der freien Programmierer auf weniger als 30.000 Euro beziffert. Einen überdurchschnittlich gutes Jahresgehalt mit über 50.000 Euro gaben immerhin 43 Prozent an.
Außerdem hatten wir nach den abrechenbaren Stunden gefragt. Schließlich fällt bei der Selbstständigkeit auch eine ganze Menge Zusatzarbeit an, zum Beispiel Buchhaltung und Akquise. Fast 20 Prozent gaben an, hier auf mehr als 40 Stunden zu kommen. 17 Prozent bewegten sich im Bereich zwischen 35 und 40 Stunden. Knapp zwei Drittel können durchschnittlich nur für zehn bis 35 Stunden Rechnungen schreiben.
Zu guter Letzt wollten wir noch wissen, wie viel Arbeit im Durchschnitt inklusive Buchhaltung und Akquise für die selbstständigen Coder anfällt. Der Großteil der freien Programmierer (54 Prozent) gab an 40 und mehr Stunden pro Woche zu arbeiten. Ein Fünftel der Umfrage-Teilnehmer gaben mehr als 50 Stunden an. Immerhin 34 Prozent gaben an, unter 35 Stunden zu arbeiten.
Interessant wäre noch zu wissen, wie viele Stunden die mit den höchsten Stundensätzen arbeiten.
Das sind doch recht niedrige Erlöse, die da erzielt werden. Nur zum Verständnis: Das sind reine Coder, die entwickeln keine Pflichtenhefte, keine Softwareentwürfe und beraten und schulen auch nicht ihre Kunden?
Also ich weiss ja nicht, für teilweise deutlich unter 35 000 im Jahr würde ich mich nicht selbstständig machen. Da kann man doch besser Angestellter sein.
Mir tun die Entwickler leid, die sich für solch lächerlichen Stundensätze (<60€) verkaufen, dabei ist es relativ leicht (Skills vorausgesetzt) monatlich auf 10k€ Netto zu kommen.
…wobei dann netto eigentlich wieder brutto ist, da du die Einkommensteuer, Fahrtkosten, Unterbringung, Verpflegung, usw… noch abziehen musst. Bei 10k „netto“ bleiben Dir dann noch 5.000 – 6.000 € realistisch netto. (was auch nicht verkehrt ist)
@Marcel R. – ich bin auch Deiner Meinung. 10k monatlich sind realistisch. Das zeigt übrigens auch die neuste Umfrage auf http://www.webdesign-freelancer.ch
Glaubt man den Resultaten dort, ist das Bruttoeinkommen in der Schweiz satte 100% (!) höher als in Deutschland.