Google hat das kanadische Unternehmen North gekauft. Wie der US-Konzern mitteilt, hoffe man, sich mit der Übernahme – gerade was die technologische Grundlage und Expertise bei der Entwicklung neuer Geräte und Dienste angeht – breiter aufzustellen. Für Google ist es auch eine Investition, um das „Ambient Computing“ voranzutreiben – gemeint ist die Vernetzung aller technischen Geräte, die Menschen im Alltag nutzen. Die Technologie selbst soll dabei stärker in den Hintergrund treten.
Für North kommt der Kauf zu einem günstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen hatte versucht, selbst smarte Brillen zu verkaufen und den Fokus dabei auch auf Augmented Reality gelegt. Die von North entwickelte Focals-Smart-Brille kostete zu Beginn bis zu 1.000 US-Dollar und wurde preislich innerhalb eines Monats bereits auf 599 Dollar gesenkt.
Chance für beide Seiten
Der große Erfolg blieb allerdings aus, das Unternehmen musste 2019 150 Mitarbeiter entlassen. Im Dezember letzten Jahres gaben die Kanadier dann bekannt, dass die Herstellung der Originalversion eingestellt wird, um sich auf ein Paar der zweiten Generation zu konzentrieren. Diese neue Brille wird nach der Übernahme durch Google nicht weiterentwickelt.
„Wir könnten nicht begeisterter sein, Google beizutreten und einen aufregenden nächsten Schritt in Richtung Zukunft zu machen, auf den wir uns in den letzten acht Jahren konzentriert haben“, schreiben die North-Gründer Stephen Lake, Matthew Bailey und Aaron Grant auf ihrer Homepage.
Die Mitarbeiter von North werden in ihrer Heimatstadt Kitchener-Waterloo bleiben und dem dort ansässigen Google-Team beitreten. Weitere Details des Deals, inklusive der Summe, die sich Google die Übernahme kosten ließ, wurden nicht bekannt gegeben.