Designkonzept zeigt, wie das Ridesharing von morgen aussehen könnte
(Grafik: Layer Design)
Das auf autonomes Fahren spezialisierte Unternehmen Cruise hat erst vor wenigen Tagen gezeigt, wie sich die GM-Tochter das autonome Shuttle für Ride-Pooling-Dienste vorstellt. Da Wagen dieser Art eines Tages vollständig autonom fahren sollen, sind die zwei Sitzreihen in dem Origin getauften Konzept gegenüber voneinander angebracht. So könnten sich die Passagiere des Shuttles bei der Fahrt unterhalten. Das wiederum wirft jedoch eine Frage auf: Wird das jemand wollen? Ein Blick in eine x-beliebige U-Bahn sollte eigentlich ausreichen, um zu wissen, dass die meisten Pendler eher weniger Interesse daran haben, sich mit ihrem jeweiligen Sitznachbar zu unterhalten.
Diese simple Wahrheit des öffentlichen Nahverkehrs hat die Londoner Designschmiede Layer für ihr Konzept eines autonomen Ride-Pooling-Fahrzeugs aufgegriffen. In dem Joyn getauften Konzeptfahrzeug sind die Sitze so angebracht, dass jeder Passagier im Grunde seine eigene kleine Kabine hat. Ein beweglicher Sichtschutz sorgt für zusätzliche Privatsphäre, ohne völlig zu verhindern, dass gemeinsam reisende Freunde oder Kollegen sich unterhalten können. Im Gegensatz zu dem Entwurf der GM-Tochter könnten die Passagiere die Zeit im Fahrzeug sogar zum Arbeiten nutzen, denn es gibt extra dafür vorgesehene Klapptische.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich autonomes Fahren auf die Fahrzeuggestaltung auswirkt
Autonomes Fahren und damit einhergehende Nutzungsmodelle bieten viel Raum für die völlige Neugestaltung des Autos. Doch vor allem die Entwürfe der klassischen Autohersteller lassen bislang noch ein gewisses Maß an Radikalität vermissen. So sieht der eingangs erwähnte Cruise Origin zumindest aus Passagierperspektive kaum anders aus, als die vor drei Jahren vorgestellte VW-Designstudie Sedric. Konzepte wie der Joyn könnten aber dazu beitragen, dass sich auch die Autohersteller trauen, den Innenraum autonomer Fahrzeuge völlig neu zu denken. Noch ist dafür genug Zeit.